Von Mario Sefrin
Oderwitz. Eltern, die in diesen Tagen in Oderwitz nach einem Spielplatz für ihre Kinder Ausschau halten, sollten sich dabei auf Oberoderwitz konzentrieren. In dem Ortsteil gibt es an der Ahornallee, neben dem Volkshaus, einen kleinen, feinen Spielplatz mit fast neuen Spielgeräten. „Der Spielplatz wurde vor zwei Jahren neu gestaltet und hat eine Doppelschaukel, eine Spielburg und eine Wippe“, sagt Hartmut Junge vom Bauamt der Gemeinde. Auch am Lutherhaus neben der Oberoderwitzer Kirche gibt es einen Spielplatz, den die Kirchgemeinde nach erfolgreicher Teilnahme am Crowdfounding-Projekt der Volksbank Löbau-Zittau und der SZ im Frühjahr dieses Jahres bauen konnte und der für die Öffentlichkeit zugänglich ist.
In Niederoderwitz haben es Eltern dagegen schwerer, einen öffentlichen Spielplatz zu finden – jedenfalls seitdem auf dem Spielplatz an der Kirchstraße der Rutsch- und Kletterturm vor wenigen Wochen zuerst wegen gravierenden Sicherheitsmängeln gesperrt und kurz darauf abgebaut wurde. „An dem Turm waren unter anderem tragende Stützbalken in der Erde komplett durchgefault“, sagt Hartmut Junge. Die Schäden waren bei der vorgeschriebenen jährlichen Hauptinspektion des Spielplatzes im Oktober aufgefallen. „Da die Standsicherheit der Anlage nicht mehr gegeben war, mussten wir sie sperren“, so Junge. Die anderen Spielgeräte auf dem Spielplatz an der Kirchstraße können jedoch weiter genutzt werden.
Dabei sollte der Spielturm an der Kirchstraße eigentlich noch ein paar Monate stehenbleiben. „Wir wollten den Turm im kommenden Frühjahr abbauen“, sagt Hartmut Junge. „Doch der Sachverständige sagte uns nach der Prüfung, dass der Spielturm schon zu stark beschädigt ist und es zu riskant wäre, ihn stehen zu lassen.“
So sieht‘s in anderen Orten aus
Ursprünglich sollte der Spielturm an der Kirchstraße bereits diesen Sommer erneuert werden, so Hartmut Junge. „Auf unsere Ausschreibung hatten wir zwei Angebote bekommen, die jedoch über dem geplanten Budget von 20000 Euro lagen. Darum wird der Spielturm nun erst im kommenden Jahr erneuert.“ Dafür wurde das Budget auf 30000 Euro aufgestockt, außerdem hat das der Gemeinde Zeit verschafft, zu überlegen, ob der Turm wieder aus Holz oder aus Metall sein soll. „Bei Spielgeräten aus Metall ist der Pflegeaufwand geringer als bei Holz“, so Junge. Außerdem sei man damit sicherer vor Vandalismus.
Auch auf dem Spielplatz an der Ahornallee in Oberoderwitz hatte es vor wenigen Jahren anders ausgesehen als heute. „Auch dort standen eine Schaukel und eine Spielburg aus Holz, die mit den Jahren durchgefault waren“, berichtet Hartmut Junge. „Deshalb wurde der Spielplatz 2015 für rund 15000 Euro erneuert.“ Zum Einsatz gekommen ist dabei Robinienholz: „Dieses Holz ist beständiger und sehr widerstandsfähig gegenüber Schimmel und Pilzen“, sagt Hartmut Junge. Er ist gespannt, ob das Holz hält, was man ihm nachsagt. „15 bis 20 Jahre soll man da auf alle Fälle Ruhe haben“, so Junge. Bislang habe man in der Gemeinde jedoch noch keine Erfahrungen mit Robinie gemacht. Auf die wöchentlichen Sicht- und die monatlichen Funktionsprüfungen der öffentlichen Spielplätze und der dortigen Spielgeräte wird die Gemeinde aber auch bei Robinienholz-Einsatz verzichten, so Junge.
Bei Spielplatz an der Kirchstraße will die Oderwitzer Gemeindeverwaltung nun bis zum Jahresende die Neugestaltung des Platzes ausschreiben und beauftragen. Der neue Spielplatz soll dann im Frühjahr 2018 angelegt werden. Dass er gebraucht wird, davon ist man in Oderwitz überzeugt. „Unsere Spielplätze werden sehr gut angenommen“, sagt Hartmut Junge.