Von Kevin Schwarzbach

Für viele Riesaer und auch weiter weg Wohnende sind die Märkte der Teigwaren Riesa an sich schon eine besuchenswerte Veranstaltung. Doch der Frühlingsmarkt ist meist noch beliebter, hat er doch einen ganz besonderen Höhepunkt zu bieten: die Krönung der neuen Nudelkönigin.

Und auch dieses Jahr kamen zahlreiche Besucher, um sich Samstagmittag anzusehen, wer denn nun die Krone von Susanne Balzer, der bis vergangenen Samstag amtierenden Nudelkönigin, überreicht bekam. In der mittlerweile traditionellen Zeremonie am Seiteneingang des Nudelcenters wurde die potenzielle Nachfolgerin auf Herz und Nieren geprüft. Eine Nudelkönigin soll ihrem Amt schließlich auch würdig sein. Wie viel Nudeln im Jahr bei den Teigwaren Riesa produziert werden, welche besonderen Sorten es gibt und warum Nudeln Energie verleihen – all diese Fragen musste die Kandidatin beantworten.

Doch auch wenn diese Fragen manchen Besuchern sichtlich Schweißperlen auf die Stirn treiben, bleibt Janine Leuteritz gelassen. Weil sie weiß, dass rund 350 Tonnen Nudeln im Jahr hergestellt werden, unter anderem die Riesen-Nudeln zu den Besonderheiten zählen und Nudeln durch ihre Kohlenhydrate Energie spenden, wird sie vom Publikum als würdige Nachfolgerin von Susanne Balzer erachtet. Nach einer kurzen Umarmung der ehemaligen und neuen Nudelkönigin wandert die Krone von einem Haupt zum anderen.

Janine Leuteritz, ihrerseits die 4. Sächsische Nudelkönigin, strahlt ins Publikum. Die Fotografen starten das Blitzlichtgewitter. Die 25-Jährige ist sprachlos, sie ringt um die richtigen Worte. „Danke. Ich freue mich sehr“, wiederholt sie immer wieder, wenn Bekannte oder Verwandte zu ihr kommen, um ihr Glückwünsche auszusprechen. Laura Kny, Pressesprecherin der Teigwaren Riesa, möchte jedoch auch die alte Nudelkönigin nicht unerwähnt lassen. „Liebe Susanne, es war ein tolles Jahr mit dir als Nudelkönigin“, sagt Kny. „Vielen Dank dafür. Und viel Glück für Janine. Auf dass auch du uns so gut repräsentieren wirst“, so Kny.

Kochduell der Königinnen

Nach der Zeremonie löst sich die Menge vorm Seiteneingang des Nudelcenters auf, die Besucher schlendern wieder entspannt über den Markt. Und der hat auch dieses Jahr einiges zu bieten. Etwas mehr als 50 Händler sind vor Ort. Von Wurst und Käse über Honig bis hin zu Wein und Ketchup haben sie alles dabei. „Wir haben mittlerweile unseren festen Händlerstamm. Mit den meisten sind wir auch über den Markt hinaus in Kooperationen“, sagt Laura Kny. Wohl auch deswegen bleibt die Händlerzahl stets konstant.

Und auch in der Durchmischung des Programms lässt sich eine gewisse Kontinuität feststellen. Neben dem traditionellen Kinderschminken und Kinderbacken stehen auch dieses Mal Werksführungen auf der Agenda. Und ein besonderer Höhepunkt: „Wir haben zahlreiche Königinnen aus Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen eingeladen. Sie treten im Kochstudio gegeneinander an“, sagt Laura Kny. Außerdem schaut der Osterhase vorbei und verteilt bunte Eier und kleine Nudeltüten. Die Stimmung ist frühlingshaft fröhlich. Renate Köber, extra aus Freiberg angereist, fasst die Stimmung der mehreren Tausend Besucher zusammen: „Die Märkte der Nudelbude sind einfach gemacht, aber bieten trotzdem alles, was man für einen entspannten und doch abwechslungsreichen Wochenendtag benötigt“, meint die 46-Jährige.