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Neue Rettungswache eingeweiht

Zwei Millionen Euro sind für den Bau in Löbau investiert worden. Anfang Juli wird die Wache in Betrieb genommen.

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© Rafael Sampedro

Von Constanze Junghanß

Löbau. Es ist ein imposanter Bau, der da in den letzten 15 Monaten genau gegenüber der Feuerwehr in Löbau empor gewachsen ist. Und für die Stadt und ihre Einwohner ein besonders wichtiges Gebäude: Am Donnerstag wurde die neue Rettungswache des Landkreises feierlich eingeweiht. Etwa 40 Vertreter aus der kommunalen Politik, vom Landkreis, Krankenkassen und am Bau beteiligten Firmen kamen zur Einweihung. Insgesamt waren es 28 sächsische Firmen – viele davon aus der näheren Region – die am Neubau mitwirkten. Künftig werden hier 50 Mitarbeiter im Zwölf-Mann-Schichtsystem rund um die Uhr für Patienten da sein. Ein Drittel von ihnen sind Frauen. „16 Frauen und 34 Männer arbeiten hier“, zählt Kreis-Referentin Celina Feldmann auf. Rund zwei Millionen Euro wurden für den Neubau investiert. Dafür ging der Landkreis Görlitz in finanzielle Vorleistung. „Kosten, die in den nächsten Jahren dankenswerterweise durch die Krankenkassen als Kostenträger des Rettungsdienstes refinanziert werden“, erklärte Dieter Peschel vom Landkreis. Der Bauamtsleiter des Kreises sagte weiter, dass die Löbauer Rettungswache von der ASB Rettungs- und Sozialdienst gGmbH Löbau betrieben wird. Sie ist für die Versorgung der Gebiete Löbau, Rosenbach, Lawalde, Großschweidnitz und Kottmar zuständig. Der ASB ist ebenfalls Betreiber der Rettungswachen in Ebersbach und Bernstadt/Altbernsdorf. Letztere bekam 2016 eine neue Wache.

Auch die Investition in Löbau war dringend notwendig. Auf der Georgewitzer Straße befindet sich die alte Rettungswache. Dort galten die Bedingungen als nicht ideal. Der Neubau wurde notwendig, weil die bisherige Rettungswache nicht mehr den aktuellen gesetzlichen Erfordernissen entsprochen habe. Dieter Peschel zählte einige der Knackpunkte auf: „Stellplätze für die Rettungsfahrzeuge fehlten ebenso, wie Kapazitäten aufgrund der in den letzten Jahren gewachsenen Mitarbeiterzahlen.“ Rettungskräfte mussten außerdem erst über eine Treppe laufen, um zu den Einsatzfahrzeugen zu gelangen. Jetzt im Neubau ist alles ebenerdig und damit besser erreichbar. Auch die Sozialbereiche befanden sich auf der Georgewitzer Straße nicht mehr auf dem erforderlichen Standard. Das ist nun alles anders. Die 4,50 Meter mal zehn Meter große Fahrzeughalle bietet Unterstellmöglichkeiten für acht Rettungsfahrzeuge im geschlossenen Raum. Hell und in freundlichen Farbtönen gestrichene Umkleideräume mit genügend Platz stehen ebenso zur Verfügung, wie moderne Sanitäranlagen inklusive Desinfektionsdusche und Dekontaminationsmöglichkeit. Schlafräume für die Schichtdienstler wurden ebenfalls eingerichtet. Im Sinne einer nachhaltigen Energieerzeugung und -verwendung sorgt künftig eine Solaranlage für warmes Wasser und die Unterstützung der Heizung. Celina Feldmann wies zudem auf eine Besonderheit hin: Der Landkreis bildet selbst Notfallsanitäter aus – auch weiterhin in Löbau. „Im Rahmen ihrer Ausbildung absolvieren die Notfallsanitäter hier vor Ort einen Teil ihrer Praxis.“ Deshalb hat die Einrichtung den Zusatz „Lehrrettungswache“.

An den Außenanlagen wird noch weiter gewerkelt. Bis Anfang Juli ist dieser Bauabschnitt dann fertiggestellt. Nun startet für das Gebäude die Vorbereitung zur endgültigen Nutzung. Der Umzug vom alten zum neuen Standort hat begonnen. Einsätze werden die nächsten Tage noch von der Georgewitzer Straße aus gefahren. Aber nicht mehr lange. Mit Beginn des kommenden Monats soll der Neubau vollständig in Betrieb genommen sein. Dann startet das Blaulicht von der Straße „An der Feuerwehr 2“ aus. „Der Landkreis als Träger des Rettungsdienstes hat mit dem Bau dieses modernen Gebäudes optimale Bedingungen für die Rettungskräfte geschaffen“, so Dieter Peschel. Der neue Standort an der B6 ermögliche aber auch ein schnelleres Eintreffen der Notfallrettung am Einsatzort. „Eine Entscheidung, die auch angesichts des Tages der Sachsen in Löbau eine positive ist“, so sein Fazit.