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Neue Brücke für den Elberadweg

Die Flut 2013 hat das Bauwerk über die Gottleuba-Mündung in Pirna arg beschädigt. Eine Sanierung kam daher nicht infrage.

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© Kristin Richter

Von Thomas Möckel

Pirna. Radler müssen in diesem Jahr einen Engpass sowie eine Umleitung am Elberadweg in Kauf nehmen. Pirna beginnt voraussichtlich im Juli damit, eine neue Brücke über die Gottleuba zu bauen, kurz bevor diese in die Elbe mündet. Nach Auskunft von Kerstin Westermann, Tiefbauamtsleiterin im Pirnaer Rathaus, wird die Bauzeit etwa zehn Monate betragen, das Ende der Arbeiten ist für Juni 2018 anvisiert. In welchem Umfang das Projekt den Verkehr einschränkt und über welche Strecken Radler und Fußgänger umgeleitet werden sollen, steht noch nicht fest. Die Änderungen sollen laut Rathaus aber rechtzeitig bekannt gegeben werden.

Die Baukosten beziffert Pirna auf rund eine Million Euro, die Finanzierung ist schon seit Monaten gesichert. Das Landesamt für Straßenbau und Verkehr (Lasuv) bewilligte der Stadt bereits im vergangenen Jahr Fördermittel von 1,2 Millionen Euro für das neue Bauwerk. Das Geld stammt aus dem Aufbauhilfefonds von Bund und Land und soll helfen, die Flutschäden von 2013 zu beseitigen. Damit die betroffenen Gemeinden ausreichend Zeit haben, die Mittel zu verbauen, hat man für die Fördermittel unlängst die Frist verlängert. Sämtliche Flutschäden müssen nun erst bis 30. Juni 2019 bewältigt sein.

Das Hochwasser im Juni 2013 hatte die Brücke über die Gottleuba stark beschädigt. Das Bauwerk war vor dreieinhalb Jahren vollständig mit Wasser überflutet und von Treibgut arg in Mitleidenschaft gezogen worden. Weil der Überbau das Nass übermäßig aufsog, platzte Beton ab, Risse bildeten sich, die dann freiliegenden Bewehrungseisen rosteten. An den Widerlagern, auf denen die Brücke aufliegt, registrierten Prüfer ganz ähnliche Schäden. Laut den Gutachtern platzte ebenso an den Pfeilern Beton ab, zudem spülte das Wasser etliche Fugen aus und legte bislang geschützte Bereiche am Übergang von den Pfeilern zum Wasser frei.

Aufgrund der gravierenden Schäden hätte die Brücke nach Auskunft des Lasuv nicht mehr mit einem vertretbaren Aufwand repariert werden können. Kosten und Nutzen wären nicht in Einklang zu bringen gewesen. Daher fiel die Entscheidung für einen Neubau. Widerlager und Pfeiler müssen aufgrund einer besseren Stabilität tief hinein in den Boden gegründet werden. Gegenüber dem jetzigen Zustand soll es künftig eine Stütze weniger geben – so kann im Fall einer neuen Flut unter der Brücke dann wesentlich mehr Wasser ohne Staugefahr abfließen, als es bisher möglich ist. Das Lasuv hatte den Neubau auch deswegen favorisiert, weil der internationale Elberadweg über die Brücke führt und das Bauwerk daher radtouristisch überregional bedeutsam sei.

Zum eigentlichen Neubau gesellt sich noch ein Zusatzprojekt: Laut Kerstin Westermann wird in der neuen Brücke mehr Stahl als ursprünglich vorgesehen verbaut. Das zusätzliche Material soll das Bauwerk tragfähiger machen, was vor allem einem Zweck dient: Die Stadtwerke Pirna benötigen die Brücke auch als Fahrweg, um mit Autos zu ihrem Pumpwerk zu gelangen. Diesen Zusatzaufwand zahlt Pirna allerdings selbst, dafür gibt es laut Rathaus keine Fördermittel.