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Neue Chance für Mitarbeiter der Wäscherei Niesky

Zwei hätte der Wäscheservice Just in Weißwasser gern eingestellt. Das klappt aber nicht wie geplant. Noch nicht.

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Von Constanze Knappe

Ab Mai würden Antje und René Just in ihrem Wäscheservice in Weißwasser gern zwei neue Leute beschäftigen. Daraus wird nichts. Jedenfalls vorerst nicht, wie René Just auf SZ-Anfrage erklärt. Die Erwartungen, die an die neuen Wäscheannahmestellen in Niesky und Rothenburg geknüpft wurden, hätten sich bisher nicht erfüllt.

Just‘s arbeiteten über Jahre eng mit der Mittelsächsischen Textilreinigungs AG (MTR) in Niesky zusammen, wuschen die Wäsche für deren Privatkunden. Nach der Insolvenz der MTR habe man nach Wegen gesucht, um diese Privatkunden weiter bedienen zu können. Sie lassen Bett- und Tischwäsche waschen, Hemden, gelegentlich auch Unterwäsche. Seit 1. März nehmen das Kurzwarengeschäft auf der Ödernitzer Straße in Niesky und der TV-Laden auf der Bahnhofstraße in Rothenburg Wäsche für den Wäscheservice Just an. Abgeben konnte man die Sachen zuvor schon in Mücka und in zwei Läden in Görlitz. An jedem Donnerstag geht René Just auf Tour, holt die Schmutzwäsche ab und bringt sie in der Woche darauf sauber und gepflegt zurück. Womöglich sprach sich das in Niesky noch nicht herum, vermutet er. Vielleicht seien nach Schließung der Wäscherei aber auch Kunden zu anderen Betrieben gewechselt. Jedenfalls sank seitdem die Zahl der Privatkunden um die Hälfte. Zum Glück habe man gewerbliche Kunden. Allerdings hätten auch zwei von denen ihre Aufträge gekündigt. „Die Preise der Großwäschereien sind jenseits von Gut und Böse. Da können wir als kleiner Wäscheservice nicht mithalten“, erklärt René Just. Bei den Großen mache es die Menge – mit einem Tagesdurchlauf von mehreren Tonnen Wäsche. Bei ihm und seiner Frau gehe es da individueller zu. Kunden schätzen das, vor allem wenn an Kleidungsstücken ganze Lebensgeschichten hängen.

Mit dem Saisonauftakt wird in Pensionen und Hotels, die der Wäscheservice Just zwischen Bad Muskau, Weißwasser, Niesky und Görlitz bedient, mehr Wäsche gebraucht. Zudem gebe es Anfragen neuer Interessenten aus dem Tourismus. Wenn damit das Arbeitsaufkommen wieder steigt, bekommen die einstigen Mitarbeiter der Nieskyer Wäscherei doch noch ihre Chance. „Wir haben ja lange mit ihnen gut zusammengearbeitet“, begründet René Just. Es sind nur zwei von ehemals 23, aber für die beiden wäre es mit kurz vor 60 nicht so einfach, anderweitig einen Job zu finden. Man bleibe jedenfalls weiter im Gespräch.