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Neuer Glanz für alte Schule

Das Gebäude im Pulsnitzer Zentrum verfällt seit Jahren. Nun gibt es Bewegung und Geld vom Staat.

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© René Plaul

Von Reiner Hanke

Pulsnitz. Die Fassade grau, die Fenster schmutzig: Die alte Schule im Pulsnitzer Stadtzentrum steht schon lange leer und gehört derzeit nicht gerade zu den Aushängeschildern im Stadtbild. Das soll sich ändern. Erbaut in den 1830-er Jahren rückt jetzt eine Sanierung näher. Eigentümer des Gebäudes ist der Dresdner Handwerker und Dachdeckermeister Falk Schelzel.

Die Tafel erinnert an den Bau der Schule.
Die Tafel erinnert an den Bau der Schule. © Reiner Hanke

Die Stadt will das Vorhaben mit Fördergeld voranbringen. Die Unterstützung für private Bauvorhaben kommt über ein Bund-Länder-Programm. Die Stadt ist auch mit im Boot und bringt einen finanziellen Anteil von einem Drittel ein. Normalerweise werden Projekte in Pulsnitz mit bis zu 30 000 Euro unterstützt. Bei diesem Vorhaben geht die Stadt deutlich darüber hinaus. Die Stadt sprach sich jetzt per Ratsbeschluss sogar für fast 74 000 Euro aus und würde damit über 24 000 Euro selbst einbringen.

Ein prägender Bau

Dafür gibt es Gründe. So handele es sich um ein für das Stadtbild wichtiges Gebäude, das momentan verfällt, während ringsherum immer mehr Häuser in neuem Glanz erstrahlen. Es ist ein Kulturdenkmal mit zwei stadtbildprägenden Fronten, eine zum Kirchplatz, eine zur Staatsstraße. Außerdem wurde in den vergangenen Monaten der rückwärtige Kirchplatz aufwendig saniert. Der würde damit noch einmal attraktiver, wie auch das Zentrum insgesamt.

Im Besitz des Bauwerkes ist Falk Schelzel seit einigen Jahren und sieht jetzt den richtigen Zeitpunkt, um loszulegen. So sind Finanzierungsmittel derzeit günstig zu bekommen. Allerdings hätten auch die Baukosten angezogen. Auf jeden Fall werde Wohnraum gebraucht. Die Ansiedlung von Großunternehmen wie Accumotive (Daimler) mit dem Kamenzer Batteriewerk oder des Feinkostherstellers Homann in Leppersdorf würden auch für wachsenden Bedarf auf dem Wohnungsmarkt sprechen.

Während des Baus am benachbarten Kirchplatz nutze der Dachdeckermeister bereits die Gelegenheit, um das Gebäude trocken zu legen. Eigentlich habe er etwas eher loslegen wollen. Nun rechnet er mit dem Start der Sanierung im Dezember/Januar. Dann komme das Dach runter, und der Dachstuhl werde saniert. Im Frühjahr sei die Fassade dran. Innen sollen auf 820 Quadratmetern zehn moderne Wohnungen entstehen von 40 bis 100 Quadratmeter: „Für jeden etwas“, sagt Falk Schelzel. Um die Nebenkosten für die Mieter zu senken, plant der Bauherr ein solarunterstütztes Heizungssystem. Er rechnet mindestens mit einem hohen sechstelligen Betrag für die Sanierung. Dazu gehört auch der Durchgang im Schulgebäude. Der verbindet den Kirchplatz mit der Staatsstraße (Robert-Koch-Straße) und ist damit Teil einer Achse durch zwei weitere Torbögen bis zum Schlosspark. Die Stadt wünscht sich natürlich, dass dieser Durchgang für die Öffentlichkeit zugänglich bleibt, um eine Verbindung zwischen Schlosspark, Kirch- und letztlich Marktplatz herzustellen. Im Ratsbeschluss über die Fördersumme wird das auch festgehalten. Bürgermeisterin Barbara Lüke sagt: „Der Durchgang ist eine für die städtebauliche Entwicklung wünschenswerte Verbindung.“

Investor Falk Schelzel verspricht: Den Durchgang im Gebäude werde er denkmalgerecht sanieren, und er werde für Passanten offenstehen.