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Neue Aufträge für die Firma Küpper

Trotz Insolvenz gibt es keine Kündigungen in Cunewalde. Stattdessen werden jetzt zusätzliche Anlagen aufgebaut.

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© Uwe Soeder

Von Katja Schäfer

Cunewalde. Die Beschäftigten der Firma Küpper System- und Modultechnik (SMT) in Cunewalde erhalten seit Ende Juli kein Insolvenzgeld mehr. Dessen Zahlung ist auf maximal drei Monate beschränkt. Die Löhne und Gehälter der rund 200 Mitarbeiter kommen jetzt wieder aus dem laufenden Geschäftsbetrieb. Das bestätigt Holger Schumann. Er leitet das Werk, in dem vor allem Autoteile hergestellt werden, unter anderem Kupplungs- und Getriebegehäuse, Radflansche und Teile für Turbolader.

Die Küpper-Gruppe mit Sitz in Nordrhein-Westfalen, zu der der Cunewalder Betrieb gehört, hatte im Mai Insolvenz angemeldet. Danach entschied sie sich für ein Insolvenzverfahren in Eigenregie. Dabei gibt es keine Zwangsverwaltung. Stattdessen bleibt die Geschäftsführung voll handlungsfähig und bekommt Hilfe und Beratung von externen Fachleuten.

In Cunewalde gab es seitdem keine Entlassungen. Es seien auch keine zu erwarten, sagt Holger Schumann. Die Produktionskapazität des von ihm geführten Werkes ist fast vollständig ausgelastet. Neben dem normalen Geschäft werden derzeit größere Vorserien für zwei neue Projekte im nächsten Jahr bearbeitet. Das sind zum einen Turboladergehäuse für Renault, zum anderen Abgaskrümmer für Daimler. Außerdem erfolgt gerade der Aufbau zusätzlicher Anlagen, damit von einem Artikel aus der laufenden Produktion – eine weitere Sorte von Turboladergehäusen für Renault – größere Stückzahlen gefertigt werden können. „Das Unternehmen am Standort Cunewalde ist stabil aufgestellt. Die Auslastung der nächsten beiden Jahre ist im Wesentlichen gesichert. Sollten keine konjunkturellen Einbrüche kommen, ist die Zukunftsfähigkeit des Werkes gegeben“, sagt Holger Schumann.

Der Betrieb ist der größte Arbeitgeber in Cunewalde. Gegründet wurde er 1992, die Produktion begann 1994. Nach und nach sanierte SMT alte Hallen des ehemaligen Cunewalder Motorenwerkes. 2008 folgte die Einweihung eines großen Neubaus. Seitdem produziert die Firma auf einer Fläche von rund 6 000 Quadratmetern.