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Neue Optik beim Optiker

Mathias Mißbach hat sein Stammgeschäft umgebaut und binnen einer Woche gleich zwei Läden eröffnet.

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© Anne Hübschmann

Von Susanne Plecher

Großenhain. Das neue Jahr ging für Mathias und Marlis Mißbach hektisch und arbeitsreich los. Innerhalb nur einer Woche eröffneten die beiden Augenoptiker gleich zwei Geschäfte: Am 8. Januar ein Neues in Bad Liebenwerda und am 12. Januar nach Umbau das Stammgeschäft in der Berliner Straße 8. „Großenhain ist unser Herz“, sagt der 57-Jährige und spielt damit auf die Familientradition seines Unternehmens an.

Am ersten Oktober 1963 hatte sein Vater, Werner Mißbach, den ersten Laden in der Röderstadt eröffnet, damals auf der oberen Naundorfer Straße. 1974 zog das Geschäft in die Berliner Straße 10 um, 1991 kam die Hausnummer 8 dazu. Seit damals blieb die Inneneinrichtung, abgesehen von kleinen dekorativen Veränderungen, unverändert. Die Brillen sind in Regalen im Schick der zeitigen 1990er mit schwarzen Baldachinen präsentiert worden. „Das wirkte beengt, war nicht mehr zeitgemäß und wirkte wirklich dunkel“, so Mißbach. Die alten Regale sind Geschichte, genau so wie diverse Mauern und Verengungen im Ladenbereich.

Nach hinten geöffnet

Die Mißbachs haben neben zwei Architekten auch einen Statiker zurate gezogen, der einige Wände als unnütz entlarvte. Sie wurden abgerissen, das Geschäft nach hinten geöffnet. Kabel und Rohre sind in den abgehängten Zimmerdecken verschwunden. Wer den Laden nun betritt, hat freie Sicht bis zur hinteren Wand, durch die ein Fenster für zusätzliches Tageslicht sorgt. Im vorderen Bereich befindet sich nach wie vor der Präsentationsraum für die Brillen, in dem an zwei Tischen Beratungsgespräche geführt werden können. Die Auslagen der bis zu 1 000 verschiedenen Modelle sind pfiffig in die Wände integriert und mit versteckten Leuchtröhren indirekt beleuchtet, auch die Spiegel sind geschickt und platzsparend angebracht. Die Einrichtung ist in satten Braun- und Grautönen sowie edlem weiß gehalten. Holzoptik in Kombination mit polierten, glatten Oberflächen wirkt modern, warm und elegant. Für farbliche Akzente sorgen zwei Drucke des Altkötzschenbrodaer Grafikers Markus Retzlaff.

Im hinteren Teil haben die Mißbachs zwei Untersuchungsräume und die Werkstatt eingerichtet. Lager, Sanitär- und Personalräume befinden sich im Keller. Auch die oberen Stockwerke des nach dem Stadtbrand 1744 errichteten Hauses werden saniert. Dort entstehen drei Wohnungen mit unterschiedlich großer Wohnfläche. „Bis März wollen wir mit den Bauarbeiten fertig sein“, sagt Mißbach. Insgesamt hat der Unternehmer rund 200 000 Euro in die Sanierung des Hauses gesteckt. „Unsere Preise bleiben trotzdem stabil“, versichert er.

Noch einen Meistertitel

Mißbach ist nicht nur Augenoptikermeister, sondern hat gleich nach der Wende eine zweite Ausbildung zum Hörgeräteakustiker begonnen. Auch in dem Bereich hat er einen Meistertitel erworben. Insgesamt bewirtschaften er und seine Frau Marlis inzwischen acht Geschäfte in der Umgebung, darunter in Radebeul, Finsterwalde und Doberlug-Kirchhain. Weil ihm zwei Ausbildungen noch nicht reichten, hat sich der Radebeuler zum Optometristen ausbilden lassen. Die Weiterbildung haben alle seine Angestellten im Optikbereich an der Handwerkskammer abgelegt. Nun können sie verschiedene Untersuchungen am Auge durchführen, die Netzhaut betrachten, herausfinden, ob ein Kunde am Grauen oder Grünen Star leidet oder ob seine vorderen Augenabschnitte – Lider, Hornhaut, Linse – in Ordnung sind. „Finden wir Auffälligkeiten, arbeiten wir eng mit den Augenärzten zusammen, stellen Schreiben aus und geben Untersuchungsergebnisse mit“, versichert er. Dieses Angebot wird von den Kunden rege in Anspruch genommen, auch wenn sie selbst dafür zahlen müssen.