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Neuer Glanz in alter Hütte

Glashütte hat das Sportlerheim saniert und erweitert. Den Feinschliff nahmen die Sportler selbst in die Hand.

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© Egbert Kamprath

Von Maik Brückner

Glashütte. Glashütte hat beim Fußball aufgeholt. Nicht sportlich, sondern baulich. In den letzten Wochen gaben die „Alten Herren“ von Blau-Weiß Glashütte der Sporthütte den letzten Schliff.

So sieht der Anbau von außen aus.
So sieht der Anbau von außen aus. © Egbert Kamprath
Die Vereinsmitglieder haben auch den Vereinsraum neu gestaltet.
Die Vereinsmitglieder haben auch den Vereinsraum neu gestaltet. © Egbert Kamprath

Wenn im März die erste Gastmannschaft in Glashütte auflaufen wird, kann sie sich in neu hergerichteten Umkleiden auf das Spiel vorbereiten. „Diese entsprechen den Standards“, sagt Benjamin Rosenkranz. Der 32-Jährige ist Chef des fast 300 Mitglieder starken Sportvereins Blau-Weiß Glashütte. Dieser besitzt jetzt ein fein saniertes Sportlerheim. Das, was in den letzten Monaten entstanden ist, könne sich sehen lassen, sagt der Vereinschef. Die 350 000 Euro, welche die Stadt als Eigentümerin investiert hat, seien gut angelegt.

Rosenkranz räumt ein, dass das viel Geld ist. Doch an dem fast 100 Jahre alten Gebäude oberhalb des Sportplatzes wurde in den vergangenen Jahren nur das Nötigste getan. Am Haus gab es dementsprechend einiges zu machen. Darauf wies der Sportverein erstmals 2012 hin. Dann sah sich das Glashütter Bauamt das Gebäude näher an und entdeckte weitere Schwachstellen. Das Amt kam zum Schluss, dass eine größere Sanierung fällig ist. In den Folgejahren wurden einige Varianten und Fördermöglichkeiten geprüft.

Letztlich einigten sich Verein und Stadt, dass der Altbau teilsaniert und erweitert werden soll. Demnach sollte die Sporthütte eine Dämmung und eine neue Holzverkleidung bekommen. Im hinteren Teil sollte eine Sperrschicht zum Hang gebaut werden, weil von dort Wasser in den Keller gedrückt wurde. „Im alten Heizraum war es immer feucht“, erinnert sich Rosenkranz. Da der Altbau zu klein war, um den heutigen Ansprüchen des Ligabetriebes zu entsprechen, wollte Glashütte neben dem Altbau einen modernen Anbau errichten.

Unmut über Verzögerung

Und genauso ist es gekommen. Es entstand ein quadratisches Gebäude, in dem Besuchertoiletten und ein Multifunktionsraum untergebracht sind. „Hier wird sich der Schiedsrichter umkleiden“, sagt Rosenkranz. Außerdem dient der Raum dem Verein als Büro. Sollte sich ein Spieler mal verletzen, werde er hierher gebracht. „Deshalb ist das auch unser Ruheraum“, sagt er. Im Obergeschoss entstanden zwei größere Umkleideräume mit Duschen und Toiletten. Rosenkranz verhehlt nicht, dass manch einem Vereinsmitglied der Umbau und die Erweiterung zu lange gedauert haben. Schließlich begannen die Arbeiten bereits im Mai. Im August wurde dann zwar Richtfest gefeiert. Doch der Endspurt ließ auf sich warten. Mit der feierlichen Eröffnung im Oktober – so war es im Sommer 2016 angedacht – wurde es nichts. Erst zum Jahresende verließen die Bauarbeiter die Sporthütte.

Deshalb regte sich Unmut im Verein. Doch der hat sich inzwischen gelegt, sagt Rosenkranz. Zum Jahresende hat die Stadt das Gebäude an den Verein übergeben, damit dieser dem zweiten Teil seiner Verpflichtung nachkommen konnte. Denn der SV Blau-Weiß hatte sich vor der Sanierung bereiterklärt, den Umbau zu unterstützen. Deshalb halfen die Sportler zu Beginn mit, die Räume in der Sporthütte freizuräumen und zu entrümpeln.

Nach dem Abzug der Bauleute malerten die Vereinsmitglieder die Räume. Sie stellten neue Bänke auf, richteten die Zimmer ein und montierten die Ablagen in den Duschen. Auch der große Vereinsraum im Altbau wurde aufgemöbelt – und das im wahrsten Sinne des Wortes. Hier wurden neue massive Holztische aufgestellt. „Die haben meine Mitglieder ausgewählt“, sagt Rosenkranz. „Nun sind nur noch ein paar Kleinigkeiten zu erledigen“, sagt der Vereinschef. Schon jetzt sei er stolz auf die Mitglieder. „Etwa 15 Mann haben aktiv mitgeholfen, vor allem von den sogenannten Alten Herren“, sagt Rosenkranz. Die Liste der noch anstehenden Arbeiten sei kurz. Deshalb steht der geplanten feierlichen Übergabe Ende Februar nichts entgegen.