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Nie wieder Radkriterium

Die Stadt Waldheim wird das Rennen nicht länger finanzieren. Doch andernorts werden weder Kosten noch Mühen gescheut.

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© Archiv/André Braun

Von Tina Soltysiak

Waldheim. Das Waldheimer Radkriterium ist Geschichte. Die Mitglieder des Kultur- und Sozialausschusses haben die Empfehlung ausgesprochen, das Aus zu besiegeln. Das hat Waldheims Bürgermeister Steffen Ernst (FDP) den Organisatoren am Donnerstag mitgeteilt. Die Entscheidung sei amtlich. Der Grund ist einfach: Es fehlt das Geld. Etwa 14 000 Euro koste alles Drum und Dran, wie Dieter Hentschel (Die Linke) am Freitag auf DA-Nachfrage sagte. „Es geht um den Aufwand für die Absperrungen. Die Stadt Waldheim kommt für die Kosten auf, für eine Sache, die eigentlich vom Radsportverein Hainichen ausgeht“, so Hentschel. Das könne und solle sich die Stadt nicht leisten – darin seien sich die Ausschussmitglieder einig gewesen. Zudem sei die Resonanz seitens der Zuschauer zuletzt gering gewesen, so Hentschel.

Er habe vorgeschlagen, das Ratkriterium im Anschluss an das Reinsdorfer Ringel auszutragen. „Für den Ort wäre das ein Highlight gewesen und es wäre wohl kein zusätzlicher Aufwand für Absperrungen erforderlichen gewesen“, meint er. Doch die übrigen Ausschussmitglieder seien von dieser Idee nicht sehr begeistert gewesen.

Dass der Kultur- und Sozialausschuss so entscheiden würde, war absehbar. Bereits in der Dezember-Stadtratssitzung war über die Kosten gesprochen worden. Das Radkriterium sei ein Verlustgeschäft, hatte Bürgermeister Steffen Ernst gesagt. Auch weil die Sponsorengelder für diese Veranstaltung zurückgegangen seien.

Alle zwei Jahre wurde das Rennen, das den Beinamen Wolfram-Lindner-Gedächtnisrennen hat, in Waldheim ausgetragen – immer im Wechsel mit Hainichen. Die siebte Auflage wird am 27. Mai durch den Rossauer Waldführen. Lindner war der ehemalige Radsporttrainer der DDR-Nationalmannschaft. Nach dessen Tod im Jahr 2010 entstand die Idee bei den Radsportlern RSV Hainichen. 2011 kam es zur ersten Auflage.

Vereinschef Sven Mothes äußerte sich auf DA-Nachfrage zur Entscheidung: „Wir müssen sie so akzeptieren. Die Stadt Waldheim als Veranstalter hat die Entscheidung zu treffen. Ich weiß, wie viel Aufwand dranhängt. Es war immer eine schöne Veranstaltung für uns Radsportler.“ Doch das Wolfram-Lindner-Gedächtnisrennen wird es auch weiterhin geben. „Dann veranstalten wir es ab sofort jedes Jahr im Rossauer Wald“, sagte der 43-Jährige. Da seien der organisatorische Aufwand und die Genehmigungen einfacher.

Die 63 Kilometer lange Strecke hatte immer rund ums Waldheimer Rathaus geführt. Eine Runde war etwa 1,4 Kilometer lang. Im Laufe des Rennens galt es für die aktiven Radsportler, Punkte zu erfahren. Der mit den meisten gewinnt. Auch prominente Gäste, wie Thomas Barth, Kapitän der Friedensfahrtmannschaft, oder Täve Schurs Sohn Jan waren mit vor Ort.