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Neuer Löbtauer Turm verliert seine Gerüste

Neben dem Kraftwerk Nossener Brücke wird künftig mit einer Elektroden-Heizkesselanlage sauberer Strom in Wärme umgewandelt.

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Von Peter Hilbert

Die Stadtwerke Drewag wollen die Energiewende in Dresden vorantreiben. Deshalb ragt zwischen dem Kühlturm und dem Kraftwerk Nossener Brücke jetzt ein neuer Turm empor. Auf dem Gelände neben der Fabrikstraße entsteht eine Elektroden-Heizkesselanlage. Deren Bau ist schon weit fortgeschritten, teilt Drewag-Sprecherin Gerlind Ostmann mit. Damit kann das Löbtauer Heizkraftwerk noch umweltfreundlicher betrieben werden.

Die Anlage schafft eine neue Möglichkeit. An windigen Tagen steht viel Wind-, an sonnigen Tagen viel Solarenergie preiswert zur Verfügung. Doch so viel Strom wird in Spitzenzeiten nicht benötigt. Mit dieser Technik kann der überschüssige Strom in speicherbare Energie in Form von Wärme umgewandelt werden. Herzstück der Anlage ist ein Elektrodenheizkessel mit einer Maximalleistung von 40 Megawatt. Über große Elektroden fließt der grüne Strom durchs Wasser und erhitzt es auf 130 Grad. Mit einem Wärmeübertrager wird diese Hitze dann ins Fernwärmesystem des Kraftwerks übertragen, das Dresdner Haushalte und Betriebe versorgt.

Das hochmoderne technische System kann so schnell reagieren, dass binnen 30 Sekunden die Anlage von einer mittleren Leistung auf die vollen 40 Megawatt hochgefahren werden kann. Wird so beispielsweise überschüssige Windenergie genutzt, haben die Turbinen im Kraftwerk weniger Arbeit, und dadurch kann Erdgas eingespart werden. Im Juli hatten die ersten Arbeiten an dem Sechs-Millionen-Euro-Projekt begonnen. Jetzt steht das Heizkesselgebäude und ist wetterdicht. Direkt daneben ragt der 24 Meter hohe Turm des Pufferspeichers empor. Er ist fertig mit Steinwolle isoliert, sodass vor Weihnachten die Gerüste fallen konnten, erklärt Ostmann. Wichtige Technik ist installiert, so der Transformator, der Elektrodenkessel und die Pumpen. Derzeit werden weitere Rohre montiert. Im April sollen die Arbeiten so weit fortgeschritten sein, dass die ersten Anlagen in Betrieb genommen und überprüft werden können. Der Probebetrieb soll im Juli beginnen. Geplant ist, dass die neue Anlage mit Beginn der Heizperiode im Oktober voll in Betrieb geht und das Heizkraftwerk Nossener Brücke ergänzt.