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Neue Instrumente für Musikanten

Flügelhörner gehören zur traditionellen Blasmusik dazu. Aber sie sind teuer. Dafür haben die Schmiedeberger eine Lösung.

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© Egbert Kamprath

Von Franz Herz

Schmiedeberg. Für Daniel Proft und Thomas Flämig war die jüngste Probe der Schmiedeberger Musikanten ein besonderer Anlass. Die beiden bekamen dabei jeweils ein neues Flügelhorn. Es ist ihr persönliches Instrument, bleibt aber Eigentum des Vereins. Sie nehmen es mit nach Hause, können dort üben und sind dafür verantwortlich. Sollten sie einmal ausscheiden, geht das Horn aber an den Verein zurück und an einen anderen Musiker über.

Bisher haben die beiden Trompete gespielt. Aber Andreas Exner, der musikalische und organisatorische Leiter der Schmiedeberger Musikanten, will noch eine andere Klangfarbe in seiner Kapelle hören. „Das Flügelhorn klingt voller und weicher. Für Polkas oder Walzer ist das ein harmonischer und warmer Klang“, sagt er. „Das Flügelhorn ist für traditionelle Blasmusik unverzichtbar.“ Daher möchte Exner noch mehr Flügelhörner anschaffen. Es klingt harmonischer, wenn sie vom gleichen Fabrikat und derselben Qualität sind.

Die Schmiedeberger Musikanten haben Sponsoren im Hintergrund, die ihnen solche Anschaffungen ermöglichen. Die Regel ist, dass jeder Musiker sein eigenes Instrument hat. Aber mancher stößt dabei an Grenzen. So haben die Schmiedeberger Musikanten auch auf Vereinskosten eine Tuba angeschafft. Ein solches Instrument kostet schon einmal 10 000 Euro. Solche Summen sind gerade für jüngere Musiker außerhalb ihrer Möglichkeiten.

Hilfe für das Zweitinstrument

Das Flügelhorn ist für viele Musiker ihr zweites Instrument neben der Trompete. Da hilft es ihnen auch, wenn sie Unterstützung bekommen. Der Listenpreis für ein neues Stück liegt immerhin bei 1 900 Euro. Das ist eine Summe, die sich Daniel Proft privat nicht leisten könnte, wie er sagt. Der 17-jährige Oberfrauendorfer ist noch in seiner Ausbildung zum Landwirt bei der Ruppendorfer Agrargesellschaft. Seine Trompete hat er sich selbst gekauft, sie war aber gebraucht. Dass er jetzt ein neues Instrument von so guter Qualität gestellt bekommt, das ist für ihn schon eine spürbare Unterstützung, über die er froh ist. Musik liebt er seit der musikalischen Früherziehung im Kindergarten. In der Grundschule hat er Akkordeon gespielt und mit zehn Jahren begonnen, Trompete zu lernen. Seit drei Jahren macht er bei den Schmiedeberger Musikanten mit.

Wenn alle da sind, spielen 23 Musiker in der Kapelle. Jetzt im Winter haben sie eine ruhige Zeit. Die nutzen sie, um neue Stücke einzuüben. Das Ergebnis ist dann am 9. April zum ersten Mal öffentlich zu hören. „Dann wollen wir die Tradition der Osterkonzerte wieder aufleben lassen“, sagt Exner. Im Saal des Martin-Luther-King-Hauses in Schmiedeberg wird es ein Konzert für Sponsoren und Fans der Kapelle geben.

Andere Termine der Schmiedeberger Musikanten für dieses Frühjahr stehen auch schon fest. So wird die Kapelle das Maibaumstellen in Obercarsdorf begleiten, das Jubiläum des Friedrich-Silcher-Chors in Dippoldiswalde und in Colmnitz den Festumzug im Mai. Bei diesen Anlässen werden auch die beiden neuen Flügelhörner zu hören sein.