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Neue Wände für die Grundschule

Die Sanierung des Nordflügels geht mit großen Schritten voran. Für die Kinder ändern sich die Fluchtwege. Das wurde trainiert.

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© André Braun

Von Tina Soltysiak

Waldheim. Freitag nach eins macht auf der Baustelle der Waldheimer Grundschule nicht jeder seins. Im Gegenteil: Die Bauarbeiter klotzen mächtig ran, um den Kitabereich im Erdgeschoss des Nordflügels so schnell wie möglich fertig zu bekommen.

Und sie haben in den vergangenen knapp acht Wochen viel geschafft: So wurde im Kitabereich die gesamte Elektrik demontiert und erneuert. „Jetzt machen wir weiter mit der Endmontage, sprich dem Einbau von Schaltern, Steckdosen und dem Anbringen der Leuchten“, sagt Uwe Zschoche, bauleitender Monteur der Firma Elektro Ramm aus Flöha. Zudem hätten er und seine beiden Kollegen bereits die ersten Vorarbeiten für den nächsten Bauabschnitt erledigt. „Es wurden Leitungen gelegt, die den Schulbereich mit versorgen“, erklärt er.

Die Gewerke arbeiten Hand in Hand, auf der Baustelle herrscht ein gutes Miteinander. Matthias Elschner und sein Team der B. Richter Heizung/Sanitär/Bauklempner aus Klosterbuch haben in den Decken des Erdgeschosses neue Trinkwasser- und Heizungsrohre verlegt. Sie versuchen, die lärmintensiven Arbeiten nicht in der Zeit zwischen 12 und 14 Uhr zu verrichten, um die Kinder nicht bei der Mittagsruhe zu stören. „Das heißt, wir bringen erst die Schellen an und ziehen dann die Leitungen. Das macht keinen Krach“, sagt Elschner, seines Zeichens ebenfalls bauleitender Monteur.

Angela Jurczyk, Leiterin der Waldheimer Grundschule, ist positiv überrascht, dass so wenig Lärm von der Baustelle im Nord- in den Südflügel dringt. „Selbst als mit dem Presslufthammer die Fliesen abgehackt wurden, haben wir nichts davon mitbekommen“, sagt sie. Ein Chaos zu Schuljahresbeginn habe es trotz des beengten Raumes nicht gegeben. „Natürlich ist es eine Umstellung. Es ist für uns schon gewöhnungsbedürftig, dass 255 Kinder und die Lehrer nun nur einen Eingang nutzen können“, sagt sie.

Aufgrund dieses Begängnisses herrsche natürlich eine gewisse Unruhe. „Auch die Logistik für den Hortbereich ist eine echte Herausforderung, weil die Klassenzimmer nachmittags als Horträume genutzt werden. Aber es spielt sich langsam alles ein“, bilanziert Angela Jurczyk. Die gegenseitige Rücksichtnahme funktioniere.

Aufgrund der Baustelle haben sich aber auch die Fluchtwege in der Schule geändert. „Diese sind das große Treppenhaus und ein zweites im Mittelgang, das im Schulalltag nicht genutzt wird“, sagt die Direktorin. Deshalb sei gleich in der ersten Schulwoche eine angekündigte Alarmübung durchgeführt worden, um die Abläufe zu trainieren. „Innerhalb von dreieinhalb Minuten war die ganze Schule evakuiert. Das war gut“, so Angela Jurczyk. In nächster Zeit werde es einen unangekündigten Probealarm geben. „Erst dabei zeigt sich dann, wie schnell die Abläufe im Ernstfall klappen würden“, ergänzt sie.

Über den Stand der Bauarbeiten wird sie immer montags informiert. „Dann gibt es Bauberatungen, an der ich und auch Heike Anker vom Hort teilnehmen können“, sagt Angela Jurczyk. Mit Beginn der Ferien haben Tommy Bernd und seine Kollegen der Firma Innenausbau Saupe aus Etzdorf die Decken in den Fluren und den Gruppenräumen geöffnet. „Außerdem haben wir vier neue Zwischenwände gestellt und die Unterkonstruktion für die Decken aus Gipskarton angebracht“, zählt er auf.

In den kommenden Tagen werden sie die Decken wieder schließen. Ziel sei, den Kitabereich in den nächsten zwei bis drei Wochen fertigzustellen, „damit die Maler reinkönnen und der Fußboden gemacht werden kann“, so Bernd. Ist das geschafft, geht es für alle Gewerke gleichermaßen auf der anderen Seite des Ganges sowie im ersten Obergeschoss weiter.

Bis Dezember 2018 soll die Neugestaltung und Sanierung des Nordflügels abgeschlossen sein. Dafür sind Gesamtkosten von mehr als einer Million Euro veranschlagt. 546 000 Euro Fördermittel kommen aus dem Investitionsprogramm „Brücken in die Zukunft“, in das Geld von Bund, Land und Kommune fließt.