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Neue Arbeitsplätze in Salzenforst

Die Firma Blechsysteme Oberlausitz will sich erweitern. Und auch andere Unternehmen hegen feste Absichten im Industriegebiet.

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© Uwe Soeder

Von Sebastian Kositz

Salzenforst. Bleche schneiden, stanzen, biegen – hinter der grauen Fassade der großen Werkshalle in Salzenforst laufen die Maschinen rund um die Uhr. Beim Unternehmen Blechsysteme Oberlausitz (BSO) sind die Auftragsbücher gut gefüllt. So gut, dass sich die vor zehn Jahren gegründete Firma erweitern möchte. Direkt neben dem bereits vorhandenen Werk im Industriegebiet Salzenforst will das Unternehmen eine neue Halle hochziehen. Die Vertreter des Stadtrats im Finanzausschuss haben dafür jetzt grünes Licht gegeben – und dem Verkauf der dazu nötigen Fläche zugestimmt.

Für fast 90 000 Euro will die Stadt das an BSO angrenzende Grundstück an die Firma veräußern. Das 11 000 Quadratmeter große Areal – das entspricht der Fläche von eineinhalb Fußballfeldern – hatte sich die Firma schon im Zuge der Ansiedlung in Salzenforst vor vier Jahren reservieren lassen. Das Unternehmen war 2006 vom heutigen Geschäftsführer Knuth Gellrich in Bautzen gegründet worden und zunächst nach Sohland gezogen. Weil dort der Platz im Gewerbegebiet Wassergrund aber schon bald nicht mehr ausreichte, zogen die Blechspezialisten schließlich nach Salzenforst. Zwei Millionen Euro hatte der Neubau gekostet.

Baukastensystem für Schächte und Rinnen

Ihr Geld verdienen die Mitarbeiter von BSO allen voran mit der Produktion von Kabelschächten und -rinnen. Dazu hatten sich der Gründer und seine Mitarbeiter zusammen mit den Kunden ein Baukastensystem ersonnen. Die Teile aus verschiedenen Blechen werden bei BSO nicht nur in Form gebracht, sondern auch beschichtet. Im Vorjahr konnte das Unternehmen bereits auf 400 Kunden verweisen – europaweit, der Großteil aber aus Deutschland.

Mit der bisherigen Produktionsfläche von 2 500 Quadratmetern lässt sich die stetig steigende Nachfrage der Kunden nicht mehr befriedigen. Durch den Anbau, so bestätigt die bei der Bautzener Stadtverwaltung für die Immobilien zuständige Abteilungsleiterin Hañža Winter während der Finanzausschusssitzung, werden in Salzenforst auch neue Jobs entstehen. Wie viele genau, konnte sie noch nicht sagen. Mitte des vergangenen Jahres waren bei BSO knapp 50 Mitarbeiter angestellt.

Nur noch zwei Flächen frei

Mit dem Verkauf des Grundstücks an Blechsysteme Oberlausitz bleiben nun im Industriegebiet Salzenforst nur noch zwei Flächen übrig. Doch für beide gibt es bereits seit Längerem Interessenten. Einerseits geht es dabei um eine Firma, die sich neben dem Betrieb des Schweizer Kabelspezialisten Leoni ansiedeln will. Das bisher namentlich nicht genannte Unternehmen veredelt Kunststoffe und will ein neues Marktsegment erschließen – und den Angaben der Stadt zufolge mit Leoni zusammenarbeiten. Das von der Firma ins Auge gefasste Grundstück war jedoch bereits dem belgischen Unternehmen Stas verkauft worden. Die Firma will in Salzenforst Kipper produzieren. Beide Unternehmen und die Stadtverwaltung haben sich aber auf einen Grundstückstausch einigen können. Somit stünde von dieser Warte aus den Ansiedlungen nichts im Wege.

Sowohl der Kunststoffveredler als auch die Stas-Gruppe haben weiterhin Interesse an einer Ansiedlung in Salzenforst, versichert Bautzens Wirtschaftsförderer Alexander Scharfenberg. Aktuell hapere es bei dem Kunststoffunternehmen aber noch an technischen Fragen, auf die die Stadt keinen Einfluss habe. „Auch die Stas-Gruppe hält nach wie vor an ihren Plänen fest“, erklärt Alexander Scharfenberg. Derzeit seien die Belgier aber noch mit anderen wichtigen Projekten beschäftigt, heißt es.

Erweiterung nicht vorgesehen

Sollten sich beide Unternehmen aber tatsächlich für Bautzen entscheiden, wäre das Industriegebiet Salzenforst buchstäblich ausverkauft. Eine Erweiterung des Gebiets wird es allerdings nicht geben: „Die Erschließungskosten sind im Verhältnis zu den entstehenden Flächen zu hoch“, begründet Alexander Scharfenberg.

Indes tut sich aber auch etwas in anderen Bautzener Industriegebieten. In Teichnitz, direkt an der Kreuzung der Hoyerswerdaer Straße und der Kleinwelkaer Straße, wird derzeit ein mit Garagen bebautes Grundstück beräumt. Das Gelände ist ebenso wie ein kleineres Areal etwas weiter nördlich verkauft worden. Wer sich dort konkret ansiedelt, will Alexander Scharfenberg allerdings noch nicht verraten.