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Neuer Lungenarzt in Freital

Jeder dritte Patient wird mit Luftnot ins Krankenhaus eingeliefert. In Freital gibt es dafür jetzt eine Fachabteilung.

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© Karl-Ludwig Oberthür

Von Andrea Schawe

Freital. Das Klinikum Freital hat seit Kurzem einen neuen Fachbereich für Lungenheilkunde. Oberarzt Steffen Pietsch arbeitet seit Anfang März an den Helios Weißeritztal-Kliniken und kümmert sich um Patienten mit Husten und Atemnot. Der Mediziner hat bisher unter anderem als leitender Oberarzt in verschiedenen Krankenhäusern in Bayern, Sachsen und Thüringen gearbeitet. Pietsch ist auch Facharzt für Hämatologie und Onkologie. Ein Facharzt für Lungenerkrankungen gibt es in Krankenhäusern selten. Im Raum Dresden haben neben dem Fachkrankenhaus Coswig das Klinikum Dresden-Friedrichstadt, die Dresdner Uniklinik und das Krankenhaus Pirna eine Abteilung für Pneumologie. Eine regionale lungenärztliche Versorgung ist für den Raum Freital-Dippoldiswalde aber bisher nicht vorhanden. Jeder dritte Patient, der über die Rettungsstelle ins Krankenhaus eingeliefert wird, leidet an Luftnot. „Das kann unter anderem vom Herzen kommen oder von der Lunge“, sagt Pietsch. Die Patienten werden meist in der Abteilung für Innere Medizin behandelt, nicht vom Pneumologen.

Der Bedarf für Lungenheilkunde sei aber deutlich gesteigen. „Die Erkrankungen werden häufiger“, sagt der 50-jährige Dresdner. „Die Menschen werden immer älter, rauchen viel, sind übergewichtig.“ Dazu kommen Umwelteinflüsse, wie Schadstoffe, die den Lungen schaden. „Lungenerkrankungen sind vielschichtig, sie äußern sich aber häufig in denselben Beschwerden, nämlich Husten oder Luftnot.“ Das erfordert eine anspruchsvolle Diagnostik, etwa auch durch eine Bronchoskopie, eine Lungenspieglung. „Manche Patienten muss ich mehrmals sehen“, erklärt Steffen Pietsch. Nur so könne man beobachten, wie sich die Symptome über einen längeren Zeitraum entwickeln.

„Die Mehrzahl der Lungenerkrankungen kommt vom Rauchen“, sagt Pietsch. Viele ältere Patienten leiden an chronisch obstruktiver Lungenerkrankung (COPD). Sie tritt besonders bei Rauchern auf. Die Patienten leiden an Husten und Atemnot, vor allem bei Belastung. „Die Krankheit zerstört allmählich das Lungengewebe.“Im Normalfall ist die Fläche der Lunge – wenn man sie ausbreiten würde – so groß wie ein Tennisfeld. Die Lunge erhole sich auch nicht, „was weg ist, ist weg“. Mehrmals im Jahr hält der Pneumologe bei einer COPD-Selbsthilfegruppe in Dresden Vorträge.