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Neue Unterwelt für den Theaterplatz

In sieben Bauabschnitten wird bis in den Dezember gebaut – auch ein Hochwasserpumpwerk ist dabei vorgesehen.

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© Claudia Hübschmann

Von Udo Lemke

Meißen. Fast alles, was gemacht wird, ist hinterher nicht mehr zu sehen. Ob Abwasser- oder Wasserrohre, Elektro- oder Glasfaserkabel – alles verschwindet am Ende unter Schichten von Erde, Sand, Schotter und wird von Pflastersteinen und Granitplatten abgedeckt. Der gesamte Platz um das Theater wird für die Medienverlegung aufgerissen und dann wieder zugemacht.

„Baustart ist am 13. März auf dem Theaterplatz und gleichzeitig auf dem Schlossberg“, erklärte Ullrich Jackstien von der Strabag AG Meißen am Donnerstagabend vor rund 30 interessierten Anwohnern im Bauamt auf der Leipziger Straße. Die Strabag bekam den Auftrag vom Stadtrat zugesprochen. Insgesamt sollen mehr als 1,5 Millionen Euro am und um den Theaterplatz verbaut werden. Mit dem Geld sollen sowohl die restlichen Hochwasserschäden beseitigt als auch die Medien neu verlegt und der Platz gestaltet werden. Dazu gehören etwa auch insgesamt elf Bäume. Neun davon sollen entlang der Leipziger Straße gepflanzt werden und je einer direkt am Theater und am Baderberg.

Ullrich Jackstien und seine Kollegin Riccarda Großmann, Gruppenleiterin bei der Strabag und seit 2008 in Meißen vor Ort, erklärten den Anwesenden, was in welcher Reihenfolge gemacht werden soll. Über insgesamt sieben Bauabschnitte sind die Arbeiten verteilt, als Letztes sollen bis zum 13. Dezember der Belag der Leipziger Straße fertiggestellt und ein Hofparkplatz befestigt werden. „Wir sind 42 Leute, alle aus der Region, wir sind eine schlagkräftige und schlagfertige Truppe“, erklärte Riccarda Großmann.

Für die Anwohner entscheidend ist, dass sie ihren Alltag weiter leben, ihre Geschäfte und Gewerke weiter betreiben können. Damit das funktioniert, „sind wir auch zuständig dafür, dass wir ihre Mülltonnen bis zum Müllauto bringen“, erklärte Ullrich Jackstien. Außerdem sollen ab der Loge alle Parkplätze auf der Leipziger Straße für die Zeit der Bauarbeiten für die Anwohner des Theaterplatzes freigehalten werden. Und um auch während der Bauarbeiten die Zufahrt zu gewährleisten, wird die Mauer hinter dem Innenhof der Leipziger Straße 12 zum großen Elbeparkplatz am Alten Sägewerk durchbrochen.

Ullrich Jackstien forderte die Anwohner auf, sich bei Problemen direkt an die Bauleitung zu wenden, damit diese auf kurzem Wege gelöst werden können. Dazu gehört auch die Beweissicherung, wozu in der kommenden Woche alle äußerlich sichtbaren Schäden an den Häusern aufgenommen werden. Sollten sich durch die Bauarbeiten – etwa durch Erschütterungen durch Baumaschinen – neue ergeben, so würden diese ersetzt.

Für den Straßenbau an und um den Theaterplatz stehen mehr als eine Million Euro an Fördermitteln zur Verfügung. Bis Juni sollen zuerst die Leipziger Straße von der Hausnummer 8 bis zum Café Wehnert und bis zur Kreuzung Schlossberg instand gesetzt werden. Dabei werden etwa alte Gehwegplatten aus Granit nicht weggeworfen, sondern aufgearbeitet „und an anderer Stelle wieder eingebaut, die neuen Gehwegplatten aus schlesischem Granit sind so bearbeitet, dass die Oberflächen rau sind, damit man nicht ausrutscht“, erklärte Ullrich Jackstien.

Um den Theaterplatz zusätzlich zu entlasten, ist der Aufbau eines neuen Hochwasserpumpwerks am Alten Sägewerk vorgesehen. Denn am Theaterplatz droht durch seine tiefe Lage selbst dann Überflutungsgefahr, wenn die Fluttore am Kai die Elbe zurückhalten, weil etwa bei Regen das Wasser durch die Kanalisation hochgedrückt wird. Mit dem neuen Pumpwerk sollen so die Abwässer in die Elbe elbabwärts weggepumpt werden.