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Neue Geo-Info-Software für Gewässer

Seit fast 20 Jahren plant und überwacht die IRS Sanierungen von Rohrleitungen. Von Beginn an setzt sie dabei auch auf Geo-Informationssysteme.

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© Christian Juppe

Von Sven Görner

Boxdorf. Das Firmenjubiläum will Geschäftsführer Steffen Hommel mit seinen mittlerweile 13 Mitarbeitern und den vielen Geschäftspartnern Anfang Mai begehen. Grund zum Feiern gab es in der Ingenieurgesellschaft für Rohrleitungssanierung mbH Sachsen – kurz IRS – aber bereits jetzt. Vor ein paar Tagen erhielt die im Boxdorfer Gewerbegebiet ansässige Firma den diesjährigen GIS Award. Mit diesem Preis würdigt der Geo-Daten-Infrastruktur Sachsen e.V. Innovationen der Geoinformationswirtschaft sowie herausragende Dienstleistungen oder organisatorische Leistungen zur Entwicklung und Beförderung von Geodaten, Geodateninfrastruktur und Geoinformation in Sachsen.

Diese Daten gibt es heute für viele Bereiche. Erfasst und verwaltet werden können beispielsweise Informationen zu Abwasser- und Trinkwassernetzen, zu Hydranten, Straßenbeleuchtungen aber auch Baumstandorten und Biotopen. Aus der Arbeit von Verwaltungen, Behörden, Verbänden und Firmen sind sie kaum mehr wegzudenken. „Bei der Geoinformationslösung caigos, die hier in der Region überwiegend genutzt wird, sind es 48 Bereiche“, sagt Steffen Hommel.

Als die IRS 1997 mit der Planung und Bauüberwachung von Sanierungen an Ab- und Trinkwasserleitungen startete, setzte die Firma von Beginn an auf den Einsatz von Anwendungen Geografischer Informationssysteme (GIS). „Das war damals durchaus noch nicht üblich“, sagt der Geschäftsführer. Doch es verschaffte den Boxdorfern Wissensvorsprung, von dem die heutigen Kunden profitieren, wenn die IRS-Leute deren Systeme bedarfsgerecht mit Daten bestückt und diese auf Wunsch auch pflegt. Immerhin arbeiten mittlerweile acht Mitarbeiter im GIS-Bereich und vier für die Sanierungsprojekte. „Vom Umsatz her erwirtschaften beide Bereiche allerdings etwa gleich viel“, sagt Steffen Hommel.

Bisher nutzte die Firma vorhandene GIS-Anwendungen. Jetzt ist sie einen Schritt weiter gegangen und hat für caigos eine neue Software entwickelt – für das Management von Gewässern zweiter Ordnung. Anders als bei den großen Flüssen wie Elbe oder Röder sind für diese nicht die Landestalsperrenverwaltung, sondern die Städte und Gemeinden zuständig. „Gerade die Hochwasserereignisse 2013 haben gezeigt, wie groß der Bedarf für solch eine Entwicklung ist.“

Mit der neuen Software kann die genaue Lage des Gewässers ebenso abgebildet werden wie alle am und im Gewässer befindlichen Anlagen – ob nun Brücken, Einläufe und Wehre oder Dämme. Ergänzungen mit Bildern oder Drohnenbefliegungen sind möglich. „Eine Verschneidung dieser Daten mit dem Liegenschaftskataster ist integriert“, ergänzt der Geschäftsführer. Diese in Boxdorf entwickelte Anwendung für das caigos-System soll den Kommunen aber auch bei langfristigen Planungen von Wartungs- und Unterhaltungsmaßnahmen helfen. „Sowohl in technischer als auch in kaufmännischer Hinsicht.“ So könne detailliert dargestellt werden, welche Arbeiten wo notwendig sind und auch in welchen Abständen. Etwa das Beräumen von Sedimenten oder der Rückschnitt von Bewuchs. Unterm Strich kann so auch der Hochwasserschutz für die Anwohner erhöht werden.

Coswig, Radebeul und Meißen hätten bereits Interesse an dem neuen Softwaremodul signalisiert.