SZ +
Merken

Nieskyer kommen bei Gewitter glimpflich davon

Am Dienstagnachmittag blitzt und donnert es. Die Feuerwehr muss nicht zum Einsatz. Rund um Görlitz ist das anders.

Teilen
Folgen
NEU!

Von Katja Schlenker und Anja Hecking

Finster ballen sich die Wolken am Himmel zusammen und bringen Regen. Immer wieder zucken Blitze, gefolgt von Donnergrollen. Langanhaltende Gewitter hat es am Dienstagnachmittag in und um Niesky gegeben. Trotz allem bleibt es ruhig. Die Feuerwehren der Stadt Niesky und ihrer Ortsteile mussten nicht zu einem Einsatz ausrücken, wie Stadtwehrleiter Steffen Block mitteilt. In Weißwasser ist es ebenso, sagt ein Mitarbeiter der dortigen Leitstelle. Sprecherin Susanne Heise von der Polizeidirektion Görlitz bestätigt dies. „In Görlitz musste die Feuerwehr allerdings ausrücken“, sagt sie.

Die unwetterartigen Gewittergüsse haben sich über den Dörfern rund um Görlitz punktuell ganz unterschiedlich ausgetobt. So hat sich über Reichenbach nur ein dunkler Himmel gezeigt, ohne dass ein Regentropfen niedergegangen ist. Auch rund um Friedersdorf ist alles überschaubar geblieben. Pfaffendorf und Markersdorf zum Beispiel haben unmittelbar in der Unwetterschneise gelegen.

Die Feuerwehren sind dort kurz nach 18 Uhr alarmiert worden. Das Pfaffendorfer Wasser ist rasant angestiegen. Hat der Pegel zum Zeitpunkt der Alarmierung noch bei knapp 60 Zentimetern gelegen, hat sich der Wasserstand des Bächleins eine Stunde später schon fast verdreifacht. Folglich machen sich die Fluten am Dienstagnachmittag auch auf einigen Grundstücken breit. Die mit der Gewitterfront provozierten Wassermassen sind auf einer relativ kleinen Fläche niedergegangen, was auch die Wucht erklärt. In Markersdorf, aber auch im Schöpstal hat es erneut Schlamm von den nahen Feldern auf Straßen und Wege gespült. Auch Geröll und Sand sind einfach mitgerissen worden.

Auch im Görlitzer Stadtteil Schlauroth hat das Unwetter gewütet. Drei besonders tief liegende Grundstücke hatte der Dorfbach geflutet. Die Häuser wurden geflutet. 40 Zentimeter hoch stand beispielsweise die Schlammflut bei Roland Schied im Haus. Als er vom Einkaufen in einem Görlitzer Supermarkt zurückkam, hatte er plötzlich ein Wassergrundstück. Ein Nachbar, dessen Haus noch tiefer liegt, bekam von dem Ereignis erst einmal nichts mit, weil er im Ausland arbeitet. Innerhalb von 16 Minuten waren rund 23 Liter pro Quadratmeter Regen gefallen, wie Holger Schönberg von der Görlitzer Wetterwarte erklärt. Ein Regenguss, wie er in Görlitz selten vorkommt. Zuvor waren noch fünf Millimeter große Hagelkörner heruntergekommen.

Das Gewitter aus dem Südosten hatte zudem nach Beobachtungen von Anwohnern stärker in Weinhübel und Biesnitz gewütet. In Biesnitz konnten Regenrinnen und Abwasserrohre auf den Balkonen das Wasser kaum noch auffangen. Ähnlich die Lage auch an der Landeskrone. Die Wassermassen schossen von den Feldern am Berg herab, die Straßengräben konnten das Wasser nicht mehr fassen, sodass sich die Fluten über Felder, Straßen und Gärten ergossen und schließlich am tiefsten Punkt des Ortes sammelten.