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Neuer Anlauf für Fortschritt-Areal

An der Berghaus-/Schillerstraße in Neustadt soll neues Bauland entstehen. Doch eine Hürde gibt es noch.

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© Dirk Zschiedrich

Von Katarina Gust

Neustadt. Schon im kommenden Jahr könnte es losgehen: An der Ecke Berghausstraße und Schillerstraße in Neustadt sollen sich Häuslebauer ihren Traum vom Eigenheim erfüllen. Die Stadt Neustadt will die brachliegende Grünfläche zu einem neuen Wohnbaustandort umfunktionieren. Und zwar so schnell wie möglich, wie Bürgermeister Peter Mühle (NfN) in der letzten Stadtratssitzung deutlich machte. Geht der Zeitplan der Stadtverwaltung auf, soll das ehemalige Fortschritt-Gelände 2017 für den neuen Zweck vorbereitet werden.

Einen Bebauungsplan für das Areal gibt es bereits. Demnach könnten auf dem Grundstück bis zu 19 Häuser entstehen. Neben Einfamilienhäusern seien auch Doppelhäuser möglich, geht aus dem Dokument hervor. Zwei bis drei Geschosse können die Objekte haben. Die Bauweise soll kleinteilig und offen sein. Vorgesehen ist zudem ein hoher Grünanteil. Ähnlich wie bereits an der Blumenstraße und der Schillerstraße realisiert.

Boden muss ausgetauscht werden

Das Rathaus hatte bereits im Juni dieses Jahres den Bebauungsplan beschlossen. Einstimmig wurde der Entwurf genehmigt. Nachdem die Details veröffentlicht wurden, muss Neustadt nun jedoch noch einmal nachbessern. Denn das Landratsamt hatte nicht unwichtige Hinweise an die Neustädter. Und die betreffen das Thema Altlasten. Konkret geht es um die Beschaffenheit des Erdreiches.

Auf dem Grund und Boden befand sich bis 2009 die sechsgeschossige ehemalige Fortschritt-Verwaltungszentrale. Der sogenannte „Rote Ochse“ wurde damals abgerissen. Auch das Küchen- und Speisegebäude, der sogenannte „Fresswürfel“ befand sich an der Stelle. Das Haus, in dem die Kantine des Landmaschinen-Kombinates untergebracht war, wurde vor zwei Jahren beseitigt. Auch die dazugehörigen Baracken kamen in diesem Zusammenhang weg. Die Kantine wurde samt Fundamente entfernt. Entsprechend groß war die Baugrube. Die Stadt hat diese nach dem Abbruch wieder verfüllt. Allerdings nicht mit normaler Erde.

Es wurde recyceltes Abrissmaterial in die Grube geworfen. Ein Prozedere, das nicht ungewöhnlich ist. Es kollidiert jedoch mit den neuen Plänen für den Wohnbaustandort. Denn laut Mühle ist es in einem Wohngebiet nicht gestattet, Baugruben mit Recyclingmaterial zuzuschütten. „Obwohl es sich dabei nicht um schadstoffbelastetes Material handelt“, betont Mühle. Um das Projekt doch noch durchziehen zu können, müsste deshalb noch einmal gebaggert werden. „Wir müssen den Boden komplett austauschen“, machte Mühle im Stadtrat deutlich.

Preiskampf mit den Nachbarorten

Im neuen Entwurf des Bebauungsplanes wird dieses Detail nun mit berücksichtigt. Ab Mitte November können Einwohner im Rathaus einen Einblick in den Plan bekommen. Dann soll der B-Plan erneut ausliegen. Werden keine weiteren Einwände vorgebracht, kann das Bauland verkauft werden. Interessenten für freie Grundstücke gibt es laut Ratschef viele. Die Verwaltung würde regelmäßig Anfragen ins Haus bekommen. Dieser Nachfrage will die Kommune nun gerecht werden.

Zu welchem Preis das Bauland angeboten werden soll, auch darüber hat sich die Kommune bereits ihre Gedanken gemacht. „Der Baupreis soll die der umliegenden Kommunen nicht erreichen“, sagt Bauamtsleiter Michael Schmidt. Neustadt will sich mit günstigeren Preisen abheben von der Konkurrenz. Als Beispiel nannte Schmidt die Burgstadt Stolpen. Man wollte unter deren Preisen liegen.