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Niesky begrüßt seine Partnerstädte

Jeder hat der Stadt zu ihrem Jubiläum etwas mitgebracht. Niesky zeigt sich spendabel und einen neuen Film über sich.

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© Archivfoto Jens Trenkler

Von Steffen Gerhardt

Wer Geburtstag feiert, lädt sich dazu gern Gäste ein. Das macht auch die Stadt Niesky – und so steht dieses Wochenende ganz im Zeichen der Partnerschaft zu den Städten Albert (Frankreich), Jawor (Polen), Turnov (Tschechien) und Holzgerlingen.

Niesky zeigt sich von seiner schönsten Seite. Das erlebten die Gäste bei einem verregneten Stadtrundgang am Freitag leider so nicht. Eine Ahnung von einem sonnendurchfluteten Niesky bekamen die Besucher aber am Vorabend. Oberbürgermeisterin Beate Hoffmann sagte: „Es ist heute eine Premiere, der neue Film über Niesky, den Sie als erste sehen dürfen.“ Kurz darauf drehte sich die DVD und Niesky flimmerte in bunten Bildern über die Leinwand. Die Gäste bekamen den Imagefilm gratis mit, verkauft wird er ab Sonnabend zu den Feierlichkeiten für zehn Euro das Stück.

Aber im Grunde unbekannt ist keine der vier Delegationen die Stadt Niesky, auch wenn manchmal fast drei Jahrzehnte dazwischen liegen. Wie bei Claude Cliquet. Erst im Vormonat wurde der Franzose zum neuen Bürgermeister von Albert gewählt. Stadtpolitik macht er weitaus länger. „Das letzte Mal war ich im Juli 1989 in Niesky, da gab es noch die DDR“, ließ er am Freitagabend übersetzen. Umso größer war sein Erstaunen, wie sich Niesky entwickelt hat und wie tief verwurzelt beide Städte auch weiterhin sind. Denn die Partnerschaft mit dem rund 1 300 Kilometer entfernten Albert besteht inzwischen 52 Jahre. Sie entstand aus der privaten Begegnung eines Nieskyer Bäckermeisters mit dem damaligen Bürgermeister von Albert in Paris.

Die Begegnungen und der Kontakt der Menschen untereinander, das zeichnet eine Partnerschaft aus. Das betonte Ioannis Delekados, stellvertretender Bürgermeister von Holzgerlingen. „Wir erleben einen Trend der Abgrenzung statt der Annäherung, aber nur ein gemeinsames Europa ist stark.“ Umso mehr warb er für die Pflege der Partnerschaften auch unter den Anwesenden in der Jahnhalle. Dass die Freundschaft tief wurzelt, dafür trägt Holzgerlingen mit zwei Himalaya-Birken bei, die in Niesky gepflanzt werden. Die Vertreter der Partnerstädte kamen ebenfalls mit vollen Händen. So überreichte Jawors Bürgermeister Emilian Bera ein riesiges Brot – aus der Stadt des Brotes und der Pfefferkuchen. Niesky revanchiert sich mit vier handgearbeiteten Holztischen mit NY-Symbolik, wobei nur einer Freitag fertig war. Aber da die Partnerschaften von Dauer sind, lohnt sich das Warten. Nachlieferung ist versprochen.