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Arkaden wollen Marketing verbessern

Das Einkaufscenter laufe grundsolide, sagt der Verwalter. Ein neuer Mieter steht fest. Mehr Veranstaltungen sind geplant.

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© Archiv/Claudia Hübschmann

Von Marcus Herrmann

Meißen. Drei Ziele hatte sich Willy Koch im Juli 2017 für die Neumarktarkaden gestellt. Mehr Ladenfläche vermieten, die in den ersten sechs Jahren seit Bestehen des Centers stark gestiegenen Nebenkosten senken und – drittens – die Vermarktung und Sichtbarkeit in Meißen stärken.

Der selbstständige Immobilienfachmann Koch berät seit dem Verwalterwechsel zur Vivanium Real Estate die kaufmännische Managerin der Arkaden, welche als Ansprechpartnerin mindestens einmal in der Woche in Meißen vor Ort ist, sich aber auch noch um andere Objekte kümmert. „Und ich bin das Bindeglied zum Besitzer“, sagt Koch. Die Arkaden gehören dem Verleger Martin Schrader aus Buchholz in der Nordheide. Sein Wochenblattverlag bringt unter anderem die Kreiszeitung Wochenblatt heraus. Zusätzlich besitzt der Niedersachse Immobilien, darunter die Neumarktarkaden.

Kochs Bilanz nach einem Dreivierteljahr mit Vivanium ist positiv. „Die Arkaden sind bei allen strukturellen Schwierigkeiten des Einzelhandels eine grundsolide Einkaufsstätte“, wie Koch es nennt. Anschließend bezieht er sich auf seine zu Beginn genannten Ziele. Mit 24 aktiven Mietern verfügten die Neumarktarkaden heute über zwei weniger als Mitte 2017. Während es den Modeladen Chelsea und einen Friseurladen nicht mehr gibt, stehen die Zeichen auf baldige Erweiterung gut. „Sicher vermietet haben wir ab 1. Juli eine Fläche im Obergeschoss. Hier zieht eine urologische Praxis ein“, so Koch.

Ein weiteres Ärzteteam hätte großes Interesse bekundet. Klappt auch das, wäre das Obergeschoss belegt. Momentan sind in den Arkaden von circa 11 800 Quadratmetern verfügbarer Fläche 700 leer. Zwei weitere Mieter werden das Center demnächst wegen finanzieller Schieflage verlassen. Die auslaufenden Verträge werden daher nicht verlängert. „Der überwiegende Teil der Mieter hat eine positive Umsatzentwicklung“, sagt Willy Koch.

Speziell Woolworth sei von den Meißnern gut angenommen worden und hätte den Weggang von C & A im vergangenen Jahr kompensiert. Für die freien Flächen im Erdgeschoss – diese sind zwischen 50 und 150 Quadratmeter groß – sei man stetig auf der Suche nach Interessenten. Besonders ein Friseur, ein gastronomisches Angebot und ein Nagelstudio werde vom Verwalter Vivanium favorisiert.

Wegen der neuen Arztpraxis sei auch die Ansiedlung einer Apotheke erstrebenswert. Das zweite Ziel lautete: Nebenkosten senken. „Hier ist den Verwaltern schon einiges gelungen“, sagt Willy Koch. Die aus Dresden stammende Centermanagerin sagt, Einsparungen seien durch neu abgeschlossene Wartungsverträge und neu verhandelte Gewährleistungsfristen möglich geworden.

Nebenkosten zu sparen, sei auch weiterhin wichtig. Die Mieten der Geschäfte sollen dagegen stabil bleiben. Zur zukünftigen Vermarktung als drittes Ziel erläutert die 34-Jährige: „Wir werden als Center wie 2017 wieder den Adventskalender der Meißner Weihnacht unterstützen. Außerdem findet im September das Kindersprint-Finale der Grundschüler in den Arkaden statt.“ 2017 verfolgten 800 Zuschauer den von der Barmer organisierten Lauf. Mieter wie Rewe, die Drogerie dm und weitere beteiligten sich an diesen Aktivitäten. „Für zusätzliche Marketingaktionen der Händler steht meine Tür offen“, so die Managerin.

Die Aussichten für die kommenden Jahre sieht sie positiv – wie auch Willy Koch. „Besonders der neue S-Bahn-Haltepunkt direkt hinter den Arkaden macht sich bemerkbar“, sagt er. Mehr als 1 000 Leute täglich steigen hier ein und aus. Viele davon besuchen die Arkaden. Selbst den neuen Aldi gegenüber beurteilt Koch wohlwollend. „Für uns ist es sogar gut, dass es ihn gibt. Dadurch konzentrieren sich die Einkaufenden mehr auf den Neumarkt, was uns letztlich neue Kunden beschert.“

E-Mail: [email protected]