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Neuer Lausitz-Laden öffnet

An der Bautzener Töpferstraße eröffnet jetzt ein Geschäft für regionale Produkte. Das bringt auch Jobs.

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© Carmen Schumann

Von Carmen Schumann

Bautzen. Das Geschäft an der Töpferstraße 55 ist wie nach Maß gemacht für einen Fleischerladen. Vor einiger Zeit war ja auch eine Filiale der Bautzener Fleischerei Keller hier ansässig. „Wir brauchten deshalb nicht allzu viel verändern“, sagt Wolfgang Johne, der Geschäftsführer der Landschlachtstelle Sohland. Seit Donnerstag betreibt sein Betrieb hier nun eine Außenstelle. Doch in dem neuen Geschäft gibt es nicht nur Fleisch- und Wurstspezialitäten aus eigener Produktion, sondern weitere Lebensmittel, die ausschließlich im engsten Umkreis hergestellt werden.

Das Ganze wird getragen von der Initiative „Die Lausitz schmeckt“. Mit im Boot sind bis jetzt die Hofkäserei Vetter und die Nudelproduktion Matthes, beide aus Wehrsdorf sowie die Bautzener Hammermühle. Letztere ist mit selbst gemachtem Senf und Ölen dabei. Die Eier bezieht Wolfgang Johne von den Bauernhöfen Jurk aus Jenkwitz sowie Zelick aus Kemnitz bei Löbau. Von dort kommen auch Suppen- und Maishühner. Zu den Lieferanten gehören außerdem der Imker Jürgen Platz aus Jiedlitz bei Burkau, die Bautz’ner Senffabrik Kleinwelka sowie die Lausitzer Früchte aus Sohland mit Gemüse-Konserven.

Mit weiteren potenziellen Partnern will Wolfgang Johne noch Kontakte knüpfen. Recht weit gediehen seien die Verhandlungen bereits mit Krabats Milchwelt aus Wittichenau. Doch sein Betrieb kann auch selbst ein spezielles Milchprodukt beisteuern, nämlich selbst geräucherten Käse. „Vor einem Jahr haben wir angefangen, damit zu experimentieren“, sagt Wolfgang Johne. Schließlich sei die Landschlachtstelle Sohland eine 100-prozentige Tochter der Agrargenossenschaft Sohland. Diese wiederum zieht Rinder auf und liefert Milch an die Heinrichsthaler Milchwerke in Radeberg. Die Schweine, die in Sohland geschlachtet werden, bezieht der Betrieb aus Herwigsdorf. Auch kleinere Landwirtschaftsbetriebe aus der Umgebung, die nur wenige Tiere aufziehen, bringen diese nach Sohland zum Schlachten. Die Wurst wird bis auf ganz wenige Ausnahmen in Sohland produziert. „Unsere Renner sind die hausschlachtenen Produkte, wie Blut- und Leberwurst sowie Wellfleisch“, sagt Wolfgang Johne. Sehr zu empfehlen seien auch die selbst gemachten Salate. Die Landschlachtstelle verkauft ihre Produkte hauptsächlich als Direktvermarkter vor Ort in Sohland und sie beliefert verschiedene Gaststätten in der Region.

„Wir hoffen, dass unsere Fleisch- und Wurstwaren bei den Bautzenern genauso gut ankommen, wie bei den Oberländern“, sagt Wolfgang Johne. Die Reaktionen der Passanten, die beobachteten, wie das neue Geschäft eingeräumt wurde, seien jedenfalls sehr positiv gewesen. Natürlich könnten die Bautzener auch vom Party-Service profitieren, wobei es aber egal ist, ob man die Platten direkt in Sohland oder im Bautzener Geschäft bestellt.

Durch die Eröffnung des Geschäftes werden zwei neue Arbeitsplätze geschaffen. Die Kunden bedienen werden hier Silke Mitschke und Doreen Beck. Wolfgang Johne freut sich, dass das Geschäft noch schöne alte Fliesen aufweist, die dem Ganzen eine nostalgische Anmutung verleihen. Das Kühlhaus im hinteren Bereich ist dagegen top-modern. „Ein wenig umgestalten mussten wir nur den Vorbereitungsraum“, sagt Wolfgang Johne. In anderthalb Wochen sei das Geschäft bereit gewesen.