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Neue Radwege übers Land

Sachsen will 100 Kilometer Radweg neu bauen – zehn davon im Kreis Meißen. Auch Radeburg könnte davon profitieren.

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© SZ-Archiv/Klaus-Dieter Brühl

Von Kathrin Krüger-Mlaouhia

Landkreis Meißen. Weil die Steuereinnahmen derzeit sprudeln, ist auch Geld da für neue Radwege. Viele schon lange geforderte Trassen können geplant und hoffentlich rasch gebaut werden. Der Freistaat hat ein „100-Kilometer-Radwegprogramm“ aufgelegt. Die Strecken sollen entlang von Bundes- und Staatsstraßen entstehen, zehn Kilometer bekommt der Landkreis Meißen ab. Auch an den Kreisstraßen wird geplant, ein Radwegkonzept an diesen Trassen will der Landkreis im Sommer vorstellen. Was ist in den Gemeinden zu erwarten?

Ebersbach: Sicher Radeln von Rödern nach Radeburg, von da nach Steinbach

Entlang der Staatsstraße 91 zwischen Rödern und Radeburg soll ein knapper Kilometer Radweg neu gebaut werden. Noch gibt es zwei Varianten der Streckenführung: einmal links und einmal rechts der Straße. Der Ortschaftsrat Rödern hatte den Radweg schon vor Jahren gefordert. Schon 2018 könnte er gebaut werden.

5,7 Kilometer lang wird der Radweg, der entlang der S 177 von Radeburg nach Steinbach bis zum Abzweig nach Naunhof entstehen soll. Im vorigen Sommer gab es eine Abstimmung mit den betroffenen Kommunen. Hier gibt`s noch keinen Baubeginn. Eine weitere kurze Trasse, allerdings außerhalb des Programms, führt entlang der S 91 in Kalkreuth. Der kurze Abschnitt entsteht demnächst straßenbegleitend, wenn die Staatsstraße begradigt wird. Der Radweg setzt dann die Trasse fort, die von Kalkreuth zur Paulsmühle führt, und setzt sich in Richtung Rostig bis Folbern als bereits nutzbare Verbindung fort.

Ebenfalls außerhalb des Programms ist ein 240 Meter langer Abschnitt nordöstlich der A 13 zwischen einer aus Rödern kommenden Straße und der Zschornaer Straße geplant. Er ist als Lückenschluss in einer touristischen Radwegroute anzusehen. Hier fehlt noch der Planfeststellungsbeschluss, sodass mit einem Baubeginn realistischerweise nicht vor 2018 zu rechnen ist.

Priestewitz: Neue Fahrradstrecke südlich von Lenz

Eine dritte Trasse innerhalb der zehn neuen Radkilometer im Landkreis soll entlang der Staatsstraße 81 südlich von Lenz auf einem knappen Kilometer entlangführen. Derzeit wird dieses Stück bis zum Dallwitzer Weg untersucht. Die Strecke ist durch beiderseitige straßenbegleitende Baumreihen geprägt. Hier ist nicht nur Grunderwerb erforderlich, sondern auch der Anschluss an den erwarteten Radweg zwischen Zschauitz und Lenz bzw. an die Weiterführung Richtung Großdobritz – allerdings ohne Radweg – wichtig. Für das Stück Zschauitz-Lenz wird derzeit der Vorentwurf erstellt. Für die Entwässerungslösung ist eine Machbarkeitsstudie beauftragt; deren Ergebnisse sind zwingend für die Fertigstellung des Vorentwurfs bis Mitte 2017 erforderlich. „Wir streben an, das Baurecht ohne Planfeststellung zu erlangen. Damit wäre ein Baubeginn realistisch ab 2019 denkbar“, so Isabel Siebert vom Landesamt für Straßenbau/Verkehr. Wann die Straße weiter Richtung Großdobritz gebaut wird, ist noch nicht abzusehen, denn dafür wird es ein umfangreiches Planfeststellungsverfahren geben.

Lampertswalde: Zwischen Quersa und Folbern soll eine neue Trasse her

Zusätzlich zum Landesprogramm prüft der Bund einen neuen Radweg entlang der B 98 zwischen Quersa und Folbern. Der wird von Radlern lange gefordert. Zwei Varianten favorisieren eine südliche Trasse. Die dritte schlägt einen nördlich Weg vor, der auch von Landwirtschaftsfahrzeugen benutzt werden soll. Doch endet dieser Vorschlag verkehrsungünstig an der B 98 bei Folbern. Rad-Anschlüsse gibt es bereits weiter nach Großenhain bzw. von Quersa nach Lampertswalde, Schönfeld und Thiendorf.

Großenhain: Endlich Radweg entlang der Bundesstraße nach Priestewitz

Ein kombinierter Rad-/Fußweg entlang der Großraschützer Straße wird im Zuge des Bahnneubaus vom Landesamt für Straßenbau und Verkehr schon demnächst realisiert. 2018 sollte zudem der Radweg nach Priestewitz entlang der B 101 gebaut werden. Doch im beschriebenen Radwegprogramm ist der Weg nicht enthalten. Schon mehr als 20 Jahre kämpft Großenhain um diese Trasse. Es ist ein teures Vorhaben: 4,7 Millionen Euro. Die Stadt muss nur 35 000 Euro dazugeben, fast alles wird vom Bund bezahlt. Doch der Abstimmungsbedarf und Grunderwerb ist gewaltig.

Schönfeld: Verbesserungen an den Kreisstraßen erwünscht

Die Gemeinde Schönfeld wünscht sich Radwege für Schüler, Alltags- und Freizeitradler an den Kreisstraße Kraußnitz-Ortrand und Böhla-Ortrand.

Thiendorf: Keine Planung entlang der Straße Radeburg-Tauscha

An der Staatsstraße 100 von Radeburg nach Tauscha ist der Abschnitt bis zum Abzweig nach Kleinnaundorf zwar als Maßnahme in der Radverkehrskonzeption des Landesamtes enthalten, aber in die Klasse C eingestuft. Damit hat sie die geringste Priorität. „Das ist kein Planungsauftrag, sondern bedeutet eher eine weitere Prüfung der Notwendigkeit einer Radverkehrsanlage“, sagt Isabell Siebert vom Landesamt.