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Neue Impulse für die Familien

Der Sorbische Evangelische Kirchentag lädt am Sonntag nach Wuischke und Hochkirch ein.

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© Andreas Kirschke

Andreas Kirschke

Benedicta. Gepriesen sei die heilige Dreieinigkeit und ungeteilte Einheit“, singt der Projektchor das „Graduale“ von 1574 des niedersorbischen Pfarrers, Astronoms, Schriftstellers und Chronisten Albin Moller (1541-1618). Christen aus den evangelisch-lutherischen Kirchgemeinden Bautzen, Göda, Großpostwitz und Königswartha führen das Werk gemeinsam mit dem Chor Budyšin unter Leitung von Dirigent Michael Janze zum Festgottesdienst des 69. Sorbischen Evangelischen Kirchentages am Sonntag, 5. Juli, in Hochkirch auf. „Es sind gesungene liturgische Texte. Vertont durch den jungen Cottbuser Komponisten Sebastian Elikowski-Winkler. Er verbindet historische Texte mit moderner Musik. Wir freuen uns darauf. Eine solche Premiere hat es hier viele Jahre nicht mehr gegeben“, so Arnd Sobe (70) und Mato Krüger (46) aus der evangelisch-lutherischen Kirchgemeinde Hochkirch.

Sorbische Sprache lebt in der Kirchgemeinde

Zusammen mit Partnern vor Ort und in der Region bereiten beide seit Monaten den Kirchentag vor. Sein Leitmotiv heißt „Am Ufer der Hoffnung“. Nach 1948, 1966, 1980 und 2005 findet er wieder in Hochkirch statt. Rund 1 200 Christen gehören zur Kirchgemeinde. Sie besteht aus Hochkirch und 22 umliegenden Orten. Durch den 2010 durch Mato Krüger initiierten Gesprächskreis Bjesada lebt die sorbische Sprache in der Kirchgemeinde hier besonders nachhaltig wieder auf. Jeden dritten Donnerstag im Monat treffen sich die Teilnehmer im Kirchgemeinde-Saal. Der Hochkircher Pfarrer Thomas Haenchen unterstützt dieses Anliegen von Anfang an. 2011 gelang auch die Wiederbelebung des Ostersingens. Auf dem Hof der Familie Paulick in Wuischke treffen sich jetzt jährlich am Ostermorgen Interessierte zur sorbischen-deutschen Osterandacht und zum gemeinsamen Singen. „Hier kommen alle Generationen zusammen“, freut sich Mato Krüger. „Gelungen ist auch, den sorbisch-deutschen Gottesdienst in Hochkirch weiterzuführen.“ Der zweisprachige Gottesdienst jedes Jahr im Oktober ist eine Frucht der Bjesada, sagt Krüger.

Zum Kirchentag ist auch die Evangelische Oberschule Hochkirch eingebunden. Sie eröffnet zum Ende des Kirchentages ihr Schulfest. „Hier und zum Kirchentag sind alle Generationen willkommen“, heißt es. Als Familienvater, Sorbe und Christ freut sich auch Mato Krüger auf den Kirchentag. Er sieht ihn als Denkanstoß und Erfahrungsort. Er sieht ihn als Begegnungsort der Generationen. Bis aus Leipzig und Dresden werden Gäste erwartet, ebenso aus der Niederlausitz. „Wir wollen Präsenz zeigen - und das generations- und konfessionsübergreifend. Der Kirchentag soll vor allem Familien einladen und ermutigen.“

Infos und Programm unter www.pomhajboh.de