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Neuer Vertrag und neue Dienstkleidung

Marvin Schwäbe bleibt eine weitere Saison Torhüter bei Dynamo. Akaki Gogia wechselt dagegen zu Union Berlin.

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Von Daniel Klein

Vor einem Saisonfinale kann es ganz schön hektisch werden, selbst wenn der Ausgang des letzten Spiels am Sonntag gegen Arminia Bielefeld – aus Dynamo-Sicht – völlig bedeutungslos ist. In diesen Tagen werden Verträge verlängert, aufgelöst oder abgeschlossen. Am Donnerstag verkündeten die Schwarz-Gelben im Stunden-Rhythmus die Neuzugänge Sascha Horvath und Sören Gonther sowie den Abgang von Niklas Landgraf.

Am Tag darauf kam noch die Verlängerung der Ausleihe von Torhüter Marvin Schwäbe für eine Saison hinzu sowie die Nachricht, dass Stürmer Stefan Kutschke mit seinem Schädel-Hirn-Trauma nach einem Kontroll-MRT aus dem Krankenhaus in Karlsruhe entlassen und von seiner Freundin nach Dresden gefahren wurde. Dann möchte der Ausrüster sein neues Trikot verkaufsfördernd präsentieren, die Aufarbeitung der Ereignisse von Karlsruhe steht noch aus, und die Bezahlkarte fürs Stadionbier wurde wegen einer Insolvenz auch noch deaktiviert. Ganz schön viel los also bei Dynamo.

Da kann die Frage auf der obligatorischen Spieltagspressekonferenz, wer am Sonntag vor dem Anpfiff alles mit einem Blumenstrauß verabschiedet wird, schon mal hektische Diskussionen auslösen. Die Verantwortlichen einigen sich darauf, erst einmal nichts zu sagen und verweisen auf eine Mitteilung. Die kommt knapp vier Stunden später und listet acht Namen auf.

Eine Überraschung ist nicht dabei, allenfalls der Weggang von Akaki Gogia wird nun offiziell bestätigt. Dynamo hatte den 25-Jährigen im August vom englischen Zweitligisten FC Brentford ausgeliehen, nun die vereinbarte Kaufoption gezogen und rund 750 000 Euro überwiesen. Gogia will aber zu Union Berlin. Der Ligakonkurrent muss geschätzte 1,1 Millionen Euro zahlen, macht für Dynamo ein Plus von 350 000 Euro.

Ebenfalls verabschiedet werden am Sonntag Marvin Stefaniak (Wolfsburg), Niklas Landgraf (Hallescher FC), Giuliano Modica (wahrscheinlich Kaiserslautern), Jeff Kornetzky (Karriereende) sowie Nils Teixeira, Marcos Alvarez und Robin Fluß. Das Trio hat noch keinen neuen Arbeitgeber. Unsicher ist weiter die Zukunft von Kutschke, der vom 1. FC Nürnberg ausgeliehen ist.

Bei so vielen Abgängen tut es gut, wenn man einen präsentieren kann, der bleibt. Dabei passt die Personalie Schwäbe bestens ins Bild dieser hektischen Tage. Alle Seiten betonen, wie sehr sie sich freuen, dass der 22-Jährige ein weiteres Jahr ausgeliehen werden konnte. Voraussetzung dafür ist jedoch, dass sein auslaufender Vertrag beim Erstligisten Hoffenheim verlängert wurde. Aber für wie viele Jahre? „Das kann ich nicht sagen“, erklärt Schwäbe. „Das wird die TSG veröffentlichen.“ Die Spielregeln bei den Personalbekanntmachungen muss man nicht durchschauen.

Auf Hoffenheims Internetseite wird man nach langem Suchen fündig. Bis 2019 gilt der neue Vertrag beim Erstligisten. TSG-Sportdirektor Alexander Rosen bezeichnet es als „für alle Seiten optimale Lösung“. Das sieht auch Schwäbe so. „Ich darf hier spielen, konnte mich weiterentwickeln, das Team funktioniert und das Drumherum passt auch“, zählt er vier Gründe auf, die für Dynamo sprechen. „Ich habe mir von meinem Berater schon angehört, was für Angebote kamen. Es waren auch welche dabei, da hätte ich sicher mehr verdienen können“, sagt er. „Aber Geld ist nicht ausschlaggebend.“ Diesen Satz hört man überall gerne.

Trainer Uwe Neuhaus lobt das „spielerische Vermögen“ des U21-Nationaltorwarts und vertraut ihm. Als einziger Dynamo-Profi verpasste Schwäbe bisher keine einzige Minute. Das wird sich gegen Bielefeld kaum ändern – bei all dieser Hektik ist das mal eine Konstante.