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Neue Ideen für alten Waldsportplatz

Spechtshausener beraten über Konzepte für das verwaiste Areal. Dabei könnte der benachbarte Imbiss eine Rolle spielen.

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© Stephan Klingbeil

Von Stephan Klingbeil

Spechtshausen. Das Gras wächst immer weiter, das rot-weiße Absperrband flattert im Wind. Der ehemalige Waldsportplatz in Spechtshausen wird schon lange nicht mehr genutzt. Vor fast 90 Jahren wurde der Platz angelegt. Die 1949 gegründete SG Spechtshausen trieb dort Sport. 2001 wurde das Areal nach vierjähriger Bauzeit erneuert – ein Hartplatz mit Entwässerungsanlagen entstand. Pächter wurde der Pohrsdorfer Sportverein. Einer der Höhepunkte dort war die Mini-Fußball-WM mit 34 Teams, die 2006 in Kurort Hartha und auf dem Spechtshausener Platz ausgetragen wurde.

Der Imbiss am Waldrand befindet sich direkt am alten Sportplatz. Er könnte Teil eines neuen Nutzungskonzepts für das gesamte Areal sein. Ab Oktober soll dort ein neuer Pächter übernehmen.
Der Imbiss am Waldrand befindet sich direkt am alten Sportplatz. Er könnte Teil eines neuen Nutzungskonzepts für das gesamte Areal sein. Ab Oktober soll dort ein neuer Pächter übernehmen. © Stephan Klingbeil

Doch mit den Jahren wurde das Areal an der Triebischstraße immer seltener genutzt. Der Pohrsdorfer SV zog sich Ende 2012 als Pächter zurück. Während der Imbiss nebenan weiterhin von Donnerstag bis Sonntag geöffnet hat, wächst auf dem alten Sportplatz inzwischen nur noch Unkraut.

Das soll sich möglichst bald ändern. Bei einer Einwohnerversammlung, die vor Kurzem in Spechtshausen stattfand, ging es auch darum, was mit dem 5 500 Quadratmeter großen Grundstück geschieht.

Soll ein Spiel- und Bolzplatz entstehen? Soll die Fläche zum Reiten genutzt werden? Auch ein Caravanstellplatz sei denkbar. „Einwohner gründen nun eine Arbeitsgemeinschaft zu dem Thema und machen der Stadt dann Vorschläge zur Nutzung“, so Kurort Harthas Ortsvorsteher André Kaiser. Offen ist aber auch noch die Zukunft des Imbisses. Vielleicht gebe es ein gemeinsames Konzept mit dem neuen Pächter.

Am Dienstag war der Imbiss dicht. Spaziergänger kamen trotzdem vorbei, so zum Beispiel Silke und Holger Rößiger aus München. Beide stammen aus Dresden, zogen vor 16 Jahren nach Bayern. Nun besuchen sie Verwandte in der Region. Dass der Imbiss geschlossen war, fanden die beiden etwas schade. „Eigentlich ist das eine schöne Ecke hier“, schwärmt Holger Rößiger. „Man kann sich gut vorstellen, dass Camper den Platz mal nutzen könnten.“

Das Paar hat selbst ein Wohnmobil und seine Erfahrungen damit. „Wenn es so kommen sollte, dass hier künftig Caravans stehen oder Dauercamper ihre Freizeit verbringen, müssten noch Anschlüsse und Sanitäranlagen hin. Parkplätze sind ja schon da“, sagt der Münchner Betriebswirt.

Auch der Imbiss liege nicht so schlecht. „Allerdings muss sich das mit der Pacht für den Betreiber lohnen. Da muss man an die Zeit im Winter denken, wo weniger los ist.“

Pachtvertrag für Imbiss endet

Bisherige Inhaberin ist die Fördergersdorferin Martina Künzel. Seit 2003 bewirtet sie mit ihrem Mann in dem kleinen Lokal mit Biergarten direkt am Tharandter Wald Stammgäste, hungrige Spaziergänger und durstige Touristen. Sie verkauft auch Wanderkarten. Vor Kurzem hatte die 60-Jährige gesagt, sie höre Ende September auf.

Dann läuft der Pachtvertrag aus. Tharandts Stadträte hatten daher vor einigen Wochen beschlossen, die Pacht für den rund 40 Quadratmeter kleinen Imbiss mit dem 800 Quadratmeter großen Grundstück zum 1. Oktober neu auszuschreiben.

Wie man aus der Stadtverwaltung hört, könnte sich auch die bisherige Pächterin an der Ausschreibung beteiligen, wenn sie denn doch noch weitermachen wollte. Erklärtes Ziel sei, dass der Imbissbetrieb aufrechterhalten werde. Gesucht werde jedenfalls „ein Pächter, der mit Fachkunde, persönlichem Engagement und kreativen Ideen überzeugen kann“. Die Pachtzeit beträgt zunächst fünf Jahre. Die Höhe des Pachtzinses für das städtische Areal sollten Interessenten ihrem Angebot beifügen.

Bisher waren 200 Euro im Jahr fällig. Die Betriebskosten muss auch weiterhin der Pächter tragen. Die Toilettenanlage und das Inventar gehören den Betreibern. Eine Übernahme müsse der neue Pächter mit den jetzigen Inhabern regeln.

Darüber hinaus könnten die neuen Betreiber auch über eine Erweiterung der Fläche mit der Stadt sprechen. Konzepte zur Nutzung des kompletten Areals mit Sportplatz würden im Rathaus begrüßt. Die neu gegründete Spechtshausener Arbeitsgruppe will sich nun ebenfalls schon mal Gedanken zur Nutzung des ehemaligen Sportplatzes machen. Laut Kaiser soll das gesamte Areal dort auch künftig – im neuen Flächennutzungsplan – als Fläche für Tourismus und Sport ausgewiesen werden.