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Neue Pläne am Strandbad Malter

Wegen Streit mit der Musikschule machen die Eispinguine in Bannewitz dicht. Mit der Malter sind sie eng verbunden.

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© Andreas Weihs

Von Franz Werfel

Bannewitz/Malter. Doch, sagt Martin Wreschniok, seine Bannewitzer Filiale der Eispinguine lag ihm schon am Herzen. „Ich bin in Bannewitz groß geworden“, so der 38-jährige Unternehmer. Seit fünf Jahren hatte er seine mobile Filiale samt Biergarten an der Bannewitzer Kulturtankstelle neben der Musikschule betrieben. „Der Ort war perfekt“, sagt Martin Wreschniok. Viele Schulkinder, die die Windbergstraße herunterkamen, sind oft bei ihm mit ihren Eltern eingekehrt, die Musikschüler in der direkten Nachbarschaft hätten sich auch gern ein Eis bei ihm geholt.

Eispinguin Martin Wreschniok freut sich in seiner Freitaler Eisdiele auf den Sommer. Sein Eiscafé an der Bannewitzer Kulturtankstelle (kl. Foto), das er bis Ende vergangenen Jahres geöffnet hatte, gibt es ab dieser Saison nicht mehr. Ärger mit dem Musikve
Eispinguin Martin Wreschniok freut sich in seiner Freitaler Eisdiele auf den Sommer. Sein Eiscafé an der Bannewitzer Kulturtankstelle (kl. Foto), das er bis Ende vergangenen Jahres geöffnet hatte, gibt es ab dieser Saison nicht mehr. Ärger mit dem Musikve © Karl-Ludwig Oberthür

Doch es gab immer wieder Knatsch mit dem Bannewitzer Musikverein. Der nutzt als Pächter das gesamte Gelände – und verpachtete einen Teil des Gartens an die Wreschnioks weiter. Wegen der Querelen hat sich Martin Wreschniok mit seiner Frau Kati entschieden, die Filiale in Bannewitz aufzugeben. Seit 2010 waren sie hier vor Ort – es war das einzige Eiscafé in der gesamten Großgemeinde Bannewitz. „Der Bürgermeister wollte uns gern im Ort halten und hat uns auch andere Grundstücke vorgeschlagen“, sagt Martin Wreschniok. „Aber in unserer Branche müssen alle Gegebenheiten stimmen, damit sich so ein Geschäft lohnt.“ Das Richtige für sein Team war einfach nicht dabei.

Die zahlreichen Reaktionen seiner Eisfans haben ihn überrascht. Viele Bannewitzer bedauern, dass sie das selbst gemachte Eis nun nicht mehr kaufen können. Das bestätigt auch Elisabeth Scholz, die Vorsitzende des Bannewitzer Musikvereins. „Es stimmt schon, viele fragen uns, was aus dem Eisladen geworden ist“, sagt sie. Und sie sagt auch, dass sie den Wegzug der Eispinguine bedauert. Darüber hinausgehend wollen sich beide Parteien über den Streit, den sie miteinander hatten, nicht öffentlich äußern. „Es ist nicht unsere Art, das, was vorgefallen ist, an die große Glocke zu hängen“, sagt Martin Wreschniok.

Seit Oktober italienisches Restaurant an der Malter

Stattdessen schaut er lieber nach vorn. Denn an den beiden anderen Standorten, an denen der dreifache Familienvater als Unternehmer tätig ist, läuft es richtig gut, fünf feste und drei freie Mitarbeiter beschäftigen die Wreschnioks mittlerweile. Im Freitaler Eiscafé an der Dresdner Straße/Ecke Lange Straße beginnt jetzt die Eissaison. Und am Strandbad an der Talsperre Malter haben Kati und Martin Wreschniok im vergangenen Oktober zusätzlich zu ihrem traditionellen Eisladen das italienische Restaurant „Bella Vista“ neu eröffnet.

Sowieso sind sie mit der Malter eng verbunden. Hier begann vor 13 Jahren die Erfolgsgeschichte der Eispinguine. Von dort stammt auch der Name.

„Das Eiscafé Pinguin gibt es seit 1972“, erzählt Martin Wreschniok. Mit seiner Frau betreibt er das Traditionsgeschäft nun in der dritten Generation. „Von dem Vorbesitzer wurden wir auch in die Geheimnisse der Eisherstellung eingeweiht.“ Das Eis sei der Schlüssel zum Erfolg. Etwa 30 Sorten beherrschen die Wreschnioks, zwischen zehn und zwanzig bieten sie in Freital und Malter gleichzeitig an. Darunter so seltene Sorten wie Tzatziki-Eis („Gurken auf Joghurt-Basis, aber ohne Knoblauch“) oder ihr spezielles Pinguin-Karamelleis.

Der Renner sind aber immer die Klassiker. „Vanille geht am meisten, das ist ja auch in fast jedem Eisbecher mit drin“, sagt Martin Wreschniok. „Aber auch Vanilleeis muss man erst einmal richtig hinbekommen.“

Für all seine Sorten nutzt das Ehepaar Milchpulver aus Italien. Mittlerweile haben sie auch laktosefreies Eis im Angebot. In der Hochsaison gehen drei Werktage nur für die Eisherstellung drauf. Denn das Geheimnis ihres Eises geben Kati und Martin Wreschniok nicht aus der Hand. Die Eisherstellung ist und bleibt Chefsache.

Die Eisdiele in Freital hat ganzjährig täglich von 11 bis 18.30 Uhr geöffnet, die in Malter von April bis Oktober täglich von 12 bis 18.30 Uhr.

www.eispinguine.de