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Neue Wohnungen für Radebeul

Die WG Lößnitz disponiert nach Glasinvest um und geht mit voller Kraft in ihr Projekt an der Gellertstraße.

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© Animation: aT2 Architekten

Von Peter Redlich

Radebeul. Eigentlich sollte das Bauvorhaben Gellertstraße noch warten. Vorrang hatte der Bau von Seniorenwohnungen im ehemaligen Glasinvest-Standort an der Meißner Straße. Zwischen Meißner Straße und Maxim-Gorki-Straße lagerte der Aushub von der Glasinvest-Grube. Doch weil dort nichts vorangeht und sich Behörden und Investoren uneinig sind, hat die Radebeuler Wohnungsgenossenschaft Lößnitz umdisponiert.

„Jetzt gehen wir mit ganzer Kraft in den Bau der Wohnanlage an der Maxim-Gorki-Straße“, sind sich die beiden WG-Lößnitz-Vorstände Thomas Vetter (kaufmännisch) und Michael Zenker (Technik) einig. 59 Wohnungen sollen in dem Dreieck zwischen der Meißner Straße und Maxim-Gorki-Straße gebaut werden. Vorgesehen ist, hier sechs Mehrfamilienhäuser zu errichten. Zwei davon direkt an der Meißner Straße, drei weitere dahinter und eins an der Maxim-Gorki-Straße. Drei der Gebäude sollen über dem Erdgeschoss drei Geschosse haben, die anderen drei – der benachbarten Bebauung angeglichen – nur zwei Etagen (siehe Animation).

Insgesamt 59 Wohnungen wollen die Genossenschaftler hier etablieren. Es sollen Zwei-, Drei- und Vierraumwohnungen sein, sagt Michael Zenker. Darunter zwölf Zweiraumwohnungen mit etwa 60 Quadratmetern, 18 Dreiraumwohnungen zu rund 75 Quadratmetern und 29 Vierraumwohnungen mit etwa je 90 Quadratmetern Größe.

Vor allem letztere Größe ist von jungen Familien nachgefragt. Die Genossenschafter der WG Lößnitz haben zwar selbst viele Mitglieder im Rentenalter, wollen aber ihre Mitgliedschaft verjüngen, so Thomas Vetter. Wie gefragt neue Wohnungen in Radebeul sind, hier sogar vor Baubeginn, zeigt die Bewerberzahl von 150, die bereits bei der WG Lößnitz vorliegen.

Passend zu den Wohnungen wird unter dem Areal eine Tiefgarage errichtet. 60 Stellplätze soll es hier geben. Die Zufahrt und Ausfahrt an der Meißner Straße. Die Bauherren hätten gern einen weiteren Ausgang an der Maxim-Gorki-Straße gehabt. Doch der Ruhe wegen wurde das nicht gestattet.

Beheizt werden soll die neue Wohnanlage, die „Gellertpark“ heißen soll, mittels eines Blockheizkraftwerkes. Ein Heizwerk, welches nicht nur Wärme, sondern mit der Motorabwärme auch Strom herstellt. Sogar teils im Überschuss. Weil aber die WG keinen Strom verkaufen darf, betreiben die Stadtwerke die Anlage. Die Bewohner bekommen damit den Strom in einem Mieterstrommodell günstiger als andere Stadtwerkekunden.

In den Wohnungen wird Fußbodenheizung sein. Dusche bodengleich und Badewanne gehören dazu. Die Vierraumwohnungen bekommen ein Gäste-WC zusätzlich. Im Wohnbereich sind Design-Planken in Holzoptik für die Fußböden vorgesehen. In den Küchen und Sanitärbereichen wird gefliest. Über Breitbandkabel sollen Internet und TV von Wirsnet aus Radebeul angeboten werden, sagt der Technikvorstand.

Dreifachverglasung ist für die Fenster vorgesehen. In den Erdgeschossen sollen Rollläden montiert werden. Zur Meißner Straße werde es außerdem eine schallgedämmte Lüftung geben, so Michael Zenker.

Das Hofgelände im Areal wollen die Bauherren gartenartig gestalten. Ein Spielplatz und eine Teichanlage sind geplant. Letztere sei über der Tiefgarage eine Herausforderung, von den Stadträten in den Beratungen aber so vorgeschlagen worden. Etwa 20 Bäume sollen gepflanzt werden. Innerhalb des Geländes gibt es lediglich eine Anliegerstraße, sie werde kein Durchgang von der Meißner zur Maxim-Gorki-Straße sein.

Entworfen hat die Anlage das Radebeuler Architekturbüro aT2 von Frank Mehnert und Dirk Georgi. Den Baustart planen Zenker und Vetter für Ende März. Ab 2. April werde die Baugrube ausgehoben. Michael Zenker betont zur Beruhigung der Nachbarn: „Das geschieht erschütterungsfrei. Wir werden nicht rammen.“

In diesem Jahr sollen noch die Tiefgarage und zwei Häuser stehen. Mitte 2020, so das Ziel der Wohnungsgenossenschaft Lößnitz, sollen die Wohnungen bezugsfertig sein. Etwa 13 Millionen Euro planen die Bauherren als Baukosten ein. Beauftragt werden sollen regionale Firmen. Die Mieten sind ab acht Euro kalkuliert, je nach Lage der Wohnung.

Das Bauvorhaben ist nach den Neubauvorhaben am Augustusweg und an der Waldstraße im Dichterviertel inzwischen das größte der Genossenschaft. An der Freiligrathstraße, Ecke Meißner Straße im Glasinvest-Areal sind weitere Wohnungen als Bauvorhaben geplant.