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Neue Stromleitung geht ans Netz

Zwischen Schmölln und Bärwalde wurde seit Sommer 2013 gebaut. Das bringt den Verbrauchern mehr Sicherheit.

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© Thorsten Eckert

Schmölln. Der Ausbau des Stromnetzes in Deutschland geht voran. Die seit August 2013 andauernden Arbeiten an einem Erweiterungsneubau der bestehenden 380-kV-Freileitung zwischen den Umspannwerken Bärwalde und Schmölln sind nun abgeschlossen. Das Projekt ermöglicht eine deutlich gesteigerte Stromübertragung und garantiert damit auch in Zukunft eine stabile Versorgung der Region mit Elektroenergie, sagt Volker Kamm, Pressesprecher des Stromversorgers 50Hertz. Boris Schucht, Vorsitzender der Geschäftsführung von 50Hertz, und Sachsens neuer Umweltminister Thomas Schmidt werden am heutigen Montag in Radibor per Schaltbefehl die neue Leitung offiziell in Betrieb nehmen.

Diese ist 46 Kilometer lang. Sie bindet das Kraftwerk Boxberg ins deutsche Stromnetz ein. 50Hertz transportiert den in Boxberg produzierten Strom über Bärwalde nach Schmölln. Im dortigen Umspannwerk übernimmt der Regionalversorger Enso. Dieser transformiert die aus dem vorgelagerten Höchstspannungsnetz gelieferte Energie von 380 auf 110 Kilovolt und liefert sie weiter an seine Kunden.

Naturschutz berücksichtigt

Die neue Stromtrasse ersetzt eine rund 30 Jahre alte Leitung. Mit dem Neubau setzt 50Hertz auch in technischer und ökologischer Hinsicht Maßstäbe. Denn die neue Leitung wurde innerhalb der bestehenden Trasse und im laufenden Betrieb der bislang genutzten Freileitung errichtet. „Damit ist es gelungen, gleichzeitig die Beeinträchtigung der Landschaft so gering wie möglich zu halten und den Stromtransport über die bestehende Leitung so wenig wie möglich zu unterbrechen“, sagt Volker Kamm. Darüber hinaus gibt es im Zuge des Trassenneubaus insgesamt 21 Naturschutzprojekte. Sie kommen jenen Städten und Gemeinden zugute, auf deren Territorium die Stromleitung entlang führt. So wurden zum Beispiel zwischen Schmölln und Demitz Nisthilfen für Dohlen auf Strommasten errichtet. Geplant sind auch Anpflanzungen auf dem Demitzer Friedhof und im Medewitzer Park.

Bereits vor dem Neubau der Leitung hatten 50Hertz und Enso das in den 1970er Jahren errichtete Umspannwerk Schmölln modernisiert. Es hat für die Stromversorgung in Ostsachsen große Bedeutung. Von Schmölln aus verteilt die Enso die Elektroenergie auf weitere Umspannwerke in Dresden, Görlitz, Sebnitz und Königsbrück. Für mehrere Hunderttausend Menschen in Ostsachsen kommt so der Strom über Schmölln aus der Steckdose. (SZ/ir)