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Neuer Geschäftsführer bei den Stadtwerken

Gunnar Fehnle übernimmt die Führung ab 1. Januar. Drei Monate arbeitet er noch mit Reinhard Zerge zusammen.

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© Dietmar Thomas

Von Jens Hoyer

Die Stadtwerke haben rechtzeitig vorgesorgt. Ende März kommenden Jahres geht Geschäftsführer Reinhard Zerge in den Ruhestand. Schon Ende vorigen Jahres hatte der Aufsichtsrat die Stelle neu ausgeschrieben. 40 bis 50 Bewerbungen aus ganz Deutschland waren zu sichten. Der Nachfolger kommt aber aus den eigenen Reihen – genauer rückt er aus der zweiten in die erste Reihe. Der Technische Prokurist Gunnar Fehnle arbeitet seit elf Jahren im Unternehmen. Einen Heimvorteil gab es für ihn nicht. Es musste das gleiche Auswahlverfahren durchlaufen wie alle anderen, betonte Heiner Hellfritzsch, Aufsichtsratsvorsitzender der Stadtwerke. Gestern hat Fehnle seinen Vertrag unterschrieben. Oder besser: seine Verträge. Denn er wird – wie Zerge – ab 1. März auch Geschäftsführer der städtischen Wirtschaftsbetriebe sein, der Muttergesellschaft, zu der die Stadtwerke und das Stadtbad gehören.

Reinhard Zerge hinterlässt riesige Fußstapfen, meint Hellfritzsch. „Er hat das Unternehmen geprägt. Da ist es nicht leicht, einen Nachfolger zu finden.“ Zerge hatte vor fast genau 22 Jahren seinen Posten angetreten. Damals lag eine riesige Aufbauarbeit vor den Stadtwerken. „Der Nachfolger übernimmt ein Unternehmen, das im vollen Saft steht. Seine Aufgabe wird es sein, es stabil und zukunftsorientiert zu führen“, so der Aufsichtsratsvorsitzende. Das Ausschreibungsverfahren habe auch gezeigt, welche Wertschätzung die Döbelner Stadtwerke in der Branche besitzen.

Man habe einen Geschäftsführer gesucht, der sowohl Ahnung von der technischen als auch von der kaufmännischen Seite habe. Bei den Stadtwerken war Fehnle als Verantwortlicher für die EDV eingestiegen und hatte später andere Aufgaben übernommen.

Der neue Geschäftsführer übernimmt ein wohlbestelltes Feld, das er in den vergangenen Jahren selbst mit beackert hat. Er habe die Liberalisierung des Marktes miterlebt und die Trennung von Netz und Handel, sagte Fehnle. Er sehe die wichtigsten Aufgaben darin, die Marke Stadtwerke weiter zu etablieren und neue Kunden über die Gebietsgrenzen hinaus zu gewinnen. Auch die Gebiete um Döbeln herum – Mochau, Zschaitz-Ottewig, Waldheim und Ostrau – seien interessant. Mit der „Netzverdichtung“ wollen die Stadtwerke in Ebersbach weitermachen. Nach Zustimmung des Aufsichtsrates kann wahrscheinlich noch in diesem Jahr mit dem Bau eines fast vier Kilometer langen Gasnetzes im Ortsteil begonnen werden. Es gebe 60 Interessenten für einen Gasanschluss, so Fehnle. Damit rechnet sich die Investition für die Stadtwerke auf längere Sicht. „Wir hatten über 100 Neuanschlüsse in den vergangenen zweieinhalb Jahren. Das bringt Effizienz und Absatz. Das funktioniert nur, wenn wir das Öl verdrängen“, sagte Reinhard Zerge.