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Neuer Spielplatz, alter Spielplatz

Öffentliche Tobeplätze für Kinder sind in Oderwitz beliebt. Doch derzeit fehlt der in Niederoderwitz – weil Gefahr bestand.

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© www.foto-sampedro.de

Von Mario Sefrin

Oderwitz. Eltern, die in diesen Tagen in Oderwitz nach einem Spielplatz für ihre Kinder Ausschau halten, sollten sich dabei auf Oberoderwitz konzentrieren. In dem Ortsteil gibt es an der Ahornallee, neben dem Volkshaus, einen kleinen, feinen Spielplatz mit fast neuen Spielgeräten. „Der Spielplatz wurde vor zwei Jahren neu gestaltet und hat eine Doppelschaukel, eine Spielburg und eine Wippe“, sagt Hartmut Junge vom Bauamt der Gemeinde. Auch am Lutherhaus neben der Oberoderwitzer Kirche gibt es einen Spielplatz, den die Kirchgemeinde nach erfolgreicher Teilnahme am Crowdfounding-Projekt der Volksbank Löbau-Zittau und der SZ im Frühjahr dieses Jahres bauen konnte und der für die Öffentlichkeit zugänglich ist.

musste der Spielturm auf dem Platz an der Kirchstraße in Niederoderwitz abgebaut werden. Hier war Holz gefault.
musste der Spielturm auf dem Platz an der Kirchstraße in Niederoderwitz abgebaut werden. Hier war Holz gefault. © www.foto-sampedro.de

In Niederoderwitz haben es Eltern dagegen schwerer, einen öffentlichen Spielplatz zu finden – jedenfalls seitdem auf dem Spielplatz an der Kirchstraße der Rutsch- und Kletterturm vor wenigen Wochen zuerst wegen gravierenden Sicherheitsmängeln gesperrt und kurz darauf abgebaut wurde. „An dem Turm waren unter anderem tragende Stützbalken in der Erde komplett durchgefault“, sagt Hartmut Junge. Die Schäden waren bei der vorgeschriebenen jährlichen Hauptinspektion des Spielplatzes im Oktober aufgefallen. „Da die Standsicherheit der Anlage nicht mehr gegeben war, mussten wir sie sperren“, so Junge. Die anderen Spielgeräte auf dem Spielplatz an der Kirchstraße können jedoch weiter genutzt werden.

Dabei sollte der Spielturm an der Kirchstraße eigentlich noch ein paar Monate stehenbleiben. „Wir wollten den Turm im kommenden Frühjahr abbauen“, sagt Hartmut Junge. „Doch der Sachverständige sagte uns nach der Prüfung, dass der Spielturm schon zu stark beschädigt ist und es zu riskant wäre, ihn stehen zu lassen.“

So sieht‘s in anderen Orten aus

In Herrnhut und den Ortsteilen sind die meisten Spielplätze in Ordnung

Herrnhut hat im Stadtgebiet und den Ortsteilen fünf öffentliche Spielplätze. So gibt es laut Anja Nocke, Leiterin des Haupt- und Ordnungsamtes, den Spielplatz bei der Minigolfanlage in Herrnhut, der Spielgeräte aus Holz hat. „Hier ist eine jährliche Instandhaltung notwendig“, so Anja Nocke. Auch müssten immer wieder mal Holzbauteilen ausgetauscht werden. Der Zustand des Spielplatzes ist aber in Ordnung. Das gilt auch für die Spielplätze auf dem Festplatz in Berthelsdorf, wo es zum Teil neue Spielgeräte gibt, sowie auf dem Spielplatz an der Unteren Dorfstraße in Großhennersdorf. Auch hier sind die Spielgeräte teilweise ziemlich neu. Mit mangelhaft schätzt Anja Nocke hingegen den Zustand des Spielplatzes am Strahwalder Festplatz ein. Hier soll es im nächsten Jahr eine Erneuerung und Instandsetzungen geben. „Geplant sind unter anderem ein neues Klettergerüst, eine Wippe und eine Schaukel“, sagt Anja Nocke. Der öffentliche Spielplatz am Ruppersdorfer Kindergarten ist hingegen gesperrt, wird aber derzeit neu gestaltet. Auch dieser Platz bekommt neue Spielgeräte, darunter ein Klettergerüst eine Wippe und eine Schaukel. Daneben gibt es noch einen Spielplatz in Ninive, den ein Verein mit Unterstützung der Stadt am alten Gasthof aufgebaut hat. Die Schaukel und das Klettergerüst sind fast neu.

Der Ostritzer Spielplatz ist so gut, dass er ausgezeichnet wurde

In Ostritz gibt es laut Bauamtsmitarbeiterin Gundel Mitter einen großen öffentlichen Spielplatz. Dieser befindet sich an der Klosterstraße, zum Teil in unmittelbarer Nähe zu weiteren Spiel- und Sportanlagen der Stadt. Der naturnahe Spielplatz wurde vor dem Hochwasser 2010 baurechtlich abgenommen, dann komplett überspült und neu aufgebaut und im Juli 2011 wieder geöffnet. Der Spielplatz hat 2011 den 4. Preis im Wettbewerb „Deutscher Spielraum-Preis“ gewonnen. Im Ortsteil Leuba ist laut Gundel Mitter ein Kinderspielplatz beim Dorfgemeinschaftshaus geplant.

In Mittelherwigsdorf gibt es an den Spielplätzen nichts auszusetzen

In Mittelherwigsdorf und den Ortsteilen der Gemeinde gibt es laut Bürgermeister Markus Hallmann (Freier Wählerverein) zwei größere Spielplätze. Diese befinden sich jeweils an den Sportplätzen in Mittelherwigsdorf und Oberseifersdorf und bieten Kindern die Möglichkeit, sich an mehreren Spielgeräten auszutoben. Der Spielplatz am Oberseifersdorfer Sportplatz wurde dabei erst in diesem Jahr eingeweiht – er war dank einer Spende des Solarfeldbetreibers zustande gekommen. Daneben gibt es mehrere kleinere Spielplätze mit nur wenigen Spielgeräten: am Teich in der neuen Oberseifersdorfer Siedlung, am Dorfidyll in Radgendorf und am Wehr in Eckartsberg.

In allen Gemeinden spielt Vandalismus kaum eine Rolle

Vandalismus kommt auf den Spielplätzen zwar immer wieder mal vor, spielt jedoch keine große Rolle, heißt es in den befragten Kommunen. Dann werden in einzelnen Fällen auch schon mal Spielgeräte zerstört. Aber auch zerbrochene Flaschen sind ein Problem auf Spielplätzen. (SZ/abl, hg, se)

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Ursprünglich sollte der Spielturm an der Kirchstraße bereits diesen Sommer erneuert werden, so Hartmut Junge. „Auf unsere Ausschreibung hatten wir zwei Angebote bekommen, die jedoch über dem geplanten Budget von 20000 Euro lagen. Darum wird der Spielturm nun erst im kommenden Jahr erneuert.“ Dafür wurde das Budget auf 30000 Euro aufgestockt, außerdem hat das der Gemeinde Zeit verschafft, zu überlegen, ob der Turm wieder aus Holz oder aus Metall sein soll. „Bei Spielgeräten aus Metall ist der Pflegeaufwand geringer als bei Holz“, so Junge. Außerdem sei man damit sicherer vor Vandalismus.

Auch auf dem Spielplatz an der Ahornallee in Oberoderwitz hatte es vor wenigen Jahren anders ausgesehen als heute. „Auch dort standen eine Schaukel und eine Spielburg aus Holz, die mit den Jahren durchgefault waren“, berichtet Hartmut Junge. „Deshalb wurde der Spielplatz 2015 für rund 15000 Euro erneuert.“ Zum Einsatz gekommen ist dabei Robinienholz: „Dieses Holz ist beständiger und sehr widerstandsfähig gegenüber Schimmel und Pilzen“, sagt Hartmut Junge. Er ist gespannt, ob das Holz hält, was man ihm nachsagt. „15 bis 20 Jahre soll man da auf alle Fälle Ruhe haben“, so Junge. Bislang habe man in der Gemeinde jedoch noch keine Erfahrungen mit Robinie gemacht. Auf die wöchentlichen Sicht- und die monatlichen Funktionsprüfungen der öffentlichen Spielplätze und der dortigen Spielgeräte wird die Gemeinde aber auch bei Robinienholz-Einsatz verzichten, so Junge.

Bei Spielplatz an der Kirchstraße will die Oderwitzer Gemeindeverwaltung nun bis zum Jahresende die Neugestaltung des Platzes ausschreiben und beauftragen. Der neue Spielplatz soll dann im Frühjahr 2018 angelegt werden. Dass er gebraucht wird, davon ist man in Oderwitz überzeugt. „Unsere Spielplätze werden sehr gut angenommen“, sagt Hartmut Junge.