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Neue Pläne für den Königspavillon

Die Deutsche Bahn will den Anbau als Zugang zu den Hochbahnsteigen öffnen. Ein Kunstprojekt ist beendet.

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Der Königspavillon am Dresdner Hauptbahnhof soll bis zum Jahresende wieder öffentlich zugänglich sein. Wie eine Sprecherin der Deutschen Bahn mitteilte, wird der Anbau künftig als weiterer Zugang zu den Hochbahnsteigen 17 bis 19 dienen. Die Eröffnung sei im vierten Quartal dieses Jahres geplant. Der Königspavillon wurde 1887 als separater Bahnhofseingang für Staatsoberhäupter und Könige gebaut. Zwischen 1956 und 2000 war in dem Anbau ein Kino untergebracht. Es hatte 170 Plätze. 2000 kündigte die Deutsche Bahn dem Betreiber. Von 2009 bis 2011 wurde der Anbau für rund 1,5 Millionen Euro von der Deutschen Bahn saniert. Danach stand der Pavillon leer.

Lange Zeit wollte die Deutsche Bahn in dem Königspavillon eine Fahrradstation einrichten. Sie suchte einen Betreiber für die 310 Quadratmeter große Anlage, im Oktober 2013 sollte sie ihre Tore öffnen. Dieser Plan wurde aber wieder verworfen, weil angeblich nur ein Interessent ein Konzept einreichte. Dies wurde von der Deutschen Bahn abgelehnt.

Erst im April des vergangenen Jahres zog dann wieder Leben in den Pavillon ein. Eine Dresdner Kunstinitiative nutzte den Raum über mehrere Monate für Ausstellungen. Das Projekt, für das die Deutsche Bahn den Königspavillon kostenlos zur Verfügung stellte, war aber von vornherein nur für ein Jahr angelegt.

Darauf, dass der Königspavillon zu einem weiteren Zugang zum Hauptbahnhof wird, hatte auch Baubürgermeister Jörn Marx (CDU) immer wieder gedrängt. Er will am westlichen Ende des Wiener Platzes einen zentralen Busbahnhof bauen. Mit dem Zugang am Königspavillon wäre der Weg vom Bus- in den Hauptbahnhof nicht mehr so weit.

Bislang scheiterten die Pläne für den Busbahnhof jedoch immer am fehlenden Geld. Die Stadt rechnete mit Kosten von rund 4,5 Millionen Euro. Deshalb schlägt Marx nun den Bau einer abgespeckten Variante vor. Demnach könnten sieben Haltestellen für rund 700 000 Euro entstehen. Serviceeinrichtungen, wie Toiletten oder ein Kiosk, und ein Dach könnten später nachgerüstet werden. (SZ/win)