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Neue Kita für Langebrück

Für 5,5 Millionen Euro entsteht ein Kinderzentrum mit Krippe, Kindergarten und Hort. Es soll in kürzester Zeit fertig sein.

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© Kristin Richter

Von Thomas Drendel

Das ist ein Paukenschlag. Mehr als zehn Jahre haben die Langebrücker gekämpft. Jetzt ist es soweit. Am Wiesenweg, in der Nähe der Grundschule entsteht eine neue Kindertagesstätte. Das bestätigte die Leiterin des Dresdner Eigenbetriebes Kindertagesstätten Sabine Bibas. Errichtet wird die neue Kita auf dem Gelände der ehemaligen Mittelschule. Soviel steht jetzt schon fest, es wird eine XXL-Kita mit zahlreichen Gruppenräumen, Schlafräumen, Zimmer für Therapien, Mehrzweckraum, zwei Kinderrestaurants, vier Horträumen, dazu die Zimmer für das Personal, Garderoben, Küchen und Sanitärräume für jede Altersgruppe. Untergebracht werden im neuen Kinderzentrum insgesamt rund 240 Kinder, davon gut 120 Krippen- und im Kindergartenalter und etwas mehr als 110 Plätze für Hortkinder. Sie werden zusätzlich zu den bestehenden Kapazitäten in der Grundschule eingerichtet. Im neuen Kinderzentrum werden die bestehenden Kinder-Einrichtungen an der Jakob-Weinheimer-Straße und Bruhmstraße in Langebrück zusammengefasst. Die Kita an der Bruhmstraße wird abgerissen, die Villa an der Jakob-Weinheimer-Straße soll verkauft werden. Die Zahl der Krippenplätze wird mit dem neuen Haus gegenüber der jetzigen Anzahl um sieben erhöht. Im Kindergartenbereich kommen 19 Plätze hinzu. Mit den zusätzlichen Hortplätzen wird der Hort in der Grundschule entlastet. Sollte die Zahl der Schüler an der Grundschule steigen, dann können die Horträume im Kinderzentrum vormittags auch als Klassenzimmer genutzt werden.

Von der ehemaligen Mittelschule in Langebrück ist nur noch diese Ruine übrig. An ihre Stelle kommt der Neubau des Kinderzentrums. Er wird allerdings eine kleinere Grundfläche haben als die ehemalige Schule.
Von der ehemaligen Mittelschule in Langebrück ist nur noch diese Ruine übrig. An ihre Stelle kommt der Neubau des Kinderzentrums. Er wird allerdings eine kleinere Grundfläche haben als die ehemalige Schule. © Kristin Richter

Das Besondere an der Langebrücker Kita: Sie wird innerhalb kürzester Zeit entstehen. „Wir müssen schon Ende 2018 fertig sein. Da heißt in etwas mehr als zwei Jahren. Das ist für einen Bau solcher Größe nicht zu schaffen. Normal sind vier Jahre“, sagt Sabine Bibas. Deshalb wird ein besonderes Verfahren gewählt. Statt einer Vergabe an einzelne Firmen beispielsweise für Tiefbau, für den Rohbau und für die technische Ausstattung wird ein Generalübernehmer beauftragt. „Auf diesem Weg bekommen wir das in der vorgegebenen Zeit hin. Im ersten Quartal 2019 soll die Kita in Betrieb gehen. Grund für die Eile sind Fördermittel. Sie kommen zu großen Teilen aus einem Konjunkturprogramm des Freistaates aber auch aus Töpfen des Bundes. Für dieses Geld gilt eine Frist bis Ende 2018. „Bis dahin müssen wir die Arbeiten abrechnen.“ Insgesamt kostet das Kinderzentrum 5,5 Millionen Euro. Dresden bezahlt davon rund eine Million Euro.

Planer haben noch viel Arbeit

Laut Sabine Bibas gibt es momentan vom Kinderzentrum nicht mal eine Zeichnung. „Wir wissen, welche Bedingungen es erfüllen muss, also wie groß die Zahl der Räume sein muss und welche Funktion sie haben werden. Noch nicht klar ist, wie sie angeordnet werden, wo beispielsweise der Eingang des Kinderzentrums ist, wie das Haus überhaupt aussehen wird“, sagt sie. Daran setzen sich jetzt die Planer. Auch dieses Vorgehen ist dem Zeitdruck geschuldet. Im Herbst soll dann der Generalübernehmer beauftragt werden. Eine Hürde muss das Projekt jedoch noch nehmen. Der Stadtrat muss noch zustimmen. „Es soll noch vor der Sommerpause dem Gremium vorgelegt werden.“ Der Langebrücker Ortsvorsteher Christian Hartmann (CDU) ist hocherfreut über die Entscheidung. „Seit drei Legislaturperioden reden wir im Ortschaftsrat über das Projekt. Es ist ein großer Gewinn für Langebrück, dass es jetzt endlich klappt.“. Laut Christian Hartmann ist der Neubau die größte Einzelinvestition in Langebrück überhaupt. „Das Bürgerhaus hat 3,6 Millionen Euro gekostet. Da liegen wir jetzt deutlich drüber.“ Auch Jana Ewald von der Arbeiterwohlfahrt (Awo) ist sehr zufrieden. „Mit dem neuen Haus werden wir bessere Bedingungen für die Betreuung der Kinder bekommen: mehr Platz, ein besseres Raumangebot, eine bessere Ausstattung. Wir sind sehr froh, dass es geklappt hat.“ Ähnlich äußerte sich Norbert van Rennings, SPD-Ortschaftsrat in Langebrück und Vorstandsvorsitzender der Awo im Rödertal. „Die Nachricht ist wunderbar. Auch dass jetzt alles so schnell geht. Ich weiß, wie lange vergleichbare Bauten dauern“, sagte er.

Bei Eltern gibt es neben der Freude über das neue Haus viele Fragen. Elternsprecherin Silvana Wendt sagte, das Miteinander von Krippen-, Kindergarten- und Hortkindern kann gut funktionieren. Allerdings müssten die Spiel- und Aufenthaltsbereiche der drei Altersgruppen voneinander getrennt sein. „Das wird es geben. Wie das genau aussieht, kann ich noch nicht sagen, die Planer ziehen ja jetzt erst die Striche“, sagte Sabine Bibas. Auch wie die Nutzung der Freiflächen geregelt ist, will eine Mutter wissen. „Auf dem Gelände am Wiesenweg ist genügend Platz. Da findet dann jede Altersgruppe ihre Bereich“, sagte der Langebrücker Ortsvorsteher.