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Neue Pegelmesser für Dresdner Wasserstände

Bei Starkregen helfen die Rückhaltebecken, damit Flächen nicht geflutet werden. Die Werte sollen bald alle Dresdner sehen.

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© René Meinig

Von Annechristin Bonß

Wann immer ein Starkregen auf Dresden niederprasselt, sorgen sich einige Anwohner. Gerade an kleinen Bächen und den Hängen links und rechts der Elbe kann das viele Wasser Schaden anrichten. In der Vergangenheit wurden Grundstücke im Dresdner Westen, aber auch am Kaitzbach und an der Lockwitz geflutet. Die Stadtverwaltung investiert deshalb in den Bau von Rückhaltebecken. Hier wird das Wasser gesammelt. Um diese Anlagen noch besser zu kontrollieren, soll nun nachgerüstet werden. 370 000 Euro sind dafür notwendig.

Bis 2020 sollen 24 Messstellen an Rückhaltebecken montiert werden. An der Anlage für den Weidigtbach unterhalb der Ockerwitzer Allee in Gorbitz gibt es bereits seit zwei Jahren zu Testzwecken ein Radar-Wasserstandsmessgerät. Am Becken am Waldbad Weixdorf ist mit einer anderen Messtechnik schon seit ein paar Jahren ein Wasserstands- und Durchflussmessgerät installiert. Als Nächstes sollen die drei Becken am Kaitzbach entsprechend ausgerüstet werden, teilt das Umweltamt mit.

Wer sich für die Messwerte interessiert, kann diese bald auch online abrufen. Im digitalen Themenstadtplan sind derzeit nur die Standorte aller 26 Rückhaltebecken abzulesen. Bald stehen dort auch die aktuellen Wasserstände. Die Landestalsperrenverwaltung hat eine solche Übersicht bereits ins Internet gestellt. Hier handelt es sich jedoch nur um die großen Flüsse und Gewässer in und um Dresden. An allen Rückhaltebecken in städtischer Verantwortung sind jedoch schon jetzt Pegellatten angebracht, wo Spaziergänger den Wasserstand vor Ort sehen können.

Die neuen Messegeräte haben einen durchaus ernsten Hintergrund. Nur wenn über Jahre hinweg Daten gesammelt werden, können die Experten verlässlich voraussagen, welche Folgen ein Starkregen hat. Das gilt zum Beispiel auch für den Lockwitzbach. Jahrelang gab es dafür keinen Pegelmesser auf städtischem Gebiet. Der letzte Wasserstand wurde in Kreischa gemessen. Weil danach aber viele kleine Bäche in die Lockwitz münden, war dieser Wert stets kaum brauchbar bei der Vorhersage von Hochwasser. Das Wasser der Lockwitz steigt meist extrem schnell. Seit zwei Jahren gibt es nun einen Pegel am Lockwitzufer in Dresden. Die Experten können die Werte beider Messstellen vergleichen und so Zusammenhänge erkennen. Die Bewohner an den Ufern des Baches können so besser gewarnt werden.