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Neue Krippenplätze für Arnsdorf

Die Gemeinde will damit die angespannte Situation entschärfen. Ein Problem bleibt aber vorerst ungeklärt.

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© Symbolbild: dpa

Von Nadine Steinmann

Arnsdorf. Es war ein großes Themenpaket, über das der Arnsdorfer Gemeinderat am Montagabend sprechen musste. Und das große Themenpaket lautete: Kinder. Ganz konkret ging es dabei um die in den vergangenen Monaten entstandene Platzproblematik für die Jüngsten der Gemeinde. Denn sowohl die Kindergärten als auch die Grundschule platzen aus allen Nähten. „Wir können in den vergangenen fünf Jahren einen Zuwachs von 100 Kindern verzeichnen. Das hat zur Folge, dass unsere Grundschule im kommenden Jahr erstmals dreizügig fährt“, berichtet Bürgermeisterin Martina Angermann. Denn während 2012 beispielsweise 293 Kinder die Arnsdorfer Kita besuchten sind es aktuell bereits 368.

Und nun sind quasi alle Plätze belegt. Fremdkinder können die Arnsdorfer Einrichtungen nicht mehr aufnehmen. Die Arnsdorfer Kita am Karswald führt sogar eine Warteliste, hat vor einer Woche die Krippenplätze für das dritte Quartal 2018 vergeben. Damit die Eltern besser planen können. „Neben den hohen Kinderzahlen ist zudem die Inanspruchnahme der Betreuungsplätze in den vergangenen Jahren stetig gestiegen“, erklärt Jens Kunze, Sachgebietsleiter für Kinderbetreuung des Landratsamtes Bautzen. Und er fügt hinzu: „Die Inanspruchnahme ist sowohl in Arnsdorf als auch in Radeberg landkreisweit besonders hoch.“ Das hänge unter anderem mit der hier herrschenden Vollbeschäftigung zusammen.

Die Gemeindeverwaltung musste also dringend eine Lösung für die Situation erarbeiten. „Einen Anbau an die Fischbacher Kita haben wir verworfen. Im Notfall müssen Container aushelfen“, so die Bürgermeisterin. Denn niemand wisse, ob der Trend weiterhin anhält. Ob weiterhin Familien mit Kindern in die kleine Gemeinde ziehen und ob auch weiterhin die Geburtenzahlen steigen.

Tagesmütter gefunden

Die beste Lösung schien den Verwaltungsmitarbeitern daher in der Tagespflege zu liegen. Zwei Stellen wurden öffentlich ausgeschrieben und tatsächlich haben sich auch zwei Tagesmütter gefunden: Ilka Müller, die im November ihren Dienst aufnimmt, und Annett Knappe-Träber, die ab Januar in Kleinwolmsdorf auf einem Dreiseithof Krippenkinder unter ihre Fittiche nehmen möchte. Beide Tagesmütter stellen grundsätzlich fünf Plätze zur Verfügung. Allerdings sollen in Absprache mit der Gemeinde nur vier permanent belegt sein. „Der fünfte Platz bleibt für den Vertretungsfall frei“, erklärt Martina Angermann. Denn Urlaub steht den Tagesmüttern natürlich zu. Und krankheitsbedingt kann immer mal jemand ausfallen.

Neben den beiden neuen Tagesmüttern hat Arnsdorf mit Sandra Kaufmann bereits eine weitere Tagesmutter in Liegau-Augustusbad. Einziges Problem derzeit: Sollte eine der Frauen tatsächlich ausfallen, müssen vier Kinder anderweitig untergebracht werden. Und jede Mutter hat nur einen Vertretungsplatz. Wohin also mit den anderen beiden Kindern? „Das müssen wir noch klären. Derzeit sind wir im Gespräch mit der Arnsdorfer Kita“, berichtet Elke Hartwig, die in der Gemeindeverwaltung für die Themen Schule, Personal und Kinder zuständig ist. Doch dafür findet sich sicherlich eine Lösung. Am wichtigsten für die Arnsdorfer Eltern ist wohl eher die Tatsache, dass künftig acht weitere Krippenplätze in Arnsdorf zur Verfügung stehen werden.