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Niesky will Netzwerk für junge Leute schaffen

Die Voraussetzungen sind gegeben, um mit der Jugend in Niesky etwas zu bewegen.

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© André Schulze

Von Steffen Gerhardt

Niesky. Der Stadt Niesky fehlt die Jugend. Laut Statistik waren 2016 nur 784 der Nieskyer Bürger zwischen zehn und 20 Jahre alt. Das entspricht acht Prozent der Stadtbevölkerung. Hingegen zählte die Stadt 7 423 Frauen und Männer, die 30 Jahre und älter waren. Das sind 77 Prozent, also rund drei Viertel aller Nieskyer. Das gibt der Stadtverwaltung zu denken. „Die Jugendlichen sind zu wenig, um sich gegen die Mehrheit Gehör verschaffen zu können, dennoch zu viel, um sie auf Dauer zu ignorieren“, sagt Heike Schönfelder von der Stabsstelle Controlling. Deshalb hat sich die Stadt Niesky bereits 2016 beim Kinder- und Jugendring Sachsen für das Projekt „Jugendgerechtigkeit als Standortfaktor – Durch Jugendbeteiligung Kommunen stärken“ beworben.

Das Vorhaben wurde genehmigt, und die Stadtverwaltung lud im August zu einem ersten Treffen ein. Auf diesem gründete sich eine Steuer- und Entwicklungsgruppe (SEG), die das Ungleichgewicht zwischen den Generationen aktiv bis zum Projektende 2018 und darüber hinaus ausgleichen möchte. Anfang November beschloss zudem der Stadtrat, das Projekt „Jugendbeteiligung in Niesky“ zu unterstützen. An der SEG nehmen derzeit Stadtverwaltung, Medizinische Berufsfachschule, Oberschule, Gymnasium, Leichtathletik Sportverein Niesky, Kinder- und Familienzentrum, Mobile Jugendarbeit, die Vereine Soziokultur und Jugendring Oberlausitz, zwei Privatpersonen sowie Vertreter des Stadtrates teil. Die nächste Zusammenkunft der Partner ist für den 18. Januar geplant. Moderiert werden die Treffen durch Mandy Merker vom Kinder- und Jugendring Sachsen.

Niesky arbeitet daran, bis Ende 2018 Voraussetzungen für eine nachhaltige Jugendbeteiligung zu schaffen. „Dabei sollen eine dauerhafte Struktur und ein stabiles Netzwerk mit festen Ansprechpersonen entstehen. Zudem ein Ort für Jugendthemen, der die Bedürfnisse und Wünsche der Nieskyer Jugend bei politischen Entscheidungen einholt und nach Möglichkeit umsetzt“, so Heike Schönfelder. Zur Jugendbeteiligung gehört auch, zwischen Politik, Verwaltung, Schule und den Bürgern jedes Alters zu vermitteln. Münden soll dies alles in einer Idee der Jugendlichen, die die Stadt im Sommer 2018 umsetzen will.