Von Alexander Kempf

Niesky ist deutlich kleiner als das nahe Görlitz. Doch in Sachen Modellsport muss es sich nicht hinter der Kreisstadt verstecken. Ganz im Gegenteil: Mittlerweile lockt Niesky sogar Schrauber von der Neiße regelmäßig auf die Rennstrecke an den Ziegelweg. Wie zum Beispiel den Görlitzer Sebastian Schutz, der jüngst seinen Mitgliedsantrag für die Motorsportgemeinschaft Niesky ausgefüllt hat. „Der Verein in Niesky hat eine Hausstrecke und trifft sich regelmäßig“, lobt er. In Görlitz habe er stattdessen lange auf einen Mitgliedsantrag gewartet und das Vereinsleben in seiner Heimatstadt erscheint ihm auch eingeschlafen.

„Wir haben viele Görlitzer im Verein“, bestätigt Steffen Lange von der Motorsportgemeinschaft Niesky. Ihn freut, dass der Verein auch von außerhalb Zulauf erhält. „Das ist das, was wir möchten.“ Durch den guten Zuspruch kann es sich der Verein sogar leisten, wählerisch zu sein. „Es dauert immer eine Weile, bis es den Zettel gibt“, sagt Steffen Lange mit einem Lächeln. Nur wer auch mit anpackt, dem legt er gerne einen Mitgliedsantrag vor. Ihm ist wichtig, dass die Neuen nicht nur fahren, sondern auch mitarbeiten wollen. „Nur durch die Mitglieder bist Du ein Verein“, sagt der 44-Jährige.

Sebastian Schutz aus Görlitz hat die Vereinsmitglieder sofort überzeugt. „Er hat einfach mit angepackt“, lobt Steffen Lange den 30-Jährigen. Er ist nicht das einzige neue Gesicht im Verein. Auch viele Kinder und Jugendliche interessieren sich laut Steffen Lange für die flinken funkferngesteuerten Flitzer. Seit Jahren hält der Verein seine Mitgliederzahl relativ konstant. „Wir denken auch immer es wird weniger, aber das passiert nicht“, freut sich der Vereinschef.

Dank seiner engagierten Mitglieder kann der Verein das pflegen, was ihn für so viele Motorsportler von außerhalb interessant macht: die eigene Rennstrecke. Die kann dank einiger von der Stadt Niesky ausgemusterten Straßenlampen sogar nachts befahren werden. Ohne die starke Unterstützung seitens lokaler Firmen und der Stadt hätte sich der Verein sein Kleinod am Ziegelweg wohl kaum schaffen können, räumt Steffen lange ein. „Hier ist alles mithilfe entstanden. Alleine geht das finanziell gar nicht.“

Das nächste Mal kommt die Streckenbeleuchtung zum Nachtrennen am 29. und 30.  August zum Einsatz. Dann wird in Niesky in vier Klassen um Pokale gefahren.