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Neues Buch über Brüder der Husaren

Die Uniform war kornblumenblau und karmesinrot: Die Oschatzer Ulanen werden jetzt vorgestellt, und ein Hiesiger ist auch dabei.

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Von Kathrin Krüger-Mlaouhia

Oschatz/Blattersleben Sein Name war Oskar Clauß, und er muss ein großer Mann gewesen sein. Denn bei den Husaren nahmen sie nur Kleine und Schmächtige. Oskar Clauß aber kam als Rekrut zu den Ulanen, ebenfalls eine berittene Militäreinheit. Seine Uniform, die Ulanka, hat heute das Großenhainer Museum. Und einen handschriftlichen Lebenslauf dazu. Von 1904 bis 1907 diente der Mann aus Blattersleben im 1. Königlich Sächsischen Ulanen-Regiment Nr. 17. Danach war er wieder Landwirt auf seiner Scholle.

Die Angehörigen in Blattersleben bewahren diesen Reservistenkrug auf.
Die Angehörigen in Blattersleben bewahren diesen Reservistenkrug auf. © privat
Dieses Buch von Dr. Manfred Schollmeyer soll dieses Jahr erscheinen.
Dieses Buch von Dr. Manfred Schollmeyer soll dieses Jahr erscheinen. © privat

Hobbyhusar Dieter Lehnert aus Großenhain kennt Oskar Clauß` Geschichte. Und bald kennen sie noch viele mehr. Denn in Oschatz wird dieses Jahr ein Buch über das dortige Ulanen-Regiment herausgegeben. Autor dieses sechsten Bandes der Oschatzer Ansichten ist der frühere Arzt Dr. Manfred Schollmeyer – in Großenhain bekannt durch seine Forschungen zum Holunder und zu seinem spätmittelalterlichen Berufskollegen Martin Blochwitz.

Schollmeyer hat sich an Dieter Lehnert gewandt, um Biografien früherer Ulanen zu erhalten. Unter den 14 Männern, die im Buch vorgestellt werden, ist nun auch Oskar Clauß. Seine Nachfahren, die Kunzes in Blattersleben, zeigen für Fotos einige schöne Stücke aus dem Nachlass des Ulanen, so einen Reservistenkrug und ein gesticktes großes Erinnerungsbild, auf dem „Zur Erinnerung an meine Dienstzeit“ steht.

Vieles ähnelt der Traditionspflege der Husaren. Eine weitere Ulanen-Biografie ist dem Begründer der Moritzburger Hengstparaden gewidmet. Das Oschatzer Regiment, in Kornblumenblau und Karmesinrot gekleidet, bestand von 1867 bis 1919. Das Königlich Sächsische 1. Husaren-Regiment „König Albert“ Nr. 18 in Großenhain gab es von 1875 bis 1919. Husaren und Ulanen können also als Brüder gelten. Auf 384 Seiten wird ihr Wirken in Oschatz beschrieben. Für das im November zur Veröffentlichung stehende Buch werden noch Sponsoren gesucht.