Merken

Neue Spuren von Wölfen in der Massenei

Sachsens Wolfshüter räumen zum ersten Mal ein, dass sich die Raubtiere bei Seeligstadt niedergelassen haben könnten.

Teilen
Folgen
© dpa

Großharthau. Ein überfahrener Wolf auf der Straße zwischen Rammenau und Hauswalde (SZ vom Freitag) kann als weiteres Indiz dafür gewertet werden, dass sich die Tiere nun auch im Gebiet zwischen Bischofswerda, Arnsdorf und Großröhrsdorf niedergelassen haben. Jäger aus der Gemeinde Großharthau und weitere Bürger berichteten bereits im vergangenen Jahr, einen Wolf bzw. Wolfsspuren gesehen zu haben. Nun räumt auch das Kontaktbüro Wölfe in Sachsen diese Möglichkeit ein. Seit Anfang des Jahres wurden im Rahmen des Monitorings frische Wolfslosungen in dem Gebiet des Masseneiwaldes gefunden, die sich für genetische Untersuchungen eignen. So kann festgestellt werden, ob sich der überfahrene Wolf bereits länger dort aufgehalten hat, heißt es in einer am Donnerstagabend veröffentlichten Presseinformation des Kontaktbüros. Im Rahmen des Wolfsmonitorings werde weiterhin versucht „abzuklären, ob es im Bereich um die Massenei südlich bzw. auch nördlich der Autobahn sesshafte Wölfe gibt. Bei dem am Donnerstag bei Rammenau überfahrenen Wolf handelte es sich um einen Rüden, also ein männliches Tier.

Noch Anfang Februar hatte eine Mitarbeiterin des Kontaktbüros Wölfe in Sachsen auf SZ-Anfrage mitgeteilt, es sei wissenschaftlich nicht nachgewiesen, dass es Wölfe in der Massenei gibt. „Abgesehen von den Sichtungsmeldungen ohne Fotobeleg liegen uns keine Hinweise auf Wölfe bei Großharthau bzw. in der Massenei vor“, hieß es vor knapp zwei Monaten. – Ein Jäger berichtete, bereits im April 2016 erstmals einen Wolf im Masseneiwald zwischen Seeligstadt, Großröhrsdorf und Frankenthal gesehen zu haben. Weitere Zeugen bestätigten die Existenz des Raubtieres. Fürs weitere Wolfsmonitoring seien Hinweise aus der Bevölkerung oder von Jägern nötig, heißt es im Kontaktbüro. Auch Kot und Spuren könnten Hinweise liefern. Diese gelte es dann durch Nachweise zu stärken, etwa durch Fotobelege von Sichtungen oder Aufnahmen guter Qualität von Fotofallen. Um festzustellen, ob sich in einem Gebiet ein Paar oder ein Rudel etabliert hat, sind Fotos von mindestens zwei Wölfen und/oder Welpen erforderlich. (SZ)