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Neue Mieter für den Kaufpark

2017 könnten sich die Einkaufsmöglichkeiten in Mittelherwigsdorf verbessern. Auch in anderen Orten gibt es Leerstand.

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© Matthias Weber

Von Holger Gutte

Mittelherwigsdorf. Der Kaufpark in Mittelherwigsdorf hat schon bessere Zeiten erlebt. Genau diese möchte Unternehmer Burkhard Scholz wieder erreichen. Mit genutzter Einzelhandelsfläche sieht es in der Gemeinde derzeit nicht gerade rosig aus. Mal abgesehen von Bäckereien in Mittelherwigsdorf, Oberseifersdorf und in Eckartsberg, gibt es hier nur den Kaufpark in Mittelherwigsdorf. Und die Einwohner sind froh, dass es ihn gibt, wenn auch die drei Gebäude vor einigen Jahren wesentlich besser ausgelastet waren. Neben einer Bäcker- und Fleischer-Filiale belegt Getränkegroßhändler Märkisch die mit Abstand größte Verkaufsfläche. Nach Auskunft der Gemeinde beträgt sie etwa 180 Quadratmeter und wird für Lebensmittel, Waren des täglichen Bedarfs und als Getränkemarkt genutzt.

Marlies Hoffmann ist froh darüber, dass, nachdem sich Aldi vom Standort zurückzog, der Getränkehändler seit 2015 auch Lebensmittel im Sortiment hat. „Ich gehe hier gern einkaufen“, sagt die 55-jährige Mittelherwigsdorferin. Nun werden sich aber Bäcker und Fleischer zum Jahresende vom Kaufpark zurückziehen, bestätigt Burkhard Scholz.

Er hat längst darauf reagiert. Die MC Europ Coating GmbH, dessen Geschäftsführer er ist, hat Ende 2015 den Kaufpark erworben. Schon über einen längeren Zeitraum sitzt er über einem neuen Konzept für den Kaufpark. Jetzt ist klar, wie er es umsetzt. Partner dafür hat er schon. In den früheren Aldi-Markt zieht ein Fleischer. „Der nimmt die gesamte Halle, weil er seine Produktion hierher holt“, sagt er. Die Fleischerei bietet zudem Imbiss, Mittagstisch und Catering an. Außerdem wird es eine Bäckerei-Filiale im Gebäude geben. Und er hat noch einen neuen Mieter gefunden. Monja Wittig will eine Physiotherapie in Mittelherwigsdorf einrichten. Derzeit wird geprüft, in welches Gebäude sie zieht. Zur Physiotherapie gehört eine Fußpflege sowie ein Kosmetik- und Reha-Sportangebot. Das alles wird aber erst ab zweitem Quartal 2017 möglich sein, berichtet Burkhard Scholz. Im ersten Quartal werden die Gebäude dafür umgebaut. Und er hofft auf einen weiteren positiven Effekt für den Kaufpark. Mit der Gemeinde gibt es bereits Gespräche, sein 8083 Quadratmeter großes Areal hinter der Glaserei als Eigenheimstandort zu vermarkten.

Wie die Auslastung anderswo aussieht

In Seifhennersdorf gibt es nur noch einen Discounter

In Seifhennersdorf ist die Anzahl der Geschäfte weit zurückgegangen. Wie die zuständige Mitarbeiterin für Gewerbe/Märkte, Petra Karig, mitteilt, gibt es in der Stadt zwei Bäcker, einen Konditor, drei Fleischer, drei Geschäfte für Elektro- und andere Artikel sowie je ein Gemüse-, Schuh und Textilgeschäft und für „Waren aller Art“.

In Großschönau sieht es mit Einkaufsmöglichkeiten besser aus

Zusammen mit dem Ortsteil Waltersdorf gibt es in Großschönau zwei Getränkehändler, sechs Bäckereien mit teilweise Imbiss oder Café, acht Geschäfte mit Textilien und Bekleidung, fünf Fleischereien – teilweise mit Imbissangebot, fünf Lebensmitteleinzelhändler, zwei Netto- und ein Diska-Markt sowie über 20 sonstige Einzelhändler. Das berichtet Andrea Schmied, die Amtsleiterin Finanz- und Ordnungsverwaltung der Gemeinde.

In Leutersdorf gibt es vergleichsweise noch viele Läden

Einkaufen gehen kann man in Leutersdorf und Spitzkunnersdorf bei Edeka, fünf Fleischern, vier Bäckern, zwei Hofläden sowie je einem Geschäft für Lebensmittel, Raumausstattung, Kosmetik, Schuhe, Gebrauchtmöbel, Gartengeräte, einem Fahrradshop und je zwei Läden für Bekleidung und Geschenkartikel, schildert Amtsleiterin Gabriele Marschner.

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Kauf lokal ist eine Initiative, mit der die SZ den Wandel im Einzelhandel publizistisch konstruktiv begleitet, um unsere Innenstädte zu beleben.

www.kauf-lokal-sachsen.de