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Neue Mieter für die Mandau-Höfe

Jana Rudolph verwaltet seit einem Jahr das Objekt an der Äußeren Oybiner Straße in Zittau. Sie fand schon neue Nutzer für die alte Fabrik.

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© Thomas Eichler

Von Jan Lange

Jana Rudolph steht in der ehemaligen Produktionshalle im hinteren Teil der alten Fabrik. Hier wurden erst vor Kurzem der Fußboden erneuert sowie Fenster und Türen ausgetauscht. Nicht ohne Grund – denn die Verwalterin steckt mitten in Verhandlungen mit einem neuen Mieter. Der will in der Halle seinen Versandhandel ausbauen. Dieser Teil der sogenannten Mandau-Höfe ist bisher noch nicht vermietet gewesen. Nachdem der riesige Raum auf Vordermann gebracht wurde, suchte die Verwalterin nach potenziellen Mietern.

Manchmal läuft es auch genau andersherum: Es gibt zuerst Interessenten und dann werden die anvisierten Räumlichkeiten hergerichtet. Der eine oder andere Mieter brauche aber auch relativ schnell Verkaufs- oder Lagerräume. Sie dann innerhalb kurzer Zeit zu renovieren, sei kaum machbar. Deshalb bringt die Verwaltung Berliner Grundstücke GmbH, zu der die Mandau-Höfe seit 2009 gehören, auch selbst Räume auf Vordermann, um diese dann Mietern anbieten zu können.

Diese Aufgabe obliegt seit einem Jahr Jana Rudolph. Die gebürtige Weißwasseranerin studierte an der Zittauer Hochschule Wohnungs- und Immobilienwirtschaft. Nach dem Studium verließ sie dann für längere Zeit die Region, um im Sommer 2015 schließlich mit der Familie wieder zurückzukommen. In einem Gespräch mit der bisherigen Verwalterin Martina Gründler hatte diese erwähnt, dass sie gern in Ruhestand gehen wolle. Und so ergab sich für Jana Rudolph die Chance, ihre Nachfolgerin zu werden. Erfahrung in diesem Bereich hatte sie bereits, sie war zuvor in der Immobilienverwaltung tätig. Die Mandau-Höfe, die früher als Schubert‘sche Fabrik bekannt und zu DDR-Zeiten Teil des Textilkombinats Zittau waren, sind ein schönes Gebäude, findet die Verwalterin. Dennoch sei die Suche nach potenziellen Mietern nicht immer ganz einfach. Und das liegt nicht an den Räumlichkeiten oder schon gar nicht an der engagierten Verwalterin. Vielmehr stellen die umfangreichen Sperrungen vor der Fabrik hin und wieder ein Hindernis dar. So hatte Jana Rudolph schon zwei- bis dreimal das Problem, Mietinteressenten fest zu binden, weil auf den Zufahrtsstraßen die Tonnagen begrenzt sind.

Durch den Torbogen können größere Lkw aufgrund der Höhe nicht fahren. Die Edmund-Kretschmer-Straße als einzige Zufahrtsstraße ist von der Äußeren Oybiner Straße nur für Fahrzeuge bis neun Tonnen zugelassen. Allerdings ist die Zufahrt aufgrund des gesperrten Fußweges so eng, dass im Grunde nur Pkw durchfahren können. Von der Goldbachstraße aus wurde die Tonnagebegrenzung von der Stadt zwar inzwischen auf 16 Tonnen angehoben, hier schaffen Sattelzüge jedoch die Kurve zum Innenhof nicht. „Es sind schon einige erfolgreiche Vermietungsgespräche geplatzt, weil der Zulieferbetrieb mit großen Lkw nicht funktioniert“, erklärt die junge Verwalterin. Aber die studierte Immobilienverwalterin kann natürlich auch Positives vermelden. So eröffnete im Herbst ein Sportstudio in den Mandau-Höfen. Schon Martina Gründler hatte 2013 davon gesprochen, dass der Saal im Obergeschoss ideal für ein Fitnessstudio sei. Nun ist die damalige Idee Realität.

Die meisten Interessenten fragen aber wegen Flächen im Erdgeschoss an. So auch jene, die demnächst ihren Versandhandel im hinteren Teil der Fabrik ausbauen wollen. Mit den neuen Mietern ist dann fast ein Viertel der Gesamtfläche von rund 23 800 Quadratmetern belegt.

Die Geschäftsführung aus Berlin hätte sich durchaus eine höhere Vermietungsquote erhofft, sagt Jana Rudolph. Aber den Eigentümern war auch klar, dass sich die Mandau-Höfe nicht so schnell vermieten lassen wie die beiden anderen Objekte der Verwaltung Berliner Grundstücke GmbH in Berlin-Kreuzberg und Berlin-Tegel.

Auf die Frage, wie viel Fläche in den nächsten fünf Jahren vermietet sein soll, läßt sich die Verwalterin ungern auf eine Zahl festlegen. Zumindest könnte es schon bald neue Vermietungen geben. So sollen demnächst die angrenzenden Räumlichkeiten zum geplanten Versandhandel ausgebaut werden. Jana Rudolph ist zuversichtlich, dass sich auch dafür dann relativ schnell Mieter finden lassen.