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Neue Baugrundstücke am Jüdenberg

An der Schreberstraße gedieh jahrelang der Wildwuchs, jetzt entsteht ein Wohngebiet. Dafür muss die Straße breiter werden.

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© Claudia Hübschmann

Von Marcus Herrmann

Meißen. In Meißen gebe es keine schönere Gegend zum Wohnen. Mit dieser arg werblichen Aussage preist die Immosuch GmbH aus Dresden den künftigen Wohnstandort an, der in den nächsten Monaten und Jahren an der Schreberstraße entstehen wird. Schon jetzt sind die beiden Baugebiete zu erkennen, auf denen noch in diesem Jahr erste Eigenheimstandorte in die Höhe wachsen könnten. Dafür wurden auf der einen Seite der Schreberstraße ein alter Bauernhof abgerissen und auf der anderen Seite Wildwuchs wie Gestrüpp und Hecken mit schwerem Gerät entfernt.

„Im April hat der Investor das Land vom ehemaligen Eigentümer gekauft, im Juli fanden erste Planungsgespräche mit der Stadt Meißen statt“, sagt der für das Projekt verantwortliche Immobilienmakler Benno Reusch. Die neuen Besitzer kommen aus Königstein, heißen EF Projekt- und Grundstücksentwicklungs-GmbH. „Der ehemalige Besitzer heißt Kay Sperling und wohnt in Salzburg. Er ist jetzt 73 Jahre alt, hat sich deshalb und wegen der weiten Entfernung zum Verkauf entschieden“, so Reusch.

Bereits vor 13 Jahren hatte Sperling, ein Diplom-Ingenieur, ein Architekturbüro mit Bebauungsplänen für das Gebiet am Jüdenberg beauftragt. Doch sie kamen damals nicht zustande. „Ein gültiger Bebauungsplan existiert schon seit vielen Jahren“, sagt Stadtsprecherin Katharina Reso. Der Abriss des Bauernhauses mit Nebengelass habe keiner Baugenehmigung bedurft. Nach vielen Jahren der Vernachlässigung seien Wildwuchssträucher, Brombeerhecken und anderes Unkraut für die beiden Baufelder entfernt worden. Das werde seitens der Stadt begrüßt. „Sollten bei den Arbeiten auch Bäume gefällt worden sein, die nicht hätten fallen dürfen, muss der Bauherr für entsprechende Ausgleichspflanzungen sorgen.“

Laut Benno Reusch laufen zunächst Planungen, die Schreberstraße zu verbreitern. „Parallel dazu möchten wir mit der Erschließung des Gebiets beginnen, also Kabel und Medien verlegen“, sagt er. Aktuell vermessen Arbeiter das Gebiet, werden weitere Planungen konkretisiert. „Wenn alles gut läuft, wollen wir noch im Spätsommer mit den Arbeiten los legen. Dann könnten die ersten Häuser-Bauer schon im November dieses Jahres beginnen.“

Von der Stadtverwaltung heißt es dazu: „Sobald die genauen Pläne vorliegen, müssen sie auf die technischen Erfordernisse und die im Bebauungsplan und Erschließungsvertrag definierten Anforderungen geprüft werden.“ Das wolle man zügig tun, weil ein öffentliches Interesse bestehe, die „seit Jahren dort beklagten Missstände alsbald zu beseitigen.“

Die beiden Areale links und rechts der Straße werden sich zukünftig auch bautechnisch unterscheiden. „Auf das größere Baufeld kommen sieben Einfamilien-Häuser samt Grundstück. Fünf davon sind schon jetzt reserviert“, erzählt Benno Reusch. Für die zwischen 680 und 1 075 Quadratmeter großen Baugrundstücke seien Kaufpreise von 89 000 bis 131 000 Euro veranschlagt.

„Auf dem kleineren Areal sind vier Drei-Familienhäuser geplant.“ Laut der Internetseite der Immosuch GmbH sind in diesem Fall noch alle Grundstücke verfügbar. Sie kosten zwischen 86 000 und 138 000 Euro. Geplant sei eine Bebauung mit bis zu zwei Vollgeschossen und einem Satteldach. Die Zuwege zu den einzelnen Bauplätzen sollen über Privatstraßen abgesichert werden, die von der ausgebauten Schreberstraße abzweigen.

Neben den beiden Baugrundstücken sollen in einem näher zur Nossener Straße gelegenen Wohnbereich mit sechs Häusern noch mehrere Eigentumswohnungen angeboten werden. Käufer können dabei zwischen Erdgeschoss mit Terrasse und Garten, Obergeschoss mit Balkon oder Penthouse mit Balkon auswählen. Jede der neuen Eigentumswohnungen wird 120 Quadratmeter Platz bieten.