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Neuer Rossmann wächst

Der Rohbau steht. Nun wird innen gewerkelt. Die Straße zum Bischofswerdaer Markt bleibt trotzdem noch gesperrt.

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© Steffen Unger

Von Manuela Paul

Bischofswerda. Es geht voran bei Rossmann. Nicht so schnell wie ursprünglich geplant, aber stetig. „Wir sind jetzt voll und ganz im Innenausbau tätig“, verrät Projektleiter Richard Frey. Er kümmert sich um den Neubau inclusive Erweiterung der Filiale des Drogeriemarktes am Bischofswerdaer Markt. Zurzeit die markanteste Baustelle in der Stadt. Und wohl auch eine der schwierigsten. Denn gebaut wird auf äußerst begrenztem Raum, mitten in der denkmalgeschützten Innenstadt. Der neue Rossmann braucht Platz, denn er wird mit rund 700 Quadratmetern nahezu doppelt so groß sein wie der bisherige. Die bisherige Verkaufsfläche wird dafür mit den Ladenräumen der ehemaligen Parfümerie und Geschäftsräumen hinter dem Reisebüro und dem Sparkassen-Geldautomaten zusammengelegt. Dazu kommt ein Anbau im einstigen Hinterhof von Rossmann.

Der Aufwand, mitten in einer historischen City zu bauen, sei immens und mit einem Neubau auf freier Fläche außerhalb der Stadtmauern nicht zu vergleichen, erklärt der Projektleiter. „Das Bauen im Bestand bringt immer ein paar Besonderheiten mit sich.“ Meist seien es unerwartete Probleme, die sich auftun, wenn man in historische Bausubstanz eingreift. Das war auch am Markt so. Zum Beispiel gab es erhebliche Statik-Probleme in den Räumen der ehemaligen Parfümerie – wo sich künftig der große Eingangsbereich befinden wird. . „Um den Verkaufsraum wie geplant errichten zu können, mussten wir tragende Wände abreißen“, berichtet Baustellenkoordinator Ralf Jaumann vom Architektenbüro Höflich & Schmotz. Um die darüberliegenden Geschosse anzufangen, wurden zur Sicherheit zusätzliche Stahlbetonrahmen und -träger eingezogen. Außerdem musste ein Zimmermann die vorgefundene Holzbalkendecke reparieren und ertüchtigen.

Zahlreiche Probleme aufgetaucht

All das habe sich nicht ganz einfach gestaltet, da es durch zahlreiche in der Vergangenheit stattgefundene Um- und Anbauten „keine richtige statische Logik für das Gebäude gab“. Durch die sich auftuenden Probleme konnte lange Zeit auch der Neubau nicht an die vorhandene Bebauung angeschlossen und das Dach nicht gedeckt werden. „Unser Hauptziel, vorm Winter alles dichtzumachen, war damit hinfällig.“ All das habe die Baustelle zeitlich stark nach hinten geworfen, erklärt der Koordinator. Denn eigentlich wollten die Bauarbeiter schon Ende des Jahres 2017 mit dem Rohbau fertig sein und den neuen Rossman im Sommer dieses Jahres an den Betreiber übergeben. Inzwischen geht Projektleiter Richard Frey davon aus, dass die Fertigstellung wahrscheinlich Anfang des vierten Quartals erfolgen wird. Auch Bauleiter Ralf Jaumann möchte den Bau spätestens Mitte September übergeben.

Immerhin sei nun die Zeit der Unberechenbarkeiten vorbei. Inzwischen haben Trockenbauer, Fliesenleger, Elektriker und Co. das Baustellen-Zepter übernommen. Der Innenausbau verlaufe in der Regel weitgehend komplikationslos. Es sei auch eine sehr angenehme Zusammenarbeit, lobt Richard Frey. „Wir haben das große Glück, dass wir mit vielen regionalen Firmen arbeiten können, die sich sehr konstruktiv einbringen.“

Die Straße vor der Baustelle müsse allerdings noch eine Weile gesperrt bleiben. „Wir brauchen den Platz für Baustelleneinrichtungen und Materiallieferungen“, erklärt der Projektleiter. Freiflächen gebe es auf dem Markt dafür leider nicht. Und wenn beispielsweise für knapp 700 Quadratmeter Fliesen angeliefert werden, dann müsse man die auch irgendwo zwischenlagern können.

Auf Rossmann verzichten müssen die Schiebocker während der Bauphase aber nicht. Die Handelskette verkauft übergangsweise im ehemaligen Tip-Markt an der Lessingstraße in Bischofswerda. Viele Kunden und auch Geschäftstreibende hoffen trotzdem, dass Rossmann bald in die Innenstadt zurückkehrt. Dort zählte das Geschäft nämlich vorher zu den meistfrequentierten im Stadtzentrum.