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Neue bulgarisch-rumänische Donaubrücke eröffnet - Balkan-Transitroute

Rumänien und Bulgarien verbindet eine neue Donaubrücke - 13 Jahre nach dem Beschluss zum Bau der Brücke. Die Regierungen beider Länder und auch die EU hoffen, dass das Bauwerk der verarmten Region neue wirtschaftliche Impulse gibt.

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Widin/Calafat. Eine neue Donau-Brücke verbindet seit Freitag die EU-Länder Bulgarien und Rumänien und schafft damit eine neue Transitroute durch den Balkan. Sie quert den Fluss zwischen Widin (Bulgarien) und Calafat (Rumänien). Es ist die zweite Brücke auf dem fast 500 Kilometer langen gemeinsamen Donau-Grenzabschnitt. Die ältere verbindet seit 1954 die bulgarische Stadt Russe mit dem rumänischen Giurgiu. Die Europäische Union hat das 270 Millionen Euro teure Projekt zu einem Drittel mitfinanziert.

Die Brücke solle „Neues Europa“ heißen, sagte der EU-Kommissar für Regionalpolitik, Johannes Hahn, bei der Eröffnungsfeier. Einstimmig bedauerten die Regierungschefs Bulgariens und Rumäniens, dass der Bau seit der Beschlussfassung im Jahr 2000 so lange gedauert habe.

„Es war eine lange Geschichte, sogar die alten Römer haben schneller Brücken gebaut“, sagte der bulgarische Ministerpräsident Plamen Orescharski. Sein rumänischer Kollege Victor Ponta fügte hinzu: „Die Lektion, die wir gelernt haben ist, dass wir effizienter zusammenarbeiten sollten“. Beide waren sich einig, dass die Brücke der Wirtschaft in der Region neue Impulse geben werde.

Die knapp 1,4 Kilometer lange Brücke hat jeweils zwei Fahrspuren für Autos, eine Eisenbahnlinie und einen Fahrradweg. Sie erleichtert den Transit für viele Lastwagenfahrer auf dem Weg aus der Türkei und Griechenland nach Westeuropa, die wegen der Zollschranken den kürzeren Weg über Serbien meiden wollen. Die EU sieht darin einen Transportkorridor von Thessaloniki nach Dresden.

Die Route über Widin-Calafat bieten zudem einen um 230 Kilometer kürzeren Transitweg durch Rumänien nach Westen als der bisher übliche durch die Karpaten. In der Nacht zum Samstag sollte die Brücke für den Autoverkehr freigegeben werden. (dpa)