Ein Bild fast wie zu Hero-Zeiten: Große Lkw fahren aufs Betriebsgelände an der Belmsdorfer Straße in Bischofswerda. Der Adressat heißt allerdings nicht Dresdener Herrenmode, sondern Temedia. Der Produzent von Verbandsmaterial mietet zwei große Hallen auf dem Werksgelände. Momentan werden Warenbestände in Bischofswerda eingelagert. „1 500 Paletten sind schon vor Ort“, sagte Alexander Holthaus, einer der geschäftsführenden Gesellschafter der Temedia GmbH, auf Anfrage der SZ.

Anfang Februar läuft die erste Maschine

Temedia führt seine beiden Produktionsstandorte in Großröhrsdorf und Schönbach bei Löbau in Bischofswerda zusammen. Ende Januar wird die erste Maschine von Schönbach umgesetzt: eine Verpackungsmaschine für Verbandstaschen. Mit ihr kommen die ersten Produktionsarbeiter der Firma in die Stadt. Ab Anfang Februar soll die Maschine laufen. Dann werden die ersten 15 von insgesamt 80 Beschäftigten ihren Arbeitsplatz in Bischofswerda haben. Bis Jahresende wird die gesamte Technik am neuen Ort sein, insgesamt rund 200 Maschinen. Für das Unternehmen eine logistische Herausforderung. Denn umgezogen wird bei laufendem Betrieb und vollen Auftragsbüchern.

Von den 80 Mitarbeitern in Schönbach und Großröhrsdorf haben sich über 90 Prozent für einen Job in Bischofswerda entschieden. Die anderen nutzen die Möglichkeit, mit 63 Jahren in Rente zu gehen. „Wir sind sehr froh, dass die Beschäftigten in unserer Firma bleiben, denn sie haben das Know-how“, sagt Alexander Holthaus.

Neue Jobs für Bischofswerda

Zugleich will Temedia in Bischofswerda neue Mitarbeiter einstellen. Aktuell sucht das Unternehmen einen, eventuell auch zwei, Mechaniker. Eine textiltechnische Ausbildung wäre gut, ist aber nicht Bedingung. Ab September will Temedia auch Lehrlinge ausbilden, vor allem Weber und Maschinen- und Anlagenführer. Schüler können sich dafür bewerben – mit der Aussicht, später einmal in Bischofswerda zu arbeiten. Die Temedia GmbH, ein Tochterunternehmen der Holthaus Medical GmbH & Co. KG Remscheid, stellt Verbandsmaterial, vor allem Binden und Verbandspäckchen sowie Verbandstaschen her. Auf der Kundenliste für Sanitätskästen stehen alle deutschen Auto-Premiumhersteller, darunter Audi, BMW, Mercedes-Benz und Porsche, aber auch der britische Produzent Rolls-Royce. (SZ/ass/ir)