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Neustart in der Curie-Grundschule

Rund fünf Millionen Euro flossen in die Runderneuerung der Grundschule im Bautzener Stadtteil Gesundbrunnen. Am Montag nahmen die Kinder das Haus wieder in Besitz – und erlebten so manche Überraschung.

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© Robert Michalk

Miriam Schönbach

Bautzen. Bautzen. Das Klingeln der Schulglocke bringt den Alltag zurück. Schließlich stand für die Schüler der Curie-Schule im Bautzener Stadtteil Gesundbrunnen bis jetzt Aufregung auf dem Stundenplan. Nach knapp zweijähriger Bauzeit durften sie am Montag ihr Schulhaus wieder in Besitz nehmen. Laura Paul aus der 4c fasst es für ihre 300 Schulkameraden zusammen: „Ich finde es hier richtig cool“, sagt das Mädchen.

So schön ist jetzt die Curieschule

Froh geht auch Schulleiterin Heidrun Schönwälder durch ihre Einrichtung. Der Komplex wurde im Februar 1985 als letzte Schule im Bautzener Neubaugebiet mit großzügigen Klassenzimmern und Hort-räumen errichtet. Zwei Jahre später erhielt die damalige Polytechnische Oberschule den Namen Frédéric Joliot Curie. Sogar Gäste aus Frankreich kamen zur Namensgebung. „Sie schrieben in unser Gästebuch: Das ist die Schule des Jahres 2000. Nach der Sanierung haben wir wieder eine Schule, die seinesgleichen sucht“, sagt die Schulleiterin zur Eröffnung zu den Schülern.

Jede Etage in einer anderen Farbe

Die Bauarbeiten an der Curie-Grundschule begannen bereits 2012 mit der Sanierung des Dachs und der Fassade. Ihnen folgten nun die Überholung der Elektrik, der Heizungen und der Fußböden. Brand- und Schallschutz sowie die Sicherheitstechnik wurden auf den neuesten Stand gebracht. Dazu erstrahlen die einzelnen Etagen in neuen Farben. „Die Elemente Feuer, Wasser, Erde und Luft standen hier Pate“, sagt Schönwälder. So ziehen zum Beispiel blaue Wolken über die Toilettentüren im obersten Geschoss. Eine Besonderheit in der Schule ist die Kinderküche. Außerdem sorgen fünf interaktive Tafeln für Unterricht 2.0. Komplett neu sind auch die Möbel, die die bisherige 25 Jahre alte Ausstattung ersetzen.

Und da macht der Matheunterricht gleich doppelt so viel Spaß wie die Klasse 2c zeigt. Ihre Lehrerin Maria Richter arbeitet gerade mit den kleinen Forschern im Millionenbereich. Dafür bietet sich die Sanierungssumme an. Fünf Millionen Euro investierte die Stadt, davon gab der Freistaat etwa eine Million Euro Fördermittel. „Wie viel Nullen hat die Million“, fragt die jüngste Lehrerin im Kollegium ihre Schüler. Sechs Nullen antworten sie ohne großes Überlegen.

Riesige Kletterspinne

Doch nicht nur im Inneren hat sich einiges verändert. Auf dem Außengelände ist eine neue Ballspielfläche mit vier Toren und Streetballkörben entstanden. Es gibt eine neue 60-Meter-Tartanbahn, eine Weitsprunganlage und einen Schulgarten. Besonderer Liebling der Schüler ist jedoch die neue riesige Kletterspinne. „Die Feuerwehr hat ein Probeklettern gemacht, falls sich ein Kind nicht mehr heraustraut“, sagt die Schulleiterin. Für Elternsprecher André Bärtl schlägt die Sanierung des Schulhauses einen besonderen Bogen. „Ich bin hier 1985 eingeschult, jetzt gehen meine Kinder in diese Schule. Für Lehrer und Schüler bietet sie nun fantastische Bedingungen“, sagt der Kurierdienstleister.

Oberbürgermeister Alexander Ahrens richtete den Blick bei der Schulübergabe bereits nach vorn. „Der Gesundbrunnen ist der einwohnerstärkste Stadtteil Bautzens. Ihn wollen wir noch attraktiver machen. Deshalb soll in der alten Gagarin-Schule am Vorstau ein Treffpunkt für Kinder und Jugendliche entstehen“, sagte er.

Vorerst nutzt jedoch die Fichte-Grundschule das Gebäude, während ihr Stammhaus nun saniert wird.