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Nicht schon wieder Döner

Auf der Alaunstraße gibt es jetzt ein syrisches Restaurant. Neben all den Dönerläden wird auf eine kulinarische Alternative gesetzt.

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© Sven Ellger

Von Claudia Rausch

An den Wänden mischen sich Braun- und Goldtöne, warmes Licht erhellt den Raum. Schwarze Lederbänke stehen an viereckigen Holztischen. Es riecht nach Gewürzen. An der Theke reiht sich Gemüse an Gemüse neben verschiedenen Soßen, dahinter hängt ein Fleischspieß. Das Restaurant befindet sich inmitten der Dresdner Neustadt. Es ist jedoch kein Dönerladen.

Ahmad Ayasch hat auf der Alaunstraße das „Damaskus“ eröffnet. Es ist mittlerweile die zweite Filiale des Syrers in Dresden. Sein Partner Younnes Ammar aus Marokko betreibt seit 2013 mit ihm die Filiale am Pirnaischen Platz. Der 40-jährige Ayasch ist 1999 als Student aus Syrien nach Deutschland gekommen. Er studierte Medieninformatik und Maschinenbau an der TU Dresden, ging dann nach Westdeutschland.

Dort arbeitete er drei Jahre für Daimler. Autohandel und Jobs in Dönerläden folgten. Irgendwann hatte Ahmad Ayasch eine Idee. „Man muss nicht immer Döner essen“, sagt er. In Berlin gibt es schon länger syrische Restaurants. In Dresden sieht das anders aus. Es gab kein alternatives Essen für diese große Zahl von Flüchtlingen, die nach Deutschland gekommen sind, sagt Ayasch. Sie kennen das Essen und bekommen damit ein Stück Heimat. Der Laden in der Altstadt bekam viel Zuspruch, und viele Gäste wünschten sich noch eine Filiale mit syrischem Essen.

Seine Spezialität ist Schawarma. Das ist gegrilltes geschichtetes Hähnchenfilet in Fladenbrot eingewickelt – gewürzt mit orientalischen Gewürzen wie Ingwer und Koriander. Das Fleisch wird in eine hausgemachte Soße eingelegt. Das Brot und alle Gewürzmischungen stellt er selber her. „Ich vertraue da keinem“, sagt er.

Ahmad Ayasch kommt aus einer Gastronomiefamilie. In Syrien hatte sie vor dem Krieg viele Geschäfte. „Das Essen liegt uns im Blut“, sagt er. Von seiner Frau holt er sich gerne die Rezepte, und seine Mutter berät ihn oft beim Kochen auf der Suche nach neuen Geschmäckern. Der Vater zweier Töchter kocht nie nach Maß und Gewicht. „Wir haben das im Gefühl.“

Dass es nicht leicht ist, sich zu behaupten, ist ihm klar. Am Ende der Straße ist ein Vietnamese, genau daneben ist ein Türke, an der nächsten Ecke steht der Dönerladen Babos – ein großer Name in Dresden. „Es werden auch andere auf die Idee kommen. Ich habe aber nichts dagegen, dass einer neben mir Schawarma macht. Das ist der Wettbewerb. Ich brauche den Ansporn.“