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Neue Spielgeräte für Kita

Weil es nicht mehr sicher war, musste das Piratenschiff weichen. Für einen Ersatz reichte das Geld erst nicht. Doch dann ergriffen die Eltern in Kleinwelka die Initiative.

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© Carmen Schumann

Von Marleen Hollenbach

Bautzen. Sie sind die Ersten. Luana, Willy, Emma und Johanna dürfen die neue Schaukel ausprobieren. Endlich. Lange haben die Kinder der Kita Kleinwelka auf diesen Moment gewartet. Die Kleinen haben gesehen, wie die neuen Spielgeräte angeliefert wurden. Sie beobachteten den Aufbau von Schaukel, Spielturm und Rutsche. „Die Kinder waren in den vergangenen Wochen sehr aufgeregt und konnten die Einweihung der Spielgeräte kaum erwarten“, sagt Kita-Chefin Sieglinde Baum. Sie beobachtet die Kleinen auf der Schaukel, schaut einem Jungen beim Rutschen zu. Dann teilt sie Sekt, Saft und Wasser aus. Sieglinde Baum hat die Eltern eingeladen und sogar eine kleine Rede vorbereitet. Die Rührung treibt ihr beinahe die Tränen in die Augen. „Es ist unglaublich, was für eine große Unterstützung wir erhalten haben“, sagt sie.

Auch Spielgeräte müssen zum Tüv

Rückblick: Im vergangenen Herbst verschwand das Piratenschiff von einem Tag auf den anderen. Das Spielgerät hatte fast 14 Jahre in der Kindertagesstätte in Kleinwelka gestanden. Doch dann musste es weg. Aus Sicherheitsgründen. Denn nicht nur Autos, sondern auch Spielgeräte müssen regelmäßig zum Tüv. Ein Gutachter nahm das Gerät genau unter die Lupe. Er stellte fest, dass das Spielgerät nicht mehr den Sicherheitsanforderungen genügte. Und auch von einer Reparatur des Piratenschiffes riet der Gutachter ab. Das Holz taugte einfach nichts mehr. Damit den Kindern beim Spielen nichts passiert, wurde das Piratenschiff schließlich abgebaut. „Das war ein trauriger Moment. Die Kinder haben dieses Spielgerät geliebt“, erklärt Sandro Kern, Vater eines Dreijährigen. Vor allem die Krippenkinder nutzten die Piratenschaukel oft. Sandro Kern fragte bei den Erziehern nach und erfuhr, dass das Spielgerät nicht einfach so ersetzt werden kann. Das Problem: Der Kita, die sich in freier Trägerschaft befindet, fehlte das Geld dafür. Ein großes Spielgerät kostet mehrere Tausend Euro. Doch eine Investition in dieser Größenordnung konnte der Kinderland-Sachsen-Verein nicht von heute auf morgen stemmen. Geschäftsführerin Katrin Merker erklärte damals, dass in den kommenden Jahren immer mal wieder Geld zur Seite gelegt werden soll.

Geld reichte für drei Spielgeräte

Doch damit wollte sich der Bautzener Sandro Kern nicht abfinden. Er ergriff schließlich die Initiative. Der junge Vater wandte sich an die SZ und startete einen Spendenaufruf. Und er hatte Erfolg. Die Unterstützung war groß. Mehr als 11 000 Euro kamen zusammen. Knapp 5 000 Euro gab es von der Sparkasse Bautzen. Den Rest spendeten Eltern, Großeltern und Firmen der Region. „Wir hatten gehofft, dass genug Geld für ein Spielgerät zusammenkommt. Jetzt hat es gleich für drei gereicht“, freut sich Sieglinde Baum. Die Chefin der Kita in Kleinwelka will nun darauf achten, dass Rutsche, Turm und Schaukel gut gepflegt werden – damit noch viele Kinder daran Freude haben.