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Neuer Fleischer in der Gemeinde

Ein Radeburger eröffnete eine Filiale in einem früheren Fleischerladen in Schwepnitz. Der Ort hat sich das schon lange gewünscht.

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© Matthias Schumann

Von Nicole Preuß

Schwepnitz. Die Platten sind angerichtet und die Theke bestückt. Die Gemeinde Schwepnitz hat einen neuen Fleischer. Die Fleischerei Klotsche aus Radeburg eröffnete vor mehr als einer Woche eine neue Filiale im früheren Fleischerladen an der Dresdner Straße. Die Schwepnitzer nehmen das Angebot gern an. Das konnten die Verantwortlichen schon in den ersten Tagen beobachten. „Die Resonanz war sehr positiv“, sagt die Filialfachberaterin der Fleischerei Klotsche Petra Mattheß in Radeburg. „Wir hoffen, dass das so weitergeht.“

Werbung durch die Gemeinde

Die Reaktionen der Schwepnitzer kommen nicht von ungefähr. Sie wünschen sich schon lange, dass die Räume an der Bundesstraße wieder genutzt werden. Das Mehrfamilienhaus, in dem der Laden untergebracht ist, gehört der Gemeinde. Sie warb in den vergangenen Monaten im Gemeindeblatt, im Internet und mit einer ungewöhnlichen Werbung im Schaufenster für die Geschäftsräume in guter Lage. „Ich warte auf dich. Lass uns deine Ideen verwirklichen“, konnten Autofahrer und Fußgänger dort eine zeitlang lesen. 2015 ließ die Gemeinde die Fassade des Mehrfamilienhauses erneuern. Die Sanierung hatte wenig mit dem leerstehenden Fleischerladen zu tun, sie war einfach mal dran. Die Ortsgestaltungsgruppe hatte den Zustand schon lange bemängelt und so nahm die Gemeinde nach intensiver Abwägung schließlich 41000 Euro für die Arbeiten in die Hand, um das Haus auch für die Mietparteien zu verschönern.

Parallel dazu suchten sie weiter nach Interessenten für den Laden. Der Wunsch war dabei immer klar. Die Gemeinde hielt Ausschau nach einem Fleischer, blieb aber auch offen für neue Ideen. Dass sie nun wirklich einen Vertreter dieser Zunft gefunden haben, freut die Gemeindevertreter. Schließlich wurde das Geschäft auch lange als Fleischerei genutzt. Der letzte Fleischer zog im August 2012 aus. Er hinterließ vieles, was er für seine Arbeit brauchte. Die Theke zum Beispiel und die Kühlkammer in einem der hinteren Zimmer. Das Schlachthaus, das es früher noch in einem Nebengebäude gab, wurde schon vor vielen Jahren umgebaut. Die Fleischerei Klotsche hätte es auch nicht gebraucht.

Bereits die elfte Filiale

Das Unternehmen ist mit einer modernen, 1200 Quadratmeter großen Fleischerei in Radeburg ansässig. Zehn Filialen gehörten bisher dazu, darunter zwei Geschäftsstellen in Dresden, eine in Meißen und eine in Moritzburg. Die Filiale in Schwepnitz ist die elfte der GmbH. Die Ursprünge des Unternehmens gehen laut Chronik auf das 19. Jahrhundert zurück. Damals bewirtschaftete der Fleischermeister Karl August Klotsche eine Gastwirtschaft in Radeburg. 1996 wurde die neue Fleischerei gebaut und ein Jahr später in Betrieb genommen.

Die Radeburger verkaufen in Schwepnitz Wurst und Fleisch, unter anderem vom Wild. Donnerstags wird kesselwarme Bockwurst angeboten. Die gibt es nicht in allen Filialen der Fleischerei. Die Radeburger haben in der Schwepnitzer Geschäftsstelle auch einen Imbissbereich eingerichtet. Das bietet sich an der starkbefahrenen Bundesstraße an. Zwei Volltagskräfte und eine Stundenkraft werden in Schwepnitz beschäftigt. Sie freuen sich auf Kunden, damit die Geschichte des Fleischerladens in Schwepnitz weitergeht.

Öffnungszeiten der Filiale in Schwepnitz: Dienstag bis Freitag 8 bis 18 Uhr, Sonnabend 8 bis 11 Uhr, Montag ist geschlossen.