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Neue Hoffnung für Königsteins Bauruine

Das Deutsche Haus soll nicht länger ein Schandfleck bleiben. Eigentümer und Stadtchef wollen miteinander reden.

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Von Ines Mallek-Klein

Mike Pulwer redet Klartext. Das Deutsche Haus in Königstein ist ein Schandfleck. Hier muss sich dringend etwas tun. Ginge es nach ihm, dem Eigentümer des Rohbaus, könnte das in diesem Jahr geschehen. Er hat konkrete Pläne, möchte 16 barrierefreie Wohnungen schaffen. Im Erdgeschoss soll es Gemeinschaftsräume geben, eine kleine Küche und ein Büro.

Das Deutsche Haus und seine Zukunft beschäftigen die Königsteiner und ihre Gäste. Die Ruine verunziert seit mehr als zehn Jahren das Stadtzentrum. Sie ist von der Bundesstraße B 172 bestens zu sehen und stört auf jedem Erinnerungsfoto vom Festungsberg, das von der Stadt aus entsteht.

Kein Wunder also, dass das Deutsche Haus auch bei der Einwohnerversammlung in Königstein Thema war. Schon damals sagte Bürgermeister Frieder Haase, er werde das Gespräch mit dem Eigentümer Mike Pulwer suchen. Für Walter Menzel kommt dieses Gesprächsangebot zu spät. Er war vor Jahren Mitglied im Technischen Ausschuss der Stadt Königstein, verfolgt die Geschichte der Innenstadtruine und gibt dem Bürgermeister eine Mitschuld an dem Zustand. Tatsächlich war das Verhältnis zwischen Eigentümer und Stadt zuletzt nicht das beste. „Wir hatten auf Gelder aus dem Städtebauprogramm gehofft“, sagt Mike Pulwer. Die sind nicht geflossen, weil es sich um einen Neubau handelt. „Der aktuelle Zustand macht mich alles andere als glücklich“, sagt Mike Pulwer, der in Königstein lebt und in Dresden eine Baufirma betreibt. „Wir werden das Projekt in diesem Jahr angehen“, verspricht er. Seine Hausbank kennt die Idee mit den barrierefreien Wohnungen. Sie wäre bei der Finanzierung großzügiger, wenn Fördermittel in Aussicht stünden. Pulwer schätzt, dass für die Fertigstellung 600 000 Euro nötig sind.

Eigentlich hatte er sich dem Haus schon 2014 widmen wollen. Doch es fehlte schlichtweg die Zeit, sagt der Unternehmer. Die Auftragsbücher seiner Firma sind voll, hinzu kommt die Schadenbeseitigung nach dem Hochwasser 2013. Mike Pulwer besitzt in Königstein einige Häuser, die betroffen waren. Die Anträge auf die Fördermittel waren umfangreicher als gedacht, sagt der Königsteiner, der jetzt auf einen Anruf des Bürgermeisters wartet. „Ich bin zu Gesprächen bereit und auch offen für neue Ideen zur Nutzung des Hauses“, sagt der Eigentümer. Seine einzige Bedingung: Er möchte das Objekt nicht verkaufen.