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Neue Busse für den Stadtverkehr

Fahrzeuge der allerneusten Generation sollen die Stadtbuslinien bedienen. Nach Technitz fahren sie aber nicht.

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© Dietmar Thomas

Von Jens Hoyer

Döbeln. Die „Pferdebahn“ der vierten Generation steht noch abgedeckt unter einer großen Plane. Links und recht sprühen Feuerfontänen, zwei Böllerschüsse krachen, die Plane bewegt sich. Zum Vorschein kommt ein nagelneuer Stadtbus, weinrot lackiert in Anlehnung an die Pferdebahn, die gleich daneben steht. Die Firma Regiobus hat neue Fahrzeuge für den Döbelner Stadtverkehr angeschafft und sie ganz bewusst in eine Linie mit der Döbelner Pferdestraßenbahn gestellt.

„Statt einem PS sind es jetzt 299 Pferdestärken“, sagte Michael Tanne, Geschäftsführer der Busgesellschaft. 1892 hatte es den ersten Stadtverkehr in Döbeln gegeben. Die Bahn wurde 1926 durch Busse ersetzt, statt die Linie zu elektrifizieren. Eine kluge Entscheidung, wie Tanne meint. Bis heute bedient Regiobus vier Stadtlinien in Döbeln. Und das bleibt auch so. Mit den neuen Bussen wird die Beförderung bequemer und auch ein bisschen energiesparender.

Mit dem Fahrplanwechsel am 11. Dezember kommen die neuen Busse zum Einsatz. Das ist aber noch nicht alles. Regiobus will den öffentlichen Nahverkehr in Döbeln optimieren. Die vier Stadtbuslinien werden besser aufeinander abgestimmt. Der Busbahnhof wird ein sogenannter Rendezvous-Punkt, an dem alle Linien aufeinander treffen. Die Busse sind so abgestimmt, dass man von einer Linie in die andere umsteigen kann, sagte Tanne.

Er wünscht sich noch einige Verbesserungen am Busbahnhof. „Die Bussteige sind zweckmäßig, entsprechen aber nicht mehr den Anforderungen“, sagte er. Die Steige sind heutzutage höher, um die Spaltmaße zum Bus klein zu halten. Auch zusätzliche Überdachungen zwischen den Steigen wären schön, so Tanne.

Ansonsten bleiben die Linien unverändert – bis auf eine Ausnahme. Die Stadtverkehrslinie B wird verkürzt. Die Busse werden künftig in Masten enden und nicht in Technitz. Regiobus will die Gunst der Stunde nutzen, um diese Linie zu optimieren. „Wir sind auf der Linie B zeitlich immer etwas hinterhergefahren“, sagte Steffen Holzapfel von Regiobus zur Erklärung. Mit der Verkürzung der Linie entspannt sich diese Situation. Die Technitzer werden deshalb aber nicht abgehängt. Die Busse der Linie 922 Waldheim-Hartha-Döbeln werden ab dem Fahrplanwechsel den Döbelner Ortsteil im Stundenrhythmus bedienen.

Rund 1,2 Millionen Euro lässt sich Regiobus die neuen Fahrzeuge kosten, 450 000 Euro der Summe sind Fördermittel, sagte Landrat Matthias Damm. Ab dem Fahrplanwechsel werden fünf der neuen Mercedes-Busse auf Achse sein, im kommenden Jahr kommen noch zwei dazu. „Das ist das Beste, was auf dem Markt verfügbar ist“, sagte Tanne. Die Busse sind für den Stadtverkehr zehn Meter lang und haben etwa 25 Sitzplätze und eine ausklappbare Rampe für Rollstuhlfahrer. Die bisher eingesetzten Neoplan-Busse werden ausgesondert. Sie sind 16 Jahre alt und haben zwischen 500 000 und 1 000 000 Kilometer auf dem Tacho, sagte Holzapfel.

An den Tarifen ändert sich nichts. Bisher ist nur ein Teil der Döbelner Ortsteile in die Teilzone „Kleiner Stadtverkehr Döbeln“ einbezogen. Das zu ändern, sei auch keine Entscheidung des Busunternehmens, sondern des Verkehrsverbundes, sagte Tanne.